Gottesbild

 

»Ja, mein Lieber, das ist das Alte Testament. Im Neuen Testament ist das anders.« So oder so ähnlich habe ich schon manche Aussagen gehört, die mich immer wieder nachdenklich gemacht haben.

 

Beim Lesen von 1. Mose ist mir etwas aufgefallen. Das Buch startet damit, dass Gott schuf und alles sehr gut war, und es endet mit Joseph, der zu seinen Brüdern sagte: »Ihr zwar hattet Böses gegen mich im Sinn; Gott aber hatte im Sinn, es gut zu machen« (1. Mose 50,20). Mir erscheinen diese beide kurzen Passagen wie eine Klammer: Gott ist gut. Doch was steht zwischen diesen Klammern? Alles, was Gott dem Menschen anvertraut hat, hat dieser zerstört, entstellt, kaputt gemacht, in den Dreck getreten.

 

Hat Gott das aus seinem Konzept gebracht?

 

Nein, denn Gott ist Gott und er macht es trotzdem gut.

 

Beim Lesen von 2. Mose ist mir etwas Ähnliches aufgefallen: Gott führt das Volk aus Ägypten, sie kommen in die Wüste, er versorgt sie 40 Jahre lang (Wenn beispielsweise 2 Millionen Israeliten pro Tag und pro Person für 4 Euro Essen hätten kaufen müssen, wären das in Summe der 40 Jahre eine Nettoversorgung von 115 Milliarden Euro durch Gott gewesen) und dann gibt er ihnen das Gesetz. Mose ist dafür 40 Tage auf dem Berg. Was macht das Volk in der Zwischenzeit? Sie bauen sich ein goldenes Kalb und beten es an! Das ist krass! Wie wird Gott darauf reagieren? Wird er das Volk bestrafen, aufgeben, sich zurückziehen?

 

Nein, Gott wird weiter zum Volk stehen, unter anderem mit dieser Aussage: »Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit« (2. Mose 34,6).

 

Der Gott, der in Jesus Mensch wurde und uns mit sich versöhnen will, ist der gleiche wie schon im Anfang. Er ist unveränderlich, ewig derselbe und unbegreiflich. Seine Güte in den Mose-Büchern ist unverändert. Er ist gut und bleibt gut. Er will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er umkehrt und sich zu ihm wendet. Der Gott, der Noah begnadigte, hat auch mich begnadigt.

 

Der Gott, der damals das Gericht brachte, wird es wieder bringen, und die Menschen werden sich vor dem Zorn des Lammes verkriechen.

 

Bis dahin möchte ich gerne ein Prediger der Gerechtigkeit sein, der Menschen einlädt, das Heilsangebot Gottes anzunehmen!

 

( Beitrag dem CLV – Newsletter entnommen! )