Liebe im praktischen Alltag

Röm. 12,9-21

Die Liebe sei ungeheuchelt! Haßt das Böse, haltet fest am Guten! 10 In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor! 11 Im Eifer laßt nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn! 12 Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet! 13 Nehmt Anteil an den Nöten der Heiligen, übt willig Gastfreundschaft!

14 Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht! 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! 16 Seid gleichgesinnt gegeneinander;[5] trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen; haltet euch nicht selbst für klug!

17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. 18 Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. 19 Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«.[6] 20 »Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.«[7] 21 Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!Welche Liebe ist in diesem Gebot gemeint?

 

Vers 9

Die Liebe sei ungeheuchelt! Hasst das Böse, haltet fest am Guten!

Parallelstellen:

Liebe:
1. Tim. 1,5: das Endziel des Gebotes[3] aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.

1. Joh. 3,18: Meine Kinder, laßt uns nicht mit Worten lieben noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!

Böse:
Am 5,15: Haßt das Böse und liebt das Gute, und gebt dem Recht seinen Platz im Tor; vielleicht wird der Herr, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.

Ps 34,15: weiche vom Bösen und tue Gutes, suche den Frieden und jage ihm nach!

 

Unsere Liebe muss ehrlich sein. Das Wort „geheuchelt“ steht für vorspielen eines nicht vorhandenen Tatbestandes. Geheuchelte Liebe ist nicht echt und kommt nie aus dem Herzen. Diese unechte Liebe hat nur den Zweck zur eigenen Ehre, es ist eine Zurschaustellung, dass wir für unsere Nächsten Liebe haben, aber wenn wir sie heucheln, kommt sie nicht aus uns selbst, sondern ist etwas Nachgeahmtes, Vorgespieltes, um gut vor den Leuten da zu stehen und Ansehen zu erlangen. Bei der erstbesten Situation, wo diese Liebe durch Umstände geprüft wird, fällt sie wie ein Kartenhaus in sich zusammen und zeigt den wahren Charakter. Beispiel: ich kümmere mich um Geschwister, die in Not sind, halte das eine Weile auch durch, obwohl es evtl. anfängt, mich zu nerven, aber um gut dazustehen, mache ich es, manchmal sogar zuviel, ich überzeuge Geschwister, dass sie mich brauchen und dränge mich förmlich auf, beschenke sie über normales Maß, um eine Art Liebe zu geben (oder Liebe zurück zu bekommen). Aber indem ich mich aufdränge und die Geschwister viel besuche, die es aus Höflichkeit erst mal nicht ablehnen, da brauche ich es viel mehr als diese selbst, das ist dann Eigenliebe und nicht mehr Nächstenliebe. Brüske ich mich mit solchem Verhalten auch noch vor anderen, bin ich auch meinem Stolz verfallen, weil ich doch so „lieb“ zu allen bin und damit im Grunde nur angebe. Bricht diese geheuchelte Liebe in sich zusammen, ist der Fall meistens sehr tief. Außerdem, wenn ich eine solche Liebe nur heucheln kann, muss ich mich fragen, wie meine Liebe zum Herrn Jesus aussieht. Liebe ich Jesus, liebe ich Gott ehrlich oder ist das auch nur Heuchelei? Kann ich nicht echt lieben, bin ich leider nicht mal in Gott, in Jesus angekommen.

 

Das Böse hassen, Festhalten am Guten. Hier ist die Voraussetzung, dass ich Bescheid weiß, Erkenntnis habe, was denn Böses ist und was Gutes ist, dass ich die richtigen Handlungen überhaupt vollbringe. Was gut und was böse ist, das lehrt uns nur Gott allein. Und zwar in seinem Wort. Es geht nicht darum, was in den Augen der Menschen gut und böse ist, das kann oft von Gottes Maßstab abweichen, und damit verfehlen wir dieses Gebot dann leider. Also muss ich erst mal aus der Bibel lernen, was gut und böse ist. Dazu muss ich nicht nur eine Stelle lesen, sondern dazu ist die gesamte Bibel nötig, also nicht nur Neues Testament, auch das alte Testament zeigt uns viel vom Wesen Gottes. Und wenn wir das Wesen Gottes, das Wesen unseres Herrn Jesus Christus durch das Lesen der biblischen Geschichten, der Gebote und Hinweise kennenlernen, wissen wir nach und nach, was in den Augen Gottes böse ist und was gut ist. Die Geistesfrüchte kommen auch hier wieder zur Anwendung und unser Gehorsam, wie wir in unserem neuen Leben in Christus durchs Leben wandeln. Was ganz sicher ist und im Wort steht, dass die Welt „im Argen“ ist, also dass die Welt, in der wir ja noch leben müssen, auf jeden Fall böse ist von ihrem geistlichen Einfluss her. Denn dort regiert der Fürst dieser Welt, das ist Satan, der gefallene Engel. Er ist der Gegenspieler Gottes und unter ihm kann nichts Gutes sein. Also vieles, was in der Welt gilt und für die Welt erstrebenswert ist, das ist für uns als böse anzusehen, weil es den falschen Einfluss hat. Hier wird meistens unser Eigenleben angesprochen, in dem auch nichts Gutes ist. Man entfernt sich von Gott, handelt gottlos  oder umgibt sich damit. Es gibt Beispiele, bei den Spöttern sitzen, Trunksucht, Drogen, Süchte, Plätze oder Ereignisse, wo Trinken, Ehebruch, Tanzen, okkulte Musik eindeutig Werkzeuge Satans sind, die mit unserer Nachfolge in Christus nichts Gemeinsames haben.

 

Vers 10

In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor!

Parallelstellen:

Bruderliebe

Joh. 13,34: Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.

1. Pt. 1,22: Da ihr eure Seelen im Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt durch den Geist zu ungeheuchelter Bruderliebe, so liebt einander beharrlich und aus reinem Herzen;

Ehrerbietung

Phil. 2,3: Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.

 

 

Bruderliebe unter Geschwistern

Jesus gebietet uns, dass wir die Geschwister lieben sollen. Da uns der Herr stets ein Vorbild sein soll, so auch in seiner Liebe zu uns. Dann können wir uns untereinander so lieben, wie er uns liebt. Wenn wir nun diese Bruderliebe anwenden, gibt es noch ein wichtiges Attribut und zwar sollen wir es herzlich tun, das Gegenteil von herzlich wäre herzlos. Unter herzlos versteht man allgemein auch lieblos, kalt, ohne Gefühl, ohne Motivation, die aus dem Herzen kommt. Wie kann man das? In der 2. Parallelstelle steht eine Voraussetzung dazu. Es geht nur mit gereinigter Seele. Die Seele wurde gereinigt durch den Gehorsam gegen die Wahrheit und zwar durch den Geist, darunter verstehe ich die Wiedergeburt an sich. Ohne diese ist weder das Herz noch die Seele je gereinigt worden. Und der natürliche Mensch hat diese Reinigung nicht. Wir wissen, aus dem Herzen eines Menschen kommt mehr das Böse und egoistische Denken und Handeln. Damit kann wohl keine Bruderliebe entstehen, schon gar nicht eine ungeheuchelte, also ehrliche Bruderliebe bzw. Geschwisterliebe.

Mk. 15,19: Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.

Aber wenn durch die Wiedergeburt der Heilige Geist und Christus in unser Herz einzieht, dann kann dort die gebotene Bruderliebe entstehen

Eph. 3,17: daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet,

 

Ehrerbietung

Was ist das genau? Ich gebe jemandem die Ehre, z.B. unserem Gott. Ihm allein gebührt die Ehre. Das sagen wir in der Theorie sehr oft, weil wir aus dem Wort Gottes gelernt haben, dass wir ohne Gott, ohne Christus nichts sind und tun können, was wirklich gut und gelungen ist, was in Gottes Augen wohlgefällig ist. Nein, das können wir nicht von uns aus ohne göttliche Hilfe. Also die Ehre für dieses Gelingen gebührt Gott. Nun sollen wir auch unseren Geschwistern Ehre erweisen. Jemandem Ehre erweisen, dazu ist eine besondere Einstellung nötig. Es ist eine demütige Einstellung, die sich dabei unter denjenigen hält, dem ich Ehre zukommen lassen möchte. Genauso, wie ich mich demütige vor Gott, weil IHM allein die Ehre gebührt, wenn etwas Gutes von mir bewerkstelligt werden konnte. Soll ich Geschwistern nun nur dann Ehre erweisen, wenn sie etwas Gutes geschafft haben? Ich denke, das ist hier nicht ausschließlich gemeint, sondern es ist eine grundlegende Haltung und Einstellung gegenüber meinen Geschwistern. Ich soll generell mich nicht über den anderen stellen. Das ist Hochmut und Stolz und unterstreicht nur meinen Egoismus. Wenn ich den anderen nicht höher achte, sondern mich selbst höher achte, daraus entstehen problematische geschwisterliche Beziehungen. Ich halte mich dann für besser als den anderen, das merkt dieser natürlich und fühlt sich entsprechend schlechter gestellt und behandelt. Man stellt sich mit dem Mangel an Ehrerbietung automatische eine Stufe höher als den Bruder oder die Schwester und agiert somit nicht mehr geistlich, sondern fleischlich – stolz und hochmütig, das entspricht nicht dem, was dem Herrn gefällt und was er uns in seinem Wort lehrt.

