Otto Stockmayer aus "Die Gnade ist erschienen"

Dein Platz im Leib Christi

 

Lasst uns aber rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus!

Epheser 4,15

 

"Wahr" seiend in der Liebe, wachsen wir in allen Dingen hinein in seine Demut. Langmut und Geduld, hinein in sein Herz voll Liebe und Erbarmen, hinein in Christus, das Haupt des Leibes. Mit dem Heiligen Geist werden wir einen unerschöpflichen Vorrat haben, um einen Bruder zu lieben trotz aller seiner Fehler und seiner unangenehmen Seiten.

 

Ihr werdet euch nicht mehr ärgern lassen durch die kleinen Vorkommnisse in eurem Haushalt; ihr werdet euch nicht mehr über euch selber und über euer Elend beklagen, sondern indem ihr die einfachen und geringsten Pflichten treulich im Blick auf Jesus und in der vom Heiligen Geist dargereichten Kraft erfüllt, werdet ihr vorwärtskommen.

 

Wenn ihr dann liebend und dienend euren Platz in dem Leib Christi ausfüllt, werdet ihr auch eurem Bruder helfen, den seinigen einzunehmen.

 

Der Heilige Geist arbeitet mit göttlicher Energie, die das Fleisch weich macht, währenddem der Gebrauch unserer eigenen Energie dem Fleisch Nahrung gibt. Man muss das Liebesleben verwirklichen "mit Furcht", d.h. nicht mit Nachlässigkeit. Es handelt sich darum, den geeigneten Moment nicht zu verfehlen; denn er wird nicht wiederkommen.

 

Jede Seelenarbeit ist umsonst, wenn sie ohne Liebe getan ist; sie muss zu Hause angefangen werden. Was ist das für ein armseliger Christ, der zur Zeit der Not dem Bruder nicht helfen kann, ihm kein Brot reichen mag, wenn er solches bedürfte? Wir wollen gebückt stehenbleiben an der Tür des Heiligtums, um denen zu helfen, die daniederliegen, um ihnen einen lebendigen und liebenden Christus zu zeigen, und das alles nicht, weil wir meinen, erfahrene Christen zu sein, sondern weil wir Glieder sind an dem lebendigen Heiland voller Liebe.

 

Jesus wirkt das Wollen und das Vollbringen unter der einen Bedingung, dass wir dem Heiligen Geist Gehorsam leisten. Ist Christus euer Herr, euer König? Behaltet ihr euch jeden Tag einige stille Augenblicke vor, um sie in seiner Gegenwart zu verbringen? Wenn ihr bisher euer Tagewerk nicht habt regeln lassen durch ihn, so kommt jetzt und werft zu seinen Füßen alles, was sich in euch auflehnt gegen ihn! Er kann euch von euch selbst befreien. Lasst uns die Besiegten, die Untertanen, die Glieder Christi sein, die er wirklich regiert!

 

aus "Die Gnade ist erschienen" von Otto Stockmayer, Tag 03. Mai