Was sich seit Längerem abgezeichnet hat, scheint sich nun zu manifestieren: Fast ein Jahr nach dem fürchterlichen Pogrom der Hamas und der anschliessenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hat Israel seinen Fokus auf die Nordgrenze zum Libanon verschoben.


 

factum Newsletter

September 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

Was sich seit Längerem abgezeichnet hat, scheint sich nun zu manifestieren: Fast ein Jahr nach dem fürchterlichen Pogrom der Hamas und der anschliessenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hat Israel seinen Fokus auf die Nordgrenze zum Libanon verschoben. Was vielen nicht bewusst ist: Die vom Iran unterstützte Terrormiliz Hisbollah hat Israel seit dem 8. Oktober 2023 fast täglich angegriffen und Tausende von Raketen, Flugkörpern und Drohnen abgefeuert. Bei den Angriffen wurden mehr als 40 Menschen getötet und grosse Schäden angerichtet. Zehntausende israelische Zivilisten sind aufgrund der Gewalt weiterhin Binnenvertriebene.

Das erklärte Ziel der Regierung ist es nun, die israelischen Bürger in ihre Häuser und Wohnungen zurückzubringen. Und das Militär sowie der Geheimdienst verbuchen derzeit enorme Erfolge. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach denn auch von Schlägen gegen die Hisbollah, «die sie sich nicht vorstellen konnte». «Wir sind entschlossen, unsere Einwohner sicher in ihre Häuser im Norden zurückzubringen. Kein Land kann es dulden, dass auf seine Einwohner geschossen wird, dass seine Städte beschossen werden, und wir – der Staat Israel – werden das auch nicht dulden», so Netanjahu weiter.

Völlig überraschend explodierten am 17. September 2024 rund 3000 Pager, die Hisbollah-Terroristen zur internen Kommunikation nutzten; tags darauf waren es Walkie-Talkies. Dutzende Terroristen starben, Tausende wurden teilweise schwer verletzt, Hunderte erblindeten. Von Seiten des Militärs und des Geheimdienstes wurde die Urheberschaft weder bestätigt noch dementiert. Medienberichten zufolge soll der Geheimdienst jedoch eine Pager-Lieferung abgefangen und mit Sprengstoff präpariert haben. Offenbar wurden die Sprengsätze dann einzeln gezündet, um Zivilisten zu schonen. Dies gelang – getroffen wurden primär Terroristen und praktisch keine unbeteiligten Zivilisten.

Die Hisbollah reagierte ihrerseits mit Raketenangriffen auf Israel. Seit Tagen steht vor allem der Norden des Landes teilweise unter Dauerbeschuss. Gleichzeitig fliegen Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe massive Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon (vor allem auf Raketenabschussrampen, die oft in zivilen Gebäuden platziert sind), um die Terrorarmee daran zu hindern, Raketen über die Grenze abzufeuern. Auch dies geschieht äusserst erfolgreich. Berichten zufolge erhalten Militär und Geheimdienst zahlreiche Hinweise von Feinden der Hisbollah im Libanon.

Wie geht es weiter? Es steht ausser Frage, dass die Hisbollah empfindlich getroffen, ja gedemütigt wurde. Durch die Manipulation von Pagern und Walkie-Talkies sind die Kommunikationsmittel der Terrororganisation unbrauchbar geworden. Der Islam ist eine Religion des Sieges - da passt eine solch eklatante Schwäche nicht ins Bild. Und doch: Die Hisbollah ist eine andere Nummer als die Hamas im Gazastreifen - das Einzugsgebiet ist ungleich grösser, die Hisbollah hat den Libanon gekapert. Im Norden des Landes existiert ein ähnliches Tunnelsystem wie im Gazastreifen. Zudem verfügt die Miliz über Zehntausende von einsatzbereiten Raketen. Ihr Ziel ist die Vernichtung Israels, im Rücken hat sie den Iran. Auch wenn es derzeit so aussieht, als sei der Iran nicht an einer Eskalation interessiert, kann sich das rasch ändern. Für Israel scheint die Gelegenheit günstig, endlich gegen diese grosse Gefahr im Norden vorzugehen. Denn eines ist längst klar: Der Zustand seit dem 8. Oktober kann kein Status quo bleiben.