 

Vers 11

Im Eifer laßt nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn!

Parallelstellen:

Eifer

Gal 6,9-10 : Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. 10 So laßt uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens[3].

brennend

Apg 18,25: Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und feurig im Geist; er redete und lehrte genau über das, was den Herrn betrifft, kannte aber nur die Taufe des Johannes.

dient

Kol. 3,24: da ihr wißt, daß ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient Christus, dem Herrn!

 

Eifer
Der 11. Vers gibt uns Anweisungen für drei Tätigkeiten, Handlungsweisen bzw. Gesinnungen und benutzt dafür besondere Worte, die die Ausführung speziell beschreiben. Wir denken daran, dass alles  unter dem Hauptthema „Liebe im praktischen Alltag“ zu betrachten ist. Als erstes wird uns gesagt, dass wir eine ganz besondere Eigenschaft täglich haben sollen. Wir sollen einen gewissen Eifer haben, etwas zu tun. Wenn jemand eifrig bei etwas ist, dann ist stetig mit Freude und Schwung bemüht, etwas zu tun. Er wird dieses Tuns nicht müde und matt und handelt nicht nur gelegentlich, sondern in reichlichem Maß. Der Parallelvers greift Handlungen auf, die infrage kommen. Gutestun, also sollen wir Werke tun, die für wem auch immer etwas Gutes bedeuten, vor allem – das steht am Schluss des 10. Vers in Gal 6, für unsere Glaubensgeschwister, dann aber auch für alle anderen Menschen. Wir sollen ausserdem nicht ermatten und müde werden zu diesen Arbeiten, Gottes Wort spricht sogar von einer gewissen Ernte für  uns selbst. Auf jeden Fall sollten wir auf die Gelegenheiten achten, die sich ergeben oder die Gott wirkt, wo wir eben dieses Gute tun sollen.

Synonyme eifrig =

tätig beschäftigt aufmerksam bemüht entschlossen rege bestrebt gespannt energisch hartnäckig eifrig fleißig tatkräftig gewissenhaft nervös flink ungeduldig hastig gehetzt forsch aufgeregt fieberhaft schwungvoll gefällig fanatisch zielbewusst

rührig geschäftig erpicht willensstark versessen resolut emsig entsagungsvoll übereifrig unternehmenslustig unternehmend strebsam regsam pflichteifrig nimmermüde erwartungsvoll eilfertig dienstfertig diensteifrig bienenhaft betulich betriebsam bebend arbeitswillig arbeitsfreudig

 

 

Brennend im Geist

Die zweite Aussage betrifft ebenfalls eine Eigenschaft, eine Gesinnung, wie man etwas macht oder wie man ist. Brennend im Geist bedeutet hier nicht, wie an vielen anderen Stellen in Gottes Wort, dass von einem Gericht Gottes die Rede ist, sondern diese Aussage brennend stützt sich auf das erstmalige Ausgießen des Heiligen Geistes, dass damals den Jüngern wie Feuerzungen erschienen ist. Es gibt eben auch ein „gutes“ Feuer in Gottes Wort. Man spricht oft von besonders eifrigen Gläubigen, dass sie für den Herrn „brennen“. Wenn man für etwas brennt – das kennt man auch aus der Sprache in der Welt, dann liebt man das, wofür man entbrannt ist, ganz besonders. So soll unsere Liebe sich ganz besonders brennend zeigen, indem wir, wie in der Parallelstelle lesen, feurig im Geist sein sollen, also hochkonzentriert sein im Geistlichen, gänzlich orientiert am Wort Gottes, welches uns ja durch den Heiligen Geist aufgeschlossen wird, wenn wir da nachlässig oder nur sporadisch uns mit beschäftigen und aus der Wahrheit Gottes heraus Dinge tun, dann ist unser ganzes Handeln nicht mit unserem ganzen Herzen und von ganzer Seele, sondern nur unterkühlt und nur am Rande unseres Lebens.

Duden: für etwas brennen: heftig nach etwas streben, trachten; auf etwas sinnen

 

Dem Herrn dienen

Und drittens kommt jetzt ein eigentliches Handeln, das Dienen dem Herrn Jesus Christus. Und dazu braucht man ganz besonders diese beiden zuvor genannten Eigenschaften, sonst wird jedes Dienen seinen eigentlichen Zweck nicht erfüllen, sondern ebenso matt und ausdruckslos  unterkühlt sein.

 

Also der komplette 11. Bibelvers gibt uns hier speziell Anweisung, dem Herrn eifrig und brennend im Geist zu dienen. Und mit diesem Dienen geht es dann ja auch wieder um  unsere Liebe zueinander und untereinander und auch im Miteinander aller Menschen in unserem Leben. Unser Dienst für den Herrn ist ja so vielseitig. Er beschränkt sich nicht auf bestimmte Tage und Abläufe wie z.B. ein Gottesdienst oder gewisse gemeindliche Tätigkeiten, Hausbesuche und Kümmern um Geschwister, sondern wir dienen dem Herrn eigentlich rund um die Uhr, auch im Beruf, in der Familie, beim Arzt, beim Friseur, beim Einkaufen, beim Sporteln, beim Wandern usw. Wir dienen dem Herrn, indem wir auch mit Eifer und brennend im Geist auf uns selbst achten, indem wir uns in Seinem Wort belehren lassen und forschen, wenn wir ins Gebet gehen und ihm danken und Fürbitte leisten, wir dienen dem Herrn, wenn wir so ausgerüstet am Tag den Menschen begegnen, wie wir sie behandeln mit Wort und Tat. Ohne die göttliche Zurüstung über unsere Gedanken, Worte und Handlungen, unser gesamter Lebensstil, alles, was die Menschen an uns sehen, ist ein Zeugnis von dem, was in uns ist. Wenn Eifer und brennende geistliche Beschäftigung mit Gott und Jesus Christus Mangelware in unserem Leben sind, wird die Liebe ebenso fehlen in unserem praktischen Alltag.

Jeder kann, wenn er sich mit diesen drei Wörtern beschäftigt und sein tägliches Leben daraufhin betrachtet, herausfinden, wo es noch kräftig mangelt. Unser Ich, unser Eigenleben steht uns sehr oft im Weg und möchte den größten Teil des Kuchens bekommen. Die Gefahr besteht, dass man schnell übertreiben kann mit dem Eifer und brennend im Geist sein. Und zwar so übertreibt, dass das eigene Ich der Antreiber plötzlich ist, damit man viel „schafft“ und Lob und Ehre von den anderen Menschen bekommt. Man bemerkt oft leider nicht, dass man plötzlich in die eigene Tasche wirtschaftet mit dem Eifer, man denkt ja, man dient dem Herrn und arbeitet und arbeitet, aber wenn es zuviel wendet sich das Blatt und man schadet sich selbst am meisten.

 

Vers 12

Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet

Parallelstellen:

fröhlich

1. Pt. 1,8: Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude,

 

 

haltet

Jak. 5,11:  Siehe, wir preisen die glückselig, welche standhaft ausharren! Von Hiobs standhaftem Ausharren habt ihr gehört, und ihr habt das Ende gesehen, das der Herr [für ihn] bereitet hat;[2] denn der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen.

 

beharrlich

 

Lk. 18,1: Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis, um ihnen zu zeigen, daß es nötig ist, allezeit zu beten und nicht nachlässig zu werden; 

 

fröhlich

Wie oft ist man fröhlich, jeden Tag? Oder nur gelegentlich? Wie lange hält das an? Einen ganzen Tag oder sogar mehrere Tage oder nur eine Stunde oder kürzer? Sollten wir nach dem Vers 12 nicht anhaltend fröhlich sein? Man gewöhnt sich so leicht an etwas und die Freude, das Fröhliche geht weg. Das Lesen in Gottes Wort erinnert uns wieder an die Hoffnung in Christus, weil so viele Verheißungen darin stehen.

 

haltet

 

In Notzeiten und Krisensituationen braucht man die Freude und Hoffnung aus dem ersten Teil unseres Verses, um eben dadurch standzuhalten, die Not, das Negative und Unangenehme auszuhalten und auch den Stand des Glaubens festzuhalten.

