Aus "52 Wochen-Impulse" von Emanuel Keller
29. An Seiner Hand
Dennoch bleibe ich stets bei dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand; du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. - Psalm 73,23-24
"Hand gää!" ("Gib mir die Hand!") - so forderte mich meine damals zweijährige Enkelin manchmal auf, wenn wir miteinander unterwegs waren. Dabei streckte sie mir ihr kleines Händchen entgegen und wusste, dass ich sie nicht abweisen, sondern mit Freuden an meine Hand nehmen würde. Manchmal wollte sie dadurch einfach mit mir verbunden sein. Schön! Oft aber suchte sie Sicherheit, wenn der Weg holperig war. Sollte sie dann mal stolpern, fiel sie doch nicht hin, denn ich hielt sie ja fest.
Schon David hatte genau diese Erfahrung an der Hand seines Gottes gemacht: "Der HERR freut sich an einem aufrichtigen Menschen und führt ihn sicher. Auch wenn er stolpert, wird er nicht fallen, denn der HERR hält ihn fest an der Hand." (Ps 37 23-24)
Gott drängt sich aber nicht auf. Er lässt uns die Wege gehen, die wir selber wählen - und schafft es, uns zu gegebener Zeit zurückzuholen auf seinen vollkommenen Weg.
Auch unser Herr Jesus geht uns nach, wenn wir uns mal verirren sollten. Er ist der gute Hirte, der sich auf die Suche nach einem verlorenen Schäflein macht, obwohl er noch neunundneunzig andere hat. Und wenn er's gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude und trägt es zurück (Lukas 15,3-7).
Wie viel besser ist es aber, wenn wir bereits vor unseren Entscheidungen den Herrn nach Seinem vollkommenen Willen fragen. Wie liebt er es doch, wenn wir Ihn bitten: "Hand gää!" Denn unser Weg ist ja manchmal holperig. Darum brauchen wir Seine starke Hand und wollen Ihn bitten, uns recht zu führen:
"Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit. Erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte." (Ps 86,11)
"Führe uns nicht in Versuchung (das meint: Führe uns, dass die Versuchung nicht Macht über uns gewinnt;" (Mt 6,13)
Allen, die so beten, hat Gott bereits geantwortet:
"Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten." (Ps 32,8)
"Wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme." (Jh 10,3-4)
Jesus selbst ist dein geebneter, ewiger Weg! Bleiben wir also an Seiner Hand!
Andacht für die 29. Kalenderwoche