Unsere Aufgabe als Christen ist es in erster Linie, für die Beteiligten zu beten, im Wissen, dass Gottes Wille geschehen wird. Weiter sollen wir unsere Möglichkeiten nutzen, um in Gesprächen, in den sozialen Medien, mit Artikeln oder Leserbriefen der einseitigen Berichterstattung in den Medien entgegenzutreten und uns um Aufklärung zu bemühen. Dieser Aufgabe möchten wir auch mit factum nachkommen. Vielen Dank und ein «Vergelts Gott» für Ihre Unterstützung!

Herzliche Grüsse aus der factum-Redaktion

Ihr Raphael Berger

 

Kamala Harris: Die linkste Kandidatin seit 1972

Am 5. November hat das amerikanische Volk die Wahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Was auffällt: Kamala Harris ist die linkste Kandidatin seit 1972, ihr potenzieller Vize, Minnesotas Gouverneur Tim Walz, steht ihr diesbezüglich in nichts nach.

Um es vorwegzunehmen: Ich beneide die Amerikanerinnen und Amerikaner keineswegs. Sind diese beiden Kandidaten wirklich das Beste, was ein so facettenreiches Land hervorbringen kann? Selbst wenn man die sehr einseitige Berichterstattung über Trump in unseren Medien relativiert, ist doch nicht zu übersehen, dass sein oft rüpelhaftes Verhalten mehr als fragwürdig ist. Kann ein Christ so jemanden wählen? Ich bin dankbar, diese Frage nicht abschliessend beantworten zu müssen. Was für ihn spricht, ist seine durchaus respektable politische Bilanz während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2020. Und einmal abgesehen von der Person Trump: Was ist die Alternative?

Kamala Harris ist die am weitesten links stehende Kandidatin seit 1972. Ihr links ausgerichtetes Abstimmungsverhalten wurde im Senat nur von Elizabeth Warren übertroffen. Auch ihre politische Bilanz als Vizepräsidentin in der Biden-Regierung ist mehr als durchzogen. Zwischen 2021 und 2023 registrierten die Behörden rund acht Millionen Grenzübertritte illegaler Migranten. Die Südgrenze ist offen wie ein Scheunentor. Harris brachte die Situation nicht unter Kontrolle. Die Inflation kletterte zeitweise auf den höchsten Stand seit Generationen. Und in der Aussenpolitik brach das weltweite Chaos aus. Von der Ukraine bis Gaza, vom Libanon bis Iran und Taiwan: Überall flammen Konflikte auf, Spannungen nehmen zu. Auch in der Frauenpolitik vertritt Harris Positionen, die am linksextremen Rand beheimatet sind, etwa bei Transgender-Behandlungen von Kindern oder Spätabtreibungen.

Auch Tim Walz, seit 2019 Gouverneur von Minnesota, vertritt hier radikale Positionen. Abtreibungen sind in Minnesota bis zur Geburt erlaubt. Überleben Babys die Abtreibung, werden sie ohne medizinische Versorgung dem Tod überlassen. Ausserdem befürwortet er irreversible Transgender-Operationen und hat Schulen dazu verpflichtet, Tampons in Toiletten für Jungs aufzulegen. Auch seine Wirtschaftspolitik trägt deutlich linke Züge, und während der Corona-Zeit regierte er fast eineinhalb Jahre per Notrecht.

Sollten Harris und Walz tatsächlich an die Macht kommen, dürfte der weltweite Zustand unruhig bleiben und die Situation für Christen in Amerika noch herausfordernder werden. Und falls Trump gewählt wird: Gelingt es ihm, die illegale Migration unter Kontrolle zu bringen, das globale Chaos einzudämmen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln? Oder macht ihm sein narzisstisches Verhalten einen Strich durch die Rechnung? Es bleibt spannend!