 

beharrlich

Mit dem Werkzeug "Gebet" kann man schließlich bei Versagen der beiden ersten Teile, wenn man also nicht fröhlich ist, keine Hoffnung hat und nicht festhalten oder standhalten kann, um Hilfe beim Herrn bitten. Aber überhaupt sollen wir tagtäglich im Gebet bleiben, also in der Gemeinschaft mit unserem Gott und nicht aufgeben und vom Angesicht Jesu weggehen.

 

Vers 13

Nehmt Anteil an den Nöten der Heiligen, übt willig Gastfreundschaft

Parallelstellen:

Nöten

1.Joh. 3,17 Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?

Gastfreundschaft

Hebr. 13,1-2: Bleibt fest in der brüderlichen Liebe! 2 Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft; denn durch sie haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

 

Nöte der Heiligen

Bereit sein, abzugeben und zu teilen, ja Anteil nehmen, nicht wegschauen, wenn wir Geschwister kennen, die wenig besitzen und die Not dort sichtbar wird. Hier ist aber in erster Linie mal nur die Rede von den Heiligen und das bedeutet, es geht hier bei dieser Aufforderung nicht um die Menschen generell. Es geht um unsere Glaubensgeschwister. Und um überhaupt von der Not Kenntnis zu erlangen, ist auch eine Gemeinschaft nötig, die nicht nur oberflächlich ist, sondern tiefer, verbunden mit Aufrichtigkeit und Vertrauen, so dass der notleidende Bruder oder die Schwester auch von ihrer Not berichten oder im anderen Fall, wenn sie ohne Reden uns offenbar wird, dass wir dann unser Herz nicht verschließen vor der Not, vorausgesetzt, man ist in der Lage zu helfen. Es gibt ja auch Geschwister, die aus anderen Motiven gerne „helfen“ und sogar mit geliehenem Geld, d.h. Schulden, armen Geschwistern was spenden. Dies kann nicht richtig sein, sondern nur aus eigenem Besitz heraus abgeben ist vor Gott richtig und hier gemeint. Der es mit Schulden macht, mag wohl davon ausgehen, dass er wirklich Armen helfen möchte, doch unbewusst ist es doch wieder die Eigenliebe, so besonders als Spender da zu stehen und vielleicht ist er auch auf Dankbarkeit erpicht, die seiner Eigenliebe guttut und sein Fleisch streichelt. Da sollte sich jeder ganz ehrlich fragen beim Spenden, in welcher Form und mit welcher Motivation er das tut. Derjenige, der wirklich nur helfen will und sich nicht scheut, seinen Besitz dadurch zu verkleinern, nur der tut es aus der Liebe heraus, die hier in der Parallelstelle 1. Joh. 3,17 angesprochen wird.

 

Gastfreundschaft

Die Tatsache, dass die Nöte der Heiligen und auch die Gastfreundschaft hier besonders erwähnt werden, zeigt, dass der Mensch allgemein aus seinem Egoismus heraus anfällig dafür ist, hier nicht richtig zu handeln oder auch zumindest die Gefahr besteht, in beidem nachlässig zu werden. Denn wer Gäste einlädt zum Essen oder sogar zum Übernachten, nimmt einige Mühe auf sich, es seinen Gästen angenehm zu machen. Und man gibt auch Einblick in das Wohnen und alltägliche Leben und Wandeln, so sieht man, wie man eingerichtet ist, ob es sauber und ordentlich ist oder eher schmutzig und unordentlich. Lädt man zum Essen ein – auch hier gibt man ab und teilt. Die Tatsache, dass im Parallelvers Hebr. 13,2 davon die Rede ist, dass man ohne zu merken evtl. auch Engel beherbergt hat, zeigt, dass Gott dem Gastgeber vermitteln möchte, dass es eigentlich sogar eine Ehre war, dass Gott für seine dienstbaren Engel diesen Ort ausgesucht hat, um durch ihn und durch den Gastgeber zum Ziel zu kommen, vielleicht auch um zu prüfen, ob der Gastgeber ein wirklicher Gastgeber mit Herz am rechten Fleck ist oder nur ein Angeber und Stolzer. Auch hier gibt es ja leider wieder die falschen Motive, weshalb man sich Gäste einlädt. Man möchte seinen Besitz zeigen und evtl. auch zeigen, wie gut man kochen oder backen kann etc. Aber in erster Linie ist es für einen Gastgeber eine Ehre, seinem Gast das Beste zu geben und auch alle Mühe aufzuwenden, damit alles rundherum schön und angenehm ist. Was nutzt nämlich das beste Menü, wenn es rundherum fürchterlich schmutzig ist, stinkt und unaufgeräumt ist. Das passt nicht zusammen.

 

Ein besonderer Aspekt bei der Gastfreundschaft ist natürlich auch die gemeinsame Zeit zu verbringen, sich kennenzulernen, sich auszutauschen und miteinander zu beten. Die Gastfreundschaft ist aber auch auszuweiten auf generell alle Menschen, die um einen sind, also nicht nur die Glaubensgeschwister, aber die auf jeden Fall besonders.

 

Vers 14

Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht

 

Parallelstellen:

Mt. 5,44-45: Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte.

1.Pt. 3,9: Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr wißt, daß ihr dazu berufen seid, Segen zu erben.

Es gibt eine Verbindung zum vorhergehenden Vers 13 bezüglich der Gastfreundschaft. Das kann man so sehen, weil man als Gastgeber seinem Gast etwas Gutes tut, er also durch meine Gastfreundschaft gesegnet wird.

 

Segen Gottes: Zusage und Erweisung von Wohltaten an den Menschen in geistlicher und/oder materieller Hinsicht (das steht im Anhang unserer Schlachterbibel 2000 zum Stichwort „Segen“

 

Der Segen ist klar das Gegenteil von Fluch

 

Fluch= Verkündung und Verhängung von Missgeschick, Not und Elend als Konsequenz des göttlichen Gerichts.

 

In diesem Vers 14 wird eingegrenzt, das wir solche segnen sollen, die uns verfolgen. Da Verfolger – und hier ist auch jedweder Ärger oder schädliche Behandlung gemeint – normalerweise nicht durch Geschwister, Kinder Gottes, geschieht, sondern durch Gottlose, Ungläubige, sollen diese Menschen Ziel unserer Segnung werden. Denn wiedergeborene Christen haben bereits allen Segen in den himmlischen Örtern (s. Eph. 1) erhalten. Darum hört man von einigen Auslegern,  sei es unsinnig,  auch Geschwistern Segen zu wünschen. Meines Erachtens gibt es aber dennoch auch irdischen und hierin enthalten auch materiellen Segen, gesundheitlichen Segen, Segen und Gelingen bei unseren Tätigkeiten auch bei Geschwistern. Daher meine Frage: Können wir also doch auch Geschwister segnen oder gilt es wirklich ausnahmslos nur für die Ungläubigen?

 

Es ist so oder so eine schwere Aufgabe, diejenigen, die einen peinigen, zu segnen. Dazu ist eine tiefe Gemeinschaft mit Gott und viel Glauben, Vertrauen, Gelassenheit, Geduld und viel viel Demut erforderlich, dass wir uns stattdessen nicht wehren und doch zurückschlagen oder sogar fluchen. Wie wirkt denn überhaupt das Fluchen? Haben wir Menschen überhaupt eine Verfügung über Fluchen? Auch diese Frage kann ich hier nicht einfach beantworten. Wir alle sollten darüber nachdenken. Flucht evtl. Gott allein bzw. wirken die bösen Folgen, die er Fluch nennt auch, wenn wir als Menschen das aussprechen? Sicher ist, wir wissen aus Gottes Wort, dass Gott für uns Rache nimmt und wir stille sein sollen. Dennoch viele Fragen bleiben. Welche Verfügung hat unser Segen, den wir verteilen sollen? Segen geben, Segen wünschen?

 

Eine gute Auslegung findet sich hier:

Auslegung von E.A. Bremicker (Bibelkommentare)

 

Vers 15

Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden

Parallelstellen:

1. Kor. 12,26: Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.

Hebr. 13,3: Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt werden, als solche, die selbst auch noch im Leib leben.

 

Erschreckend war für mich die Erkenntnis, dass es eine bösartige oder fatale Umkehr gibt:

Statt Freude mit anderen: Schadenfreude

Statt Mitleid mit anderen: Selbstmitleid

Wie schnell ist der Mensch auch neidig, wenn er sieht, dass es anderen gut geht. Das soll ich überwinden und mich mitfreuen, statt missgünstig zu denken. Ebenso soll ich versuchen, mich in die Not des anderen hinein zu versetzen und mitzuleiden und mitzuweinen, denn geteiltes Leid ist halbes Leid (was sogar der Welt bekannt ist).

