Wie du mir, so ich dir

(aus dem Andachtsbuch "Stille Zeit zu zweit" - Tag: 21. März 
Das Andachtsbuch für Ehepaare - Dennis & Barbara Rainey)

 

Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin,

dass Christus für uns gestorben ist,

als wir noch Sünder waren - Römer 5,8

 

Wenn zwei Menschen heiraten, gehen sie mit bestimmten Erwartungen an die Beziehung. Oft haben sie die unausgesprochene Vorstellung: "Mein Partner muss mir entgegenkommen." Sie verhalten sich nach dem Sprichwort "Wie du mir, so ich dir". Wenn beide entsprechend funktionieren, werden sich die anderen Familienmitglieder genau so verhalten.

 

Voraussetzung für diese Lebensweise ist, dass jeder seinen Aufgaben nachkommt. Dieses Konzept klingt logisch. Wenn man sich aber danach richtet, bleiben Enttäuschungen nicht aus.

 

Unter anderem bringt es mit sich, dass man nur das bekommt, was man sich durch eigene Leistungen verdient hat. Wir wachen aufmerksamer darüber, was der andere gibt, als über unsere eigenen Taten. Man wartet mit Liebesbeweisen, bis der andere unsere Erwartungen erfüllt. Da es bei einem so berechnenden Verhalten immer subjektiv zugeht, ist unsere Motivation ausschließlich auf Gefühle gegründet.

 

Wie kann man auch berechnen, ob ein Mensch uns auf halbem Wege entgegengekommen ist? Thomas Fuller sagte dazu: "Jedes Pferd glaubt, sein Gepäck sei am schwersten."

 

Am Anfang unserer Ehe haben wir dieses Verfahren auch ausprobiert. Ich ging nur dann liebevoll mit Barbara um, wenn ich fand, dass sie es sich mit gründlicher Hausarbeit verdient hatte. Barbara brachte nur dann Zärtlichkeit und Lob auf, wenn ich pünktlich nach Hause kam, mit den Reparaturen im Haus nicht im Rückstand war und fleißig im Garten arbeitete.

 

Ganz anders ist die Art von Liebe, die Gott uns erweist. Man könnte es so formulieren: Egal, was wir tun - Er gibt uns alles. Wie der obige Bibelvers zeigt, schenkt er uns auch dann Liebe, wenn wir sie nicht verdienen.

 

Auch Ehepaare sollten sich lieber an dieses Vorbild halten. Das heißt: Jeder gibt seine ganze Liebe, egal, was der andere an "Gegenleistung" bringt.

 

Gebetstip:

Beten Sie darum, dass Gottes Art, unverdiente Geschenke zu machen, sich auf das Wesen aller Familienmitglieder auswirkt.