Raphael Berger

 

Mini-Motor nach dem Vorbild von Bakterien entwickelt

Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben einen künstlichen Motor auf supramolekularer Ebene entwickelt, der als Aufziehmotor eine beeindruckende Kraft entfalten kann. Die Energie dafür kommt erstmals von einem chemischen Treibstoff. In Zukunft könnte die Entwicklung etwa in Nanorobotern zu medizinischen Zwecken zum Einsatz kommen. Die Studienergebnisse veröffentlichte die Universität im renommierten Fachmagazin Chem.

(fa.) Der Aufziehmotor ist ein winziges Band aus speziellen Molekülen. Bei Energiezufuhr richtet sich dieses Band aus, bewegt sich wie eine kleine Flosse und kann dadurch Objekte anschieben. Bisher war die Umwandlung von chemischer Energie in Rotationsenergie bei kleinen Objekten nur aus der Biologie bekannt. Sogenannte Archaea-Bakterien nutzen den chemischen Treibstoff ATP, um ihre winzigen flossenartigen Fortbewegungsorgane, die Flagellen, zu rotieren und sich so fortzubewegen.

Die nun von den Wissenschaftlern entwickelten Bänder aus Peptiden sind nur wenige Mikrometer lang und einige Nanometer breit. Bei der Zugabe von chemischem Treibstoff gewinnen sie an Struktur und rollen die Bänder zu kleinen Röhren zusammen, die sich wie ein Aufziehmotor zu drehen beginnen. Die Forscher entdeckten, dass sie die Rotationsgeschwindigkeit der Bänder durch die Menge des zugeführten Treibstoffs steuern können. Ebenso stellten sie fest, dass die Bänder genug Kraft auf ihre Umgebung ausüben, um mikrometergrosse Objekte zu bewegen. Werden mehrere rotierende Bänder an einem zentralen Punkt zusammengeführt, entstehen kleine «Mikro-Wanderer», die auf Oberflächen vorankriechen können. In Zukunft könnten diese möglicherweise für medizinische Anwendungen wie den Transport von Medikamenten im Körper eingesetzt werden. Noch aber ist der dafür verwendete Treibstoff nicht geeignet, da er für den Organismus schädlich wäre.

Quelle: Technische Universität München

 

Sport und weniger Smartphone erhöhen Zufriedenheit

Untersuchungen zufolge verbringen wir über drei Stunden pro Tag am Smartphone. Eine Studie zeigt, dass die Reduktion dieser Zeit um eine Stunde in Kombination mit vermehrter sportlicher Aktivität einen signifikanten Einfluss auf das Wohlbefinden hat.

(fa.) Durchgeführt wurde die Studie mit 278 Teilnehmern von einer Forschungsgruppe um Privatdozentin Dr. Julia Brailovskaia vom Deutschen Zentrum für psychische Gesundheit und dem Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Zeitschrift Acta Psychologica.

Die Wissenschaftler teilten die Studienteilnehmer, die in verschiedenen Branchen berufstätig waren, in vier Gruppen. Die Smartphonegruppe reduzierte ihre private Nutzung des Smartphones in dieser Zeit um täglich eine Stunde. Die Sportgruppe steigerte ihre tägliche körperliche Aktivität um 30 Minuten, die Kombinationsgruppe folgte beiden Anweisungen und die Kontrollgruppe änderte nichts an ihrem gewohnten Verhalten. Vor, direkt danach und zwei Wochen nach dem Ende des Experiments füllten alle Teilnehmer mehrere Online-Fragebögen aus.

In der Smartphone- und der Kombinationsgruppe konnten die Forscher feststellen, dass die Arbeitszufriedenheit und die Motivation, die Work-Life-Balance und die mentale Gesundheit sich deutlich verbessert hatten. Ausserdem waren das Gefühl von Arbeitsüberlastung und Symptome problematischer Smartphone-Nutzung signifikant zurückgegangen. Alle Interventionen steigerten das Gefühl von Kontrolle messbar und führten dazu, dass depressive Symptome abnahmen.