Beides gehört zusammen, wechselhafte Lebensumstände, es geht um innere Teilnahme, nicht ein Zurschaustellen und Heucheln. Wir teilen, wenn wir Vers 15 anwenden.

 

Das Praktizieren von Vers 15 entspricht aber nicht unserer sündigen Natur. Die Freude zu teilen ist wohl der schwerere Teil für die meisten, denn gegen die Freude kämpfen Neid und Eifersucht, weil es mir vielleicht nicht so gut geht und ich nicht das empfangen habe, was ich beim anderen sehe. Da fehlt es an der wahren Liebe. Wahre Liebe findet immer einen Grund, an der Freude anderer echt und aufrichtig teilzunehmen (s. 2.Kor. 1,24). Auch Phil 2,17-18 spricht vom Thema: Mitarbeiter an eurer Freude.

Mit anderen zu weinen und echtes Leid beim anderen zu sehen, geht erst mal leichter als das Mitfreuen. Der andere tut mir dann schon wahrhaftig leid, weil ich sehe, dass es ihm schlechter geht als mir. Das Mitweinen schließt aber gänzlich die Schadenfreude und Genugtuung, die unsere Sündennatur oftmals auch empfindet, aus.

Spr. 17,5: Wer den Armen verspottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat, wer über Unglück sich freut, wird nicht für schuldlos gehalten werden.

Eine ernste Aussage. Mein böser Spott in Form von Schadenfreude hat als eigentliches Ziel unseren allmächtigen Schöpfergott!

Etwas über Mitleid finden wir auch im Buch Hiob (Hi 2,12.13).

 

Und schließlich leidet unser Herr Jesus selbst jetzt mit jedem von uns. Er ist auf dieser Erde durch alles erdenkliche menschliche Leid durchgegangen, ja sogar darüber hinaus am Kreuz bis zum Tod, und kennt zudem jede unserer Schwachheiten und Nöte. Darum ist er unser Fürsprecher im Himmel und betet für uns fortwährend. Welch ein Trost!

 

Vers 16

Seid gleichgesinnt gegeneinander; trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen; haltet euch nicht selbst für klug!

 

Parallelstellen:

 

gleichgesinnt

1.Kor. 1,10: Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulaßt, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.

 

hohen

Ps 131,1: O Herr, mein Herz ist nicht hochmütig, und meine Augen sind nicht stolz; ich gehe nicht mit Dingen um, die mir zu groß und zu wunderbar sind.

 

klug

Jes. 5,21: Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind, und die sich selbst für verständig halten!

 

Auch

Röm. 15,5: Der Gott des Ausharrens und des Trostes[4] aber gebe euch, untereinander eines Sinnes zu sein, Christus Jesus gemäß,

Phil. 2,2: so macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das Eine bedacht seid.

 

Wir werden aufgefordert, drei Dinge zu tun bzw. Eigenschaften an den Tag zu legen

1. gegeneinander gleichgesinnt sein

2. zu niedrigen Dingen sich halten, statt zu den hohen

3. sich nicht für klug halten, keine Selbstüberschätzung

 

Gleichgesinnt gegeneinander

Hier geht es um die geschwisterliche Gemeinschaft unter Gotteskindern. Phil. 2,2 sagt schon viel darüber, eines Sinnes = gleiche Denkweise, einer Meinung, gerichtet auf gleiche Ordnungen, auf Gottes Wort, auf die Gesinnung Jesu Christi zusammen mit gleicher Liebe, gleichen Zielen in allen Bereichen der Gemeinschaft. Das alles bestimmt die Richtung. Die Richtung müssen alle gemeinsam gehen, unterschiedliche Richtungen würden Probleme mit sich bringen. Das bedeutet nicht, dass wir alle wie in einer Uniform dahermarschieren, sondern dass wir das Ziel von harmonischen Beziehungen untereinander haben. Und diese sollten geprägt sein durch unser Verhalten, dass wir den anderen achten und wertschätzen, mehr als sich selbst und keine eigenen Rechte durchboxen.

 

Nicht nach hohen Dingen trachten

Von unserem menschlichen Ich her, mit dem wir auf die Welt kamen und das dort mehr oder weniger lang geprägt und trainiert wurde, wollen wir gerne „hoch hinaus“. Unser Ehrgeiz trachtet danach, sich gegenüber dem anderen zu erhöhen, besser zu sein, um sich erhaben fühlen zu können. Daraus entsteht dann Hochmut, was Gott ein Gräuel ist, denn es entspricht unserer Sündennatur und nicht der Gesinnung Jesu, die uns das Wort lehrt. Wir sollen gem. Vers 16 uns zu den Niedrigen halten. Was bedeutet das? Wir sollen uns nicht über unsere Geschwister überheben. Schnell ist man dabei, dann auch über den Bruder, die Schwester herrschen zu wollen, weil man sich ja „höher“ einstuft als diese. Es fehlt uns dann vor allem an der nötigen Demut gegenüber unseren Geschwistern. Dass man so nicht handeln soll, haben wir sicherlich von der Theorie her schnell verstanden. Doch man ist schneller auf dem falschen Weg, als man denkt. Oft merkt man es erst nicht und es ist Gnade Gottes, wenn der Heilige Geist es einem verständlich machen kann, so dass man sein Verhalten ändert.

Nur die Theorie der Demut und des Niedrighaltens verstanden zu haben, führt sehr oft auch zu übermäßiger zur Schau gestellter falscher Demut. Man weiß im Grunde, wie man sich verhalten soll  aus dem Wort Gottes, also wie hier aus Röm. 12,16, und spricht darüber bzw. wendet es nur verbal an, denkt aber im Herzen ganz anders. Zu viel Demut immer wieder hervortuend propagiert ist verbunden mit der insgeheimen Erwartung, dass der andere einen dann wieder lobt und höherstellt, und das streichelt dann wieder sehr das ICH und bewirkt statt Demut Hochmut, aber das ist nicht die Lösung, die der Herr erwartet. Der Herr Jesus sagt in Matth. 11,29, dass wir sein Joch auf uns nehmen sollen, denn er ist sanftmütig und von Herzen demütig. Wenn wir solch eine Haltung von Herzen einnehmen können, dann haben wir einen großen Schritt gelernt.

Wie ist man nun, wenn man richtig demütig ist? Es ist das Gegenteil von „stolz“ sein auf sich selbst. Es ist Bescheidenheit und Zurückhaltung gefragt. Wir wären nichts und können nichts ohne Jesus. Ich bin also echt demütig, wenn ich nichts von mir selbst halte. Das ist sehr schwer und nur wenige können das umsetzen und dauerhaft so bleiben. Immer wieder kämpft sich die alte Natur in uns durch und will diese demütige Haltung wieder verdrehen. Und oft genug gelingt ihr das auch. Immer wieder, so denke ich, dürfen wir den Herrn Jesus darum bitten, uns zu helfen, seine Gesinnung in unserem Alltag umzusetzen.

Demut ist eine Herzenshaltung, die sich darin äußert, dass wir nichts von uns selbst halten. Wer so geprägt ist, wird sich ohne Mühe zu den niedrigen (Menschen) halten. Sich zu „halten“ bedeutet wörtlich zu „führen“ oder „zusammen wegbringen“. Die Zeitform macht deutlich, dass man sich jederzeit bereitwillig bestimmten Umständen anpasst. Sich zu den Niedrigen zu halten, soll eine Lebensgewohnheit werden.

 

Sich nicht selbst für klug halten

 

Die Folge vom richtigen Halten zu dem oder den Niedrigen ist also, dass man sich nichts auf sich selbst einbilden soll, auch nicht auf Klugheit oder Weisheit. Alles ist uns von Gott geschenkt. Ob wir intelligent sind oder nicht, ob wir Lebensweisheit haben oder nicht, ist niemals unser Verdienst. Wenn wir verstehen, dass alles unser allmächtiger Herr, unser Schöpfergott uns dies aus Gnade gegeben hat, dann bildet man sich auch nichts mehr auf sein Können ein. Wer sich für klug hält, ist auch in der Regel stolz auf sich. Wer jedoch lernt, sich zu den Niedrigen zu halten und nicht nach dem Hohen im Leben zu trachten, wird auch logischerweise die dritte Aufforderung im Vers 16 beachten.

Sprüche 3,7: Halte dich nicht selbst für weise; fürchte den Herrn und weiche vom Bösen!

 

Sprüche 26,12: Siehst du einen Mann, der in seinen Augen weise ist – für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn!

