Aus "52 Wochen-Impulse" von Emanuel Keller

43. Das Heute zählt

 

Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag - 1. Mose 1,5

 

Schon am Anfang der Schöpfung hat der Herr dafür gesorgt, dass aus Abend und Morgen Tage entstehen. Diese relativ kurze, überschaubare Zeitspanne, das Heute, hat er zu unserem Wohl erfunden und möchte, dass wir darin leben - und nicht schon im Morgen und Übermorgen, aber auch nicht mehr im Gestern.

 

Zwar soll der Mensch unbedingt an seine ewige Zukunft denken und - durch das Erlösungswerk unseres Herrn Jesus Christus - rechtzeitig mit Gott ins Reine Kommen. Haben wir ihn aber einmal angenommen, so gilt es, im Heute zu leben.

 

Das befreit uns zuallererst einmal von unnötigen Sorgen. Denn Gott hat unsere Versorgung immer für das Heute versprochen. So lernte bereits Israel in der Wüste, täglich das Himmelsbrot zu sammeln und zu erfahren: Tag für Tag sorgt der Herr für uns!

 

Später lehrte Jesus Seine Jünger, fürs tägliche Brot zu bitten und sich nicht schon mit Sorgen um morgen abzuplagen. "Der morgige Tag wird für das Seine sorgen", (Matthäus 6).

 

Im Heute zu leben, entlastet uns und ehrt unsern himmlischen Vater, weil wir damit das Vertrauen zum Ausdruck bringen: "Auch morgen wird er wieder für mich sorgen."

 

Weiter meine ich: Wer im Heute lebt, kann mehr Wertvolles aus seinem Leben herausholen und mehr Segen erfahren.

 

Überlege mal: Nicht nur das Manna wurde jeweils für einen Tag gegeben - auch Gottes Gnade ist in tägliche Portionen eingeteilt. Jeden Morgen ist sie neu (vgl. Klagelieder 3,22-23), und wenn ich sie voll für den heutigen Tag beanspruche, wird sie mehr als ausreichend vorhanden sein - anders, als wenn sie für die nächsten Wochen ausreichen müsste. Empfangen wir also jeden Morgen seine Gnade, seine Kraft, den Mut, die Geduld, die Weisheit, die Salbung des Heiligen Geistes und alles, was wir brauchen, für den angebrochenen Tag.

 

Im Heute zu leben bedeutet aber auch, den Tag so zu gestalten, als gäbe es kein Morgen oder Übermorgen mehr. Was ich heute als Gottes Willen für diesen Tag erkenne, will ich nicht auf morgen verschieben (Hebr. 3,15).

 

Und schliesslich will ich auch nicht erst in ein paar Tagen oder Wochen, nein, schon heute darauf vorbereitet sein, dass mein Herr Jesus wiederkommt und seine Brautgemeinde zu sich nimmt. Wenn ich auf diesen grossen Tag hin noch etwas zu ordnen habe, soll das heute geschehen.

 

Denken wir zum Schluss als Ermutigung noch an jemanden, der das Heute zu seinem Heil nutzte: Zachäus, Jesus sagte ihm: "Ich muss heute in deinem Hause einkehren. Und der Zöllner vereinbarte keinen späteren Termin mit Jesus, sondern nahm ihn sogleich auf mit Freuden. Und nach kurzer Zeit konnte ihm Jesus versichern: "Heute ist diesem Haus Heil widerfahren", (Lukas 19,1-10).

 

Gott handelt immer "heute". Nutzen wir also das Heute, als gäbe es kein Morgen. Decken wir uns täglich beim Herrn mit allem ein, was er uns nur in Tagesportionen zukommen lässt. Und geben wir ihm, was wir nur heute geben können. Heute reicht einfach für alles. Und alles reicht für heute!

 

Andacht für die 33. Kalenderwoche