Für Julia Brailovskaia sind die Ergebnisse der Studie vor allem für Arbeitgeber interessant, die mitunter viel Geld investieren, um die Arbeitszufriedenheit und Motivation ihrer Mitarbeiter zu verbessern. «Diese Faktoren sind bedeutend für die Produktivität eines Unternehmens», erklärt Brailovskaia. Die Studienergebnisse zeigen einen einfachen und niederschwelligen Weg auf, diese Ziele zu erreichen und darüber hinaus zu einer besseren mentalen Gesundheit und Work-Life-Balance beizutragen.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum

 

Bildlegende: Aufnahmen des Berggipfels und des Gletschers vor und nach dem Erdrutsch, der ein weltweit erkennbares seismisches Signal auslöste.

Bildquelle: Søren Rysgaard (links), Danish, Army, (rechts) / Collage: Elias Kobel, KIT

Grönland: Bergsturz löst Megatsunami aus

Eine herabstürzende Felswand hat an der Ostküste Grönlands einen Megatsunami mit einer Höhe von anfänglich 200 Metern ausgelöst. Seismologen konnten die Erschütterungen weltweit registrieren. Nach dem Tsunami schwappte eine stehende Welle neun Tage lang zwischen den Ufern des engen Fjordes hin und her.

(fa.) Am 16. September 2023 stürzte ein Berggipfel ein, der sich zuvor 1200 Meter über den Dickson Fjord erhoben hatte. Das Volumen des herabstürzenden Materials war gewaltig – mehr als 25 Millionen Kubikmeter, was 10 000 olympischen Schwimmbecken entspricht. Die ins Wasser gestürzte Flanke löste eine Riesenwelle von anfangs 200 Metern Höhe aus, die sich mit durchschnittlich 60 Metern Höhe durch den gesamten Fjord und anschliessend bis zur vorgelagerten Insel Ella in mehr als 50 Kilometern Entfernung ausbreitete. Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden. Lediglich eine Militärbasis, die zum Zeitpunkt des Tsunamis jedoch ohne Personal war, wurde verwüstet. Ausserhalb des Fjords beschädigten vier Meter hohe Wellen eine Forschungsbasis auf der Insel Ella und zerstörten kulturelle sowie archäologische Stätten im gesamten Fjordsystem. Teile der Welle schwappten offensichtlich von den steilen Ufern im engen Fjord zurück und es begann sich eine stehende Welle zu bilden, die bis zu neun Tage hin und her wog. Diese Welle war noch rund einen Meter hoch.

Forscher aus 40 Einrichtungen und 15 Ländern schlossen sich zusammen, um die seismischen Signale auszuwerten. Erdbebenstationen in bis zu 5000 Kilometern Entfernung registrierten die Erschütterung durch den Felssturz als kurzes Signal. Die langperiodische Schwingung der stehenden Welle waren an den nächsten Messstationen über neun Tage lang messbar. Die Berechnungen der Forscher ergaben, dass das Wasser mit einer Periode von circa 90 Sekunden quer zum Fjord hin- und herschwappte. Der Studie zufolge war der Tsunami einer der höchsten in der jüngeren Geschichte.

Quelle: Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ / Karlsruher Institut für Technologie

 

Ein Lebenszeugnis von ungebrochener Aktualität

Bei der Olympiade in Paris brachten eine Reihe von Christen aus verschiedenen Nationen mutig und in ungezwungener Weise ihren Glauben zum Ausdruck. So etwa die australische Hochspringerin Nicola Olyslagers. Sie gewann zum zweiten Mal eine Silbermedaille und berührte durch ihre unbändige Freude und Ausstrahlung nicht nur ihr Umfeld, sondern auch die Sportmoderatoren. «For his glory» steht mit goldenen Lettern auf ihrem Buch, in das sie vor oder auch unmittelbar nach jedem Sprung Notizen macht. Einem Sportredakteur bekannte sie: «Gottes Liebe hat mich all die schweren Dinge ertragen lassen. Ich lernte, mich nicht mehr zu ärgern und meine Energie nicht mehr zu verschwenden. Ich begann, die Dinge, die mich nervten, zu geniessen. Aber es gab auch Zeiten, in denen ich nicht daran glaubte, dass ich in der besten Form meines Lebens in Paris stehen würde. Doch ich liebe Gott genug, um ihm zu glauben, wenn er sagt, dass ich okay sein werde.»