 

 Vers 17

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist.

Parallelstellen:

Böses

Spr. 20,22: Du sollst nicht sagen: »Ich will Böses vergelten!« Harre auf den Herrn, der wird dir helfen!

1.Th. 5,15: Seht darauf, daß niemand Böses mit Bösem vergilt, sondern trachtet allezeit nach dem Guten, sowohl untereinander als auch gegenüber jedermann!

Gut

2.Kor. 8,21: und weil wir auf das bedacht sind, was recht ist, nicht nur vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.

Was heißt „vergelten“?

Aus dem Wörterbuch:

Thesaurus

Synonymgruppe

(die) Quittung geben · (etwas) (mit etwas) vergelten · ↗(jemandem etwas) heimzahlen · (jemandem) eins auswischen · (sich für etwas) schadlos halten (an jemandem) · ↗(sich) revanchieren · ↗(sich) rächen · Rache nehmen · Vergeltung üben

Synonymgruppe

↗(etwas / jemanden) belohnen · (etwas) vergelten (veraltet od. regional) · (jemandem etwas) Gutes tun · (sich) erkenntlich zeigen · ↗(sich) revanchieren · Dankbarkeit zeigen · ↗wieder gutmachen  ●  ↗(jemandem etwas) danken  geh. · ↗(jemandem etwas) lohnen  geh., veraltet, regional

Synonymgruppe

↗(Lohn) ausbezahlen · ↗(Lohn) auszahlen · ↗abgelten · ↗besolden · ↗bezahlen · ↗entgelten · ↗entlohnen · ↗entschädigen · ↗löhnen · vergelten · ↗vergüten  ●  ↗entlöhnen  schweiz.

 

Nicht Böses vergelten

Man kann Böses, aber auch Gutes vergelten. Hier werden wir aufgefordert, etwas Böses, was uns widerfahren ist oder an uns herangetreten ist, nicht – und hier möchte ich das Synonym nehmen, was m.E. am ehesten zutreffend sein wird – jemandem „heimzahlen“, retour geben, sich rächen mit den gleichen Zielen, dass der andere es auch als „böse“ erlebt, dass er die gleichen Nachteile bekommt. Ja, damit würde ich mich auf die gleiche Stufe dessen stellen, von dem ich Böses erhalten habe. Das ist dann auch Rache. Allein das schon ist nicht unsere Sache, sondern die unseres Gottes.

Und nun muss einem auch klar sein, was überhaupt Böses und was Gutes ist. Wer setzt das fest? Wir Menschen erfahren das sicherlich schon seit unserer Kindheit, aber in letzter Konsequenz sagt uns Gott in seinem Wort in unzähligen Versen, was in Gottes Augen und für uns gut und was böse ist. Und nun als wiedergeborener Christ lerne ich das aus der Bibel und werde auch von Gott aufgefordert, das Gute zu tun und das Böse zu lassen. -Da man auf jeden Fall weiß bzw. erfahren hat, was es bedeutet, wenn jemand mir Böses tut, heißt das für mich, genauso eben darf ich nicht handeln, weder zurückschlagen noch jemand anderem, egal, ob Geschwister oder Weltmenschen, überhaupt Böses antun. Was könnte das praktisch sein? Ich denke, in erster Linie könnte Böses vor allem von den Menschen in der Welt, von Verfolgern, Neidigen und Kriminellen sowieso kommen. Man wird belogen, bestohlen, evtl. körperlich verletzt, aber auch seelisch verletzt, verleumdet, betrogen, ausgelacht, verlassen, verraten uvm. Es können auch Geschwister sein, die sich benutzen lassen und uns aus ihrem Fleisch heraus ärgern, weh tun, auch verlassen, verraten, ja sogar auch belügen und lieblos behandeln. Es sind oft Satans Angriffe, Anfechtungen, und uns muss bewusst sein, dass es auch sehr oft von Gott zugelassen wird, damit Gott mit uns zum Ziel kommt. Und trotzdem ist unser Bibelvers in all diesen Fällen Gottes Wille, wie wir wandeln sollen.

Auf das Gute bedacht sein

Es steht im 2. Teil, dass unsere Gesinnung auf das Gute gerichtet ist im Denken, Sprechen und Handeln. Hier wird besonders hervorgehoben, was gut in den Augen des Menschen ist. Egal, ob ich jemanden sympathisch finde oder nicht, oder sehr lieb habe oder das Gegenteil, trotzdem soll ich danach streben, auch diesem Menschen Gutes zu tun. Ich weiß am eigenen Leib, was mir gut tut, das wird in der Regel auch meinen Geschwistern und Mitmenschen gut tun. Damit sind nicht in erster Linie Geschenke gemeint, sondern alles, was meinem Nächsten gut tut, Freude, Linderung von Not, Auferbauung, auch Ermahnung und Zurechtweisung, damit er lernt, Zeit verbringen, kleine Aufmerksamkeiten, die seinen Wert in unseren Augen deutlich machen, ach, da gibt es viele praktische Möglichkeiten.

Wenn ich mich so verhalte, tue ich, was recht ist in den Augen des Herrn. Und wenn ich das Böse tue, verübe ich auch Böses in den Augen des Herrn. Ich muss also schließlich auch so handeln, dass das Gute sowohl vor dem Herrn als auch vor den Menschen gut ist.

 

Vers 18

Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.

Parallelstellen:

Hebr. 12,14: Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!

Es ist auch eine Fortsetzung aus dem vorigen Vers, wo wir nicht Böses mit Bösem vergelten sollen, sondern auf Gutes bedacht sein sollen. Daraus folgt auch ein Frieden.

Frieden:

Frieden zu haben, bedeutet Ruhe, Harmonie, Eintracht, Einigkeit, sorglos, Freude, Lachen

Streit:

Das Gegenteil, der Streit, ist dagegen negativ, eine der negativen Früchte aus Gal. 5,20.

Galater 5,20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen;

Man regt sich auf, wird böse oder zornig mit Worten oder mit Taten, Unruhe, Zwietracht, Sorgen, Weinen, unglücklich

Warum ist der Mensch so schnell im Unfrieden und Streit? Durch den Sündenfall und unser sündiges Eigenleben gibt es permanent einen Widerstreit mit jedem und allem, was uns angreift, kritisiert, nervt, leider auch oft unter Kindern Gottes. Wenn wir wiedergeboren wurden und Jesu Nachfolger, Kinder Gottes wurden, haben wir alle zunächst einen tiefen Frieden in unserer Seele gemerkt, dieser Frieden mit Gott (Rö 5,12). Aber der ist nicht automatisch auch übertragbar im Umgang mit den Menschen, ob nun gläubig oder überhaupt alle Menschen. Erneut ist der Herr Jesus unser Beispiel. Er hat seinen Jüngern gesagt, dass sie Friedenstifter sein sollten (Mt 5,9) und Er war es, der den Menschen Frieden bringen wollte. Sein Leben ist allerdings zugleich der Beweis dafür, dass es Menschen gibt, die selbst mit dem „Friedefürsten“ nicht in Frieden leben wollen.

Dass Streit etwas Negatives und Sündhaftes ist, zeigen die vielen Bibelstellen z.B. in den weisen Sprüchen Salomos auf:

Psalm 140,3 Denn sie haben Böses im Herzen und schüren täglich Streit.

Sprüche 3,30 Fange mit keinem Menschen ohne Ursache Streit an, wenn er dir nichts Böses zugefügt hat.

Sprüche 10,12 Haß erregt Streit, aber die Liebe deckt alle Verfehlungen zu.

Sprüche 13,10 Durch Übermut entsteht nur Streit; wo man sich aber raten läßt, da wohnt Weisheit.

Sprüche 15,18 Ein zorniger Mann erregt Streit, aber ein Langmütiger stillt den Zank.

Sprüche 16,28 Ein verdrehter Mann entfesselt Streit, und ein Verleumder trennt vertraute Freunde.

Sprüche 17,1 Besser ein trockener Bissen mit Ruhe, als ein Haus voll Opferfleisch mit Streit!

Sprüche 17,14 Einen Streit anfangen ist, als ob man Wasser entfesselt; darum laß ab vom Zank, ehe er heftig wird!

Sprüche 17,19 Wer Übertretung liebt, der liebt Streit, und wer sein Tor hoch baut, der sucht den Einsturz.

Sprüche 18,6 Die Reden des Toren stiften Streit, und er schimpft, bis er Schläge kriegt.

Sprüche 18,18 Das Los schlichtet den Streit und entscheidet zwischen Mächtigen.

Sprüche 20,3 Abzulassen vom Streit ist für den Mann eine Ehre, jeder Narr aber stürzt sich hinein.

Sprüche 22,10 Vertreibe den Spötter, so nimmt der Streit ein Ende, und das Zanken und Schmähen hört auf.

Sprüche 23,29 Wer hat Ach und wer hat Weh? Wer hat Streit? Wer hat Klage? Wer hat Wunden ohne Ursache? Wer hat trübe Augen?

Sprüche 26,17 Es packt einen Hund bei den Ohren, wer sich im Vorbeigehen in einen Streit mischt, der ihn nichts angeht.

Sprüche 26,20 Wo kein Holz mehr ist, erlischt das Feuer, und wenn der Verleumder fort ist, hört der Streit auf.

Sprüche 26,21 Zur Glut braucht es Kohlen und zum Feuer Holz, und um Streit anzufangen, einen zänkischen Mann.

Sprüche 28,25 Der Habgierige verursacht Streit, wer aber auf den Herrn vertraut, wird reichlich gesättigt.

Sprüche 29,22 Ein zorniger Mann richtet Streit an und ein hitziger viel Sünde.

Unsere Möglichkeiten für Frieden

Der Vers 18 spricht hier zum einen von einer Möglichkeit, Frieden zu halten, die in uns selbst ist und das mit allen Menschen. Das bedeutet zum einen, dass selbst wir als Kinder Gottes, die wir mit Gott Frieden haben, in der Lage sind, dennoch Urheber von Streit sein zu können. Nun, diesen entstehen zu lassen, sollen wir möglichst versuchen zu vermeiden. Von uns aus also sollte der Streit nie ausgehen. Wir sollen ihn nicht entfachen. Durch die Erziehung unseres Vaters im Himmel können wir lernen, einen Streitanfang zu vermeiden. Je nach Situation, indem wir nämlich Böses ertragen, gelassener und langmütiger reagieren und vor allem auch vergebungsbereit sind. Das bedeutet sicherlich auch nicht, in jedem Fall sich alles gefallen lassen zu müssen. Doch unser Herr Jesus sagt ja auch, dass wir unsere Feinde sogar lieben sollen und die andere Wange hinhalten sollen, wenn die andere bereits geschlagen wurde. Das ist sicherlich nicht einfach in der Praxis und bedarf viel Lernens unter Gebet und Fragen an unseren Herrn Jesus.

Es muss uns bewusst, sein, dass also  durchaus auch Streit und Unfrieden entstehen können, der von anderen, ob nun Gläubige oder Weltmenschen, begonnen wird. Wenn diese nicht bereit sind, den Streit zu beheben, obwohl unsererseits alles getan wurde, was uns möglich war, wird uns der Friede hier wohl nicht gelingen. Wir müssen damit rechnen, dass es Streit und Unfrieden gibt, obwohl wir der Heiligung und dem Frieden sogar nachgejagt (Hebr. 12,14) sind. Das Wort „jagen“ sagt aus, dass es kein Spaziergang sein soll, unser Streben nach Frieden, sondern ein Nachjagen. Wenn ich etwas jage, laufe ich etwas hinterher, was vor mit wegläuft in hohem Tempo. Ist uns das bewusst?

Begrenzungen:

Unsere Möglichkeiten, Frieden zu halten, können aber auch begrenzt sein. Frieden zu halten auf Kosten der Wahrheit und auf Kosten der Heiligung, der Absonderung z.B. von der Welt, ist nicht richtig. Mit allen Liebkind zu sein, auch mit den Verführern und Feinden Gottes, könnte gefährlich sein, ein Weg abseits vom schmalen Pfad hin zum breiten Weg ins Verderben. Das kann zum Schaden unseres wahrhaftigen Bekenntnisses zum Herrn sein. Dennoch ist es nicht ratsam, über jede andere abweichende Erkenntnis unseres Gegenübers zu streiten. Man muss Gott um Weisheit bitten, auch etwas stehenlassen zu können und mit weisen Worten weiteren Umgang zu pflegen oder eben sich abzusondern. Es kommt auf die jeweilige Situation an.

2. Timotheus 2,23 Die törichten und unverständigen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, daß sie nur Streit erzeugen.

 

Vers 19

Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn (Gottes); denn es steht geschrieben: „Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr“.

 

Parallelstellen:

1:Pt. 2,23: als er geschmäht wurde, schmähte er nicht wieder, als er litt, drohte er nicht, sondern übergab es dem, der gerecht richtet.

Rächt

3.Mose 19,18: Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst! Ich bin der Herr

5.Mose 32,35: Mein ist die Rache und die Vergeltung, zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn die Zeit ihres Verderbens ist nahe, und ihr Verhängnis eilt herbei.

Hebr. 10,30: Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten! spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.

 

Rache ist allein Gottes Sache

Es ist hier ganz klar und eindeutig herauszulesen, dass wir auf keinen Fall uns selbst rächen sollen, sondern dass es allein Gott zusteht, Rache zu nehmen. Als erste Parallelstelle bekommen wir einen Hinweis auf Jesus Christus als unser Vorbild, wie er mit solchem Problem umgegangen ist. Er hat es genauso gehandhabt, wie uns das Wort in V. 19 auffordert. Wenn uns also jemand Unrecht getan hat oder sonst wie angegriffen oder verletzt hat, uns Schaden zugefügt hat, sollen wir unseren Ärger, Zorn, vielleicht auch Trauer, sogar möglichen Hass versuchen zu überwinden und nicht selbst uns für das Böse rächen mit Handlungen, die dem anderen das Gleiche oder ähnlichen Schaden bescheren. Bedenken wir, Paulus gibt uns diese Anweisungen unter dem Oberbegriff „Liebe im praktischen Alltag“. Irgendwie ist Rache immer eine Strafe oder Vergeltung für etwas, was nicht in Ordnung war. Und immer denken wir bei dem Wort „Rache“ an eine Handlung, die auch für den anderen dann mehr als unangenehm sein wird. Hinsichtlich Vergeltung hatten wir bereits in V 17 eine Anweisung erhalten. Da lesen wir ja, dass wir nicht Böses mit Bösem vergelten sollen. Rache, also dieses Strafen und zwangsläufig auch Richten darf nicht ich vollführen, sondern es ist einzig und allein Gottes Sache.

 

Warum ist die Rache allein Gottes Sache?

Auch weiß Gott alle Umstände viel besser als ich.  Das Recht steht ihm darum allein zu. Ich würde mich in die Befugnisse Gottes einmischen. Es gibt viele Gründe, die Gott allein nur beurteilen kann. Ja, es kann soweit gehen, dass ich mir nur einbilde, Unrecht empfangen zu haben. Vielleicht war dem gar nicht so, sondern mein Stolz und mein Hochmut gaukeln mir vor, dass ich nicht gut behandelt wurde.

 

Welche Folgen hat die eigene Rache?

Wenn mir nun Unrecht widerfahren ist oder ich zumindest so empfinde, entsteht sogleich in mir Zorn und Ärger darüber. Ich gerate völlig in Aufregung und bin nicht mehr Herr meiner Gedanken, Worte und Taten und werde ebenso dem anderen Unrecht tun. Zorn und Wut führen in die Fänge Satans. Es ist unweigerlich ein Einstieg in das Böse. Ja eigene Rache kann womöglich mehr zerstören als unnötig. Wenn ich selbst mich räche, gerate ich unter die Steuerung Satans. Die Gewissheit aus dem Wort Gottes, dass die Rache „sein“ ist, ist also auch zu unserem eigenen Schutz. Es ist auch ein Trost, dass Gott alle unsere offenen Rechnungen begleichen wird. Seien wir uns bewusst. Zorn ist ein Gefühl und Rache ist eine Tat. Indem wir nun Raum dem Zorn Gottes geben, geben wir gleichzeitig auch der Liebe Raum. Bei eigener Rache geht unsere Liebe vollkommen unter. Außerdem stelle ich mich womöglich auf die gleiche Stufe desjenigen, der Unrecht getan hat, wenn ich ihm das gleiche widerfahren lasse.

 

Ist Rache richtig oder falsch?

Ganz besonders wichtig ist der Gedanke, dass Rache an sich ja „richtig“ ist, aber nur, wenn sie von Gott ausgeht. Gott allein darf dieses Mittel der Strafe oder Züchtigung anwenden mit seinen Mitteln und zu seiner Zeit. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott sich darum kümmern wird, nur muss ich geduldig sein, wenn es nicht gleich geschieht. Ganz markant finden wir in der Offenbarung die Aussage: Wie lange noch???

Offb. 6,10: Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?

Wir wissen, dass Gott sehr langmütig ist und die Gnadenzeit auch sehr lang ist. Gott weiß am besten, wann und in welchem Ausmaß und ob er seine Rache verübt. Es ist seine Rache, allein seine und niemals meine!