Oder die sympathische Yemisi Ogunleye, Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen, die mit ihrem letzten Wurf im Kugelstossen auf exakt 20 Meter Olympiasiegerin wurde. Voller Freude hielt sie nach ihrem Erfolg eine Aufschrift in die Kamera: «You are loved – John 3,16» – Du bist geliebt – Johannes 3,16. Zudem gibt die stimmgewaltige Sängerin Lobpreissongs in verschiedenen Interviews zum Besten.

Vor genau 100 Jahren, als 1924 ebenso die Olympischen Spiele in Paris ausgetragen wurden, gab es bereits ein bemerkenswertes Zeugnis eines Athleten, welches grosses Aufsehen erregte. Wer kennt ihn nicht? Ein Film, der vom British Film Institute als einer der besten britischen Filme aller Zeiten ausgewählt wurde, geht auf dieses Geschehen ein: «Chariots of Fire» (Die Stunde des Siegers). Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Briten Harold Abrahams (Ben Cross) und des Schotten Eric Liddell (Ian Charleson), die sich auf die Olympischen Spiele in Paris 1924 vorbereiten. Der Film gewann vier Oscars, darunter denjenigen als bester Film.

Abrahams, Jurastudent der Universität Cambridge, und Liddell, Edinburgh-Student, erfolgreicher Rugby- und Cricketspieler, begegneten sich bereits 1923 bei einem Länder-Leichtathletik-Vergleich. Der Jude Abrahams verliert im 100m-Lauf gegen Liddell und ist mehr als konsterniert. Doch mit unbändigem Ehrgeiz und mit Hilfe eines professionellen Trainers durchbricht der Engländer in seinem 100m-Endlauf in Paris mit 10,6 Sekunden die Vorherrschaft der US-Sprinter und gewinnt die Goldmedaille.

Der 22-jährige Eric Liddell, Sohn eines Missionars-Ehepaars, ebenso für den 100m-Lauf nominiert, verweigert diesen Lauf aus Überzeugung, weil die Vorläufe an einem Sonntag stattfinden sollen. Sein Teamkollege Lord Lindsay bietet ihm daraufhin überraschend seinen Startplatz beim 400-Meter-Lauf an – er wollte Liddell unbedingt laufen sehen. Obwohl das 400m-Finale gerade mal zwei Stunden nach dem Halbfinallauf stattfand, lief Eric Liddell Weltrekordzeit in 47,6 Sekunden. Unmittelbar vor seinem Lauf überreichte ihm der amerikanische Olympiasieger über 200m einen Zettel mit dem Inhalt: «In dem alten Buch steht: Wer mich ehrt, den will ich auch ehren! Viel Glück! Jackson Scholz.»

Wenigen dürfte bekannt sein, dass das weitere, teilweise dramatische Leben von Eric Liddell in einem zweiten Film (DVD) mit dem international bekannten britischen Schauspieler Joseph Fiennes dargestellt wurde (Auf Adlers Flügeln getragen). Einige Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zieht es den Ausnahme-Athleten in seine chinesische Wahlheimat zurück. Dort lebt er als Lehrer, Missionar und dreifacher Familienvater. Doch mit dem Ausbruch des zweiten japanisch-chinesischen Krieges 1937 verschärft sich die Situation für Ausländer zusehends. 1943 wird er mit anderen chinesischen Missionaren in einem Internierungslager gefangen gehalten. Er kümmert sich um ältere Menschen, unterrichtet Kinder und ist eine grosse Ermutigung für die dort Lebenden. Fünf Monate vor der Befreiung stirbt Eric Liddell in dem Lager an den Folgen eines Hirntumors.

Was für ein relativ kurzes, aber ausfüllendes, intensives Leben! Eric gab Gott die Ehre und vertraute den biblischen Verheissungen. Auch 100 Jahre danach spricht sein Lebenszeugnis für sich und ist letztlich – nicht nur für Sportlerinnen und Sportler – eine Anfrage an uns Menschen. Könnte es sein, dass all die vielschichtigen Probleme, die auf unsere Gesellschaften einbrechen und uns in Atem halten, auf eine simple Tatsache zurückzuführen sind? Nämlich, dass wir den Schöpfer, Chef und Erhalter des Kosmos nicht mehr ernst nehmen? Dass wir Seine Verheissungen und Gebote, Seine Verbote und Warnungen mehr oder weniger ignorieren oder sie anderweitig interpretieren?

Rainer Urban

 

«Genau das wollten einige erreichen»

Nach vier Jahren wurde das Strafverfahren gegen den wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung angeklagten Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde, Olaf Latzel, am 28. August 2024 eingestellt. Je genauer man sich dieses Ende anschaue, desto deutlicher werde, «dass es kein wirklich gutes ist», so das Fazit des Juristen und IDEA-Redaktionsleiters David Wengenroth.

(fa.) Positiv ist, dass das Verfahren für Latzel nun endlich zu Ende ist. Es wurde kein Urteil gefällt und Latzel gilt als nicht vorbestraft. Im Gegenzug zahlt er 5000 Euro an die Organisation «Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben» in Bremen.

Die Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen (AG Welt) bezeichnete die Strafzahlung als eine «Schande für das deutsche Rechtssystem» und der Theologe und Publizist Dr. Lothar Gassmann sieht in der Tatsache, dass die Strafe «unbedingt an ein ‹queeres› Zentrum zu zahlen ist», eine Demütigung von Pfarrer Latzel und zugleich aller Christen, «die praktizierte Homosexualität von der Bibel her nach wie vor als Sünde ansehen». David Wengenroth schrieb, dass Latzel zufrieden sein könnte, «wenn der Vorwurf der Volksverhetzung nicht von Anfang an so absurd gewesen wäre». Latzels Äusserungen, für die er sich mehrfach entschuldigt hatte, seien gewiss «unglücklich, missverständlich und eines Pastors unwürdig» gewesen, doch «den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllten sie nie», so der Jurist. Deshalb bezeichnete er auch die Bremer Justiz als eine «Verliererin dieser Gerichtsposse». Die vielleicht grösste Verliererin aber sieht Wengenroth in der Meinungsfreiheit in unserem Land. «Nicht nur viele theologisch konservative Christen fragen sich nach diesem Ende, ob sie eigentlich noch wagen können, zu gesellschaftlich umstrittenen Themen ihre Meinung zu sagen. Man werde das Gefühl nicht los, «dass einige Richter und Staatsanwälte in Bremen genau das erreichen wollten», so sein Fazit.

Unabhängig des Strafprozesses läuft bei der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) noch ein Disziplinarverfahren gegen den Pastor. Wie ein Sprecher der BEK jüngst bestätigte, werde dieses wieder aufgenommen. Einstimmig habe der Kirchenausschuss für die kircheninterne Untersuchung gestimmt. Die Kirche rechnet mit einem längeren Verfahren. Wie der Sprecher sagte, darf Latzel derzeit unter Auflagen predigen.

Latzel war vom Amtsgericht Bremen am 25. November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 8100 Euro (90 Tagessätze) verurteilt worden. Der Grund für die Verurteilung waren Aussagen Laztels in einem Eheseminar seiner Gemeinde im Oktober 2019. Es wurde im März 2020 als Audiodatei auf YouTube veröffentlicht. Latzel hatte sich mehrmals für die Aussagen entschuldigt und die Aufzeichnung im Internet gelöscht. Er zog das Urteil weiter, woraufhin ihn das Landgericht Bremen am 20. Mai 2022 freisprach und das erstinstanzliche Urteil kippte. Die Staatsanwaltschaft jedoch legte Berufung ein, der das Oberlandesgericht