 

Praktische Hilfen

Wir wissen aber, wie schnell unser „Ich“ an die Oberfläche kommt, besonders, wenn wir angegriffen werden. Wie können wir nun dieser Aufforderung, sich nie selbst zu rächen, am besten Folge leisten? Welche Möglichkeiten gibt es in der Praxis?

Wir sollten vor allem ins Gebet gehen, besonders, um nachstehende Hinweise umzusetzen:

·         vergeben können

·         ertragen können, an Jesu Leid und Ertragen denken

·         für die Feinde beten, weil wir sie lieben sollen

·         nicht nur nach außen stillhalten, sondern auch mit dem Herzen stille sein

·         Geduld haben und auf den Herrn harren

 

·         daran denken mit Freude, dass wir „Geliebte“ Gottes sind. Er wird für uns tätig werden zu Seiner Zeit.

 

Vers 20

Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.«

Parallelstellen:

Feind

1.Sam.24,16-20: Der Herr sei Richter und entscheide zwischen mir und dir, und er sehe danach und führe meine Sache und verschaffe mir Recht von deiner Hand!

17 Und es geschah, als David aufgehört hatte, diese Worte zu Saul zu reden, da sprach Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte; 18 und er sprach zu David: Du bist gerechter als ich; denn du hast mir mit Gutem vergolten, ich aber habe dir mit Bösem vergolten! 19 Und du hast heute bewiesen, daß du Gutes an mir getan hast, weil der Herr mich in deine Hand gegeben hat, und du hast mich doch nicht umgebracht. 20 Und wie sollte jemand seinen Feind finden und ihn friedlich seines Weges ziehen lassen? Der Herr vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!

Mt. 5,44: Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen,

Lk.6,27: Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen;

Kohlen

Spr. 25,21-22: Hat dein Feind Hunger, so speise ihn mit Brot; hat er Durst, so gib ihm Wasser zu trinken!  Denn damit sammelst du feurige Kohlen auf sein Haupt, und der Herr wird es dir vergelten.

Nicht nur vergeben, sondern sich um den Feind auch kümmern!

Noch ein Blick zurück auf den vorigen Vers, in dem wir lernen, nicht selbst Rache zu nehmen bei jemandem, der uns feindlich gestimmt bzw. behandelt hat, erkennen wir, dass es jetzt noch einen Schritt weiter geht. Es ist nicht damit genug, dass wir unseren Feind nur in Ruhe lassen, sondern wir sollen auch weiter uns um ihn kümmern und sehen, wie es ihm geht. Das ist ja wahrhaftig noch mehr als nur gelassen sein und ertragen zu können, ohne zurückzuschlagen. Wenn ich also erfahre oder erlebe, dass es meinem Feind schlecht geht und er Mangel hat – Gottes Wort nennt hier Hunger und Durst, dann sollen wir nicht wegschauen. Nun sind wir aufgefordert, diesem unserem Feind auch noch zu helfen und ihm Gutes tun.

Probleme in der Praxis

Im ersten Ärger und Zorn

Wenn ich ehrlich bin, muss ich bekennen, dass ich das bisher nicht zuwege gebracht habe, zumindest nicht im ersten Ärger und Zorn. Wenn ich schon meine Rache vielleicht bewältigt habe, so wollte ich diesen meinen Feind aber nicht noch weiter ansehen, sondern hab mich nicht weiter um ihn gekümmert.

Kein Kümmern, sondern Abstand wegen meinem ICH

Wollte Abstand haben, um mir selbst damit zu helfen. Also wieder mein Ich, welches sich in den Vordergrund stellt. Es kommen außerdem schnell negative Gedanken über den Gegner

Begegnung und Hilfe für den Feind erst nach längerer Zeit möglich

Nun, wenn einige Zeit vergangen ist, und mein Zorn und Ärger oder Kummer kleiner geworden ist oder verschwunden ist, ja, dann konnte ich auch wieder solchen Menschen freier begegnen, vielleicht auch helfen, wenn sie was brauchen. Also in der Praxis Versagen auf ganzem Gebiet.

Was fehlt mir, um das besser zu machen?

Es fehlt also weiterhin an Dingen, die schon in Vers 19 helfen

·         Vergeben

·         Ertragen können

·         Für den Feind beten

Mehr Gebet für den Feind

ist sicherlich der erste Schritt, um ihm Gutes zu tun. Wenn es dann noch an Taten meinerseits mangelt, kann ich mir vorstellen, dass ich noch mehr Gott meine Fürbitte um diesen Menschen bringen soll. Je mehr ich für Menschen bete, die mir feind sind oder mit denen ich Probleme habe, desto größer wird auch meine Nächstenliebe und Besorgnis um diese.

Mangel an Feindesliebe

Auch dieser Vers 20 steht unter dem Oberbegriff „Liebe im praktischen Alltag“. Wenn ich also diesen Vers 20 nicht umsetzen kann, fehlt es hier an meiner Liebe. In den Parallelversen steht genug davon, dass wir unsere Feinde lieben sollen. Unser Herr Jesus ist auch hier wiederum unser allererstes großes Vorbild, als er im Angesicht des Kreuzigungstodes für seine Mörder beim Vater um Vergebung bittet.

Um Kraft und Feindesliebe bitten

Unser Gebet ist auf jeden Fall sehr wichtig, wenn wir trotz allem Wollen merken, nicht die Kraft aufzubringen, unseren Feind zu lieben und ihm darum auch in seinen Nöten helfen zu können. Hier dürfen wir auch besonders um Kraft bitten und Überwindung, das Feindesbild zu verdrängen, indem wir wahrhaftig vergeben haben, uns nicht mehr bemitleiden, was geschehen ist durch den Feind,

Wenn aus Selbstmitleid Mitleid für den Feind wird

und darüber hinaus nun Mitleid mit ihm, unserem Feind, haben, so dass wir unsere Hilfe von ganzem Herzen anbieten können. Es ist ein wunderbares Ziel, das schaffen zu können, wegzuschauen von uns selbst, hinzuschauen auf unsere Nächsten, egal, ob sie uns mögen und Gutes tun oder hassen und Schlechtes tun. Gerade das letztere ist das Schwerere. Die Menschen zu lieben und denen Gutes tun, die uns das Gleiche tun, das ist einfach und normal. Das tun auch die Ungläubigen. Doch wir Kinder Gottes können auch das letztere tun, wenn wir uns durch das Wort Gottes und durch unseren Herrn dazu verändern lassen.

 

Was bedeutet nun, dass man feurige Kohlen auf des Feindes Haupt sammelt, wenn man ihm zu essen und zu trinken gibt, wenn man ihm Gutes tut? Eine Predigt von Karl-Hermann Kauffmann hat mir da weiter geholfen. Meine guten Taten an meinem Gegner können mehrere Reaktionen bewirken. Zum einen wird er sich darüber wundern, denn vom Menschlichen her ist es ganz ungewöhnlich. Auch beim Feind können Zorn- und Hassgefühle dadurch zurückgehen und die Begegnungen können friedlicher werden. Die allerbeste Wirkung ist, dass sich mein Feind dadurch selbst zur Buße leiten lässt und zu Jesus Christus findet.

1. Petr. 2,15: Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt;

 

Ähnlich schreibt es auch E. August Bremiker in seinem Bibelkommentar: 

Das Wort „aber“ in Vers 20 drückt einen Kontrast auf. Es ist wahr, dass wir uns nicht selbst rächen sollen. Wir sollen die Rache Gott überlassen. Dennoch bleiben wir dabei nicht passiv, denn wir sollen etwas ganz anderes tun, nämlich unseren Feinden das geben, was sie nötig haben. Wenn sie hungrig sind, sollen wir ihnen zu essen geben. Wenn sie durstig sind, tränken wir sie. Das ist mit dem verbunden, was der Herr seine Jünger lehrte: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“ (Mt 5,44). Auch das hat unser Herr nicht nur gepredigt, sondern Er hat es praktiziert. Als seine Feinde kamen, um Ihn gefangen zu nehmen, verlor Malchus – einer der Soldaten – das Ohr. Unseren Herrn ließ das nicht gleichgültig, sondern in seiner Menschenliebe heilte er das Ohr und sammelte so Kohlen auf das Haupt von Malchus.

Paulus zitiert aus Sprüche 25,21.22: „Wenn deinen Hasser hungert, gib ihm Brot zu essen, und wenn er durstig ist, gib ihm Wasser zu trinken; denn glühende Kohlen wirst du auf sein Haupt häufen, und der Herr wird dir vergelten“. Es ist unmittelbar klar, dass es um das pure Gegenteil von Rache und Vergeltung geht, um das pure Gegenteil von dem, was die alte Natur in uns verlangt. Dem Feind zu geben, muss sich nicht unbedingt auf materielle Dinge beziehen, sondern schließt gerade für uns durchaus andere Dinge, wie z. B. eine natürliche Freundlichkeit mit ein.

Das angeführte Zitat aus dem Alten Testament ist – wie andere Aussagen zur Bibel – zu einem weltlichen Sprichwort geworden. Obwohl „feurige Kohlen“ unter Juden und Arabern durchaus ein Symbol für göttliches Gericht sind, macht der Zusammenhang klar, dass das hier nicht die Bedeutung sein kann. Es geht nicht darum, ihm das göttliche Gericht zu wünschen, sondern das Ziel ist, dass der andere dadurch beschämt wird, weil man seine aggressive Haltung mit Wohlwollen beantwortet. Das kann in einzelnen Fällen dazu führen, dass er Buße tut und das Böse einsieht. Es ist wahr, dass eine solche Haltung manchmal die Feindschaft noch verstärkt, in vielen Fällen wird es jedoch anders sein. Unsere Verantwortung ist es, feurige Kohlen zu sammeln. Was sie letztlich bewirken, müssen wir Gott überlassen.

 

Vers 21

Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!

 

Unter der Überschrift „Liebe im praktischen Leben“ stehen insgesamt 13 Verse, es ist bemerkenswert, dass im ersten, also Vers 9 und im letzten, Vers 21, steht, wie man mit Bösem und mit Gutem umgehen soll. Auch in der Mitte, in Vers 17 wird nochmals das Böse genannt.

Das Böse

Am Anfang im 9. Vers möchte Gott, dass wir das Böse hassen und am Guten festhalten, Vers 17 betont nochmals, dass wir die Finger vom Bösentun lassen sollen und hier jetzt in Vers 20 kommt eigentlich ein Resümee aller 13 Verse, aber auch eine Warnung steckt darin.

Anfangs steht, wir sollen das Böse hassen, in Vers 21 nun heißt es sogar, dass wir uns vom Bösen nicht überwinden lassen sollen. Es ist also  gar nicht so einfach , Vers 9 in die Tat umzusetzen. Denn das Böse ist auch noch in uns und vor allem ist das Böse auch draußen in der Welt. Durch unser noch vorhandenes fleischliches Wesen in uns besteht nämlich die Gefahr, dass wir nicht schaffen zu überwinden, nicht aus uns heraus. Doch wir dürfen darum bitten, dass der Herr uns hilft beim Überwinden. Schließlich ist Er es, der die Welt und damit das Böse überwunden hat. Das Überwinden kann zweierlei sein, einmal, dass wir uns überwinden, nichts Böses zu tun, zum anderen, dass wir das Böse vom anderen uns gegenüber überwinden, eben durch das Gute, was ich tue.

 

Das Gute

Alle Verse zwischen Röm. 12,9 und 12,21 handeln von Situationen, in denen wir in dieser Gefahr sind, das Gute nicht zu tun bzw. statt Gutes Böses zu tun. Es wird uns aufgezeigt, bei welchen Anlässen in der Begegnung mit Geschwistern und auch unseren Feinden oder Gegnern es auf unsere Gesinnung und Handlungsweise ankommt:

 

·         Bruderliebe

·         Ehrerbietung

·         Eifer

·         Brennend im Geist

·         Dem Herrn dienen

·         Fröhlich sein,

·         Hoffnung haben

·         In Not standhalten

·         Beharrlich beten

·         Anteil an der Not anderer nehmen

·         Gastfreundschaft

·         Segnen statt fluchen

·         Mit anderen sich freuen

·         Mit anderen weinen

·         Sich nicht überheben über den anderen

·         Keine eigene Ehre oder Reichtung suchen, Stolz

·         Nicht Böses mit Bösem vergelten

·         Frieden halten

·         Keine Rache üben

·         Dem Feind Gutes tun

Wenn wir uns das alles wirklich zu Herzen nehmen und versuchen, das praktisch umzusetzen, dann können wir schließlich Vers 21 ebenfalls umsetzen. Denn wenn ich lerne, wie ich denn das Gute jeweils tun kann, werde ich diesen Kampf gewinnen und dieser Gefahr ausweichen, überwunden zu werden. Dann nämlich wird das Gute, was ich tue, das Böse überwinden. Das ist das Endresultat, darum steht es zuletzt da und bezieht sich auf alle vorhergehenden Verse über die Liebe im praktischen Leben.

 

Hilfreich auch hier wieder die Auslegungen von E.A. Bremiker im Bibelkommentar:

SICH NICHT VOM BÖSEN ÜBERWINDEN LASSEN

Paulus schließt die lange Aufzählung von moralischen Eigenschaften mit dem Hinweis, dass das Böse auf keinen Fall die Oberhand behalten soll. Es kann – und soll – überwunden werden. Wenn wir Böses mit Bösem beantworten, vermehrt sich das Böse nur und ein Funke kann zu einem Flächenbrand werden. Das Böse muss nicht die Oberhand behalten, denn wir können es mit dem Guten überwinden.

Das Böse ist hier – wie in Vers 17 – etwas, das in sich böse und verdorben ist. Es wird immer versuchen, siegreich zu sein, d. h. uns zu besiegen und zu übertreffen. Wir können und sollen nicht ignorieren, dass das Böse in uns ist und dass es in dieser Welt ist. Die Welt wird von dem Bösen kontrolliert und beherrscht. Das müssen wir ganz realistisch sehen. Es gibt sogar sehr viel Böses, das selbst im Namen Christi geschieht. Wir können das Böse nicht bekämpfen und eliminieren. Doch wir sollen uns nicht überwinden lassen.13 Wir müssen nicht resignieren. Der Herr selbst hat jeden Angriff des Teufels gegen Ihn zurückgeschlagen. Er hat sich nicht vom Bösen überwinden lassen. Im Gegenteil: Er hat die Welt überwunden (Joh 16,33). Eine wesentliche Voraussetzung dafür, uns nicht von dem Bösen überwinden zu lassen, ist, dass wir uns von dem Bösen fernhalten. Tun wir es nicht, werden wir überwunden werden. Simson ist dafür ein geradezu klassisches Beispiel. Er hat so lange mit dem Feuer gespielt, bis er schließlich überwunden wurde.

DAS BÖSE MIT DEM GUTEN ÜBERWINDEN

Noch einmal stellt Paulus dem Negativen das Positive entgegen und spricht uns ganz persönlich an. Unser Sieg liegt vor allem darin, dass wir das Böse mit dem Guten überwinden. Wir haben eine Lösung für das Problem. Wir können das Böse um uns herum nicht ignorieren. Wir können es nicht ausmerzen. Doch wir können es überwinden. Das tun wir, indem wir das Gute dagegensetzen. So werden wir zu Überwindern und folgen darin unserem Herrn, der der große „Überwinder“ ist (Off 5,5).

Es ist klar, dass es hier nicht um das Böse in uns geht, das wir überwinden sollen. Wenn es um die Sünde in uns geht, so werden wir aufgefordert dafür zu halten, dass wir der Sünde tot sind, „Gott aber lebend in Christus Jesus“ (Röm 6,11). Hier jedoch geht es um das Böse, das uns von anderen Menschen angetan wird. Menschen, die uns verfolgen, verspotten, beleidigen, mobben, ärgern, uns im Weg stehen, schlecht über uns reden oder uns verleumden. Das können Ungläubige und leider manchmal sogar Gläubige sein. Wir stehen in solchen Umständen in Gefahr, überwunden zu werden, indem wir entweder entmutigt und beleidigt sind oder uns wehren und mit gleicher Münze heimzahlen und uns rächen. Wir glauben dann vielleicht, wir hätten das Böse überwunden, doch in Wirklichkeit sind wir vom Bösen überwunden worden.

Petrus schreibt den notleidenden Judenchristen folgendes: „Seid jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht; indem ihr ein gutes Gewissen habt, damit, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, die zuschanden werden, die euren guten Wandel in Christus verleumden. Denn es ist besser, wenn der Wille Gottes es will, für Gutestun zu leiden als für Bösestun“ (1. Pet 3,15–17). Das ist nichts anderes als eine Motivation, das Böse mit dem Guten zu überwinden – hier mit einem „guten Wandel (Verhalten)“.

Ein negatives Beispiel liefern die Galater. Paulus musste ihnen schreiben: „Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet“ (Gal 5,15). Wenig später zeigt er ihnen das Heilmittel: „„Lasst uns aber nicht müde werden, Gutes zu tun, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, lasst uns das Gute wirken gegenüber allen, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens“ (Gal 6,9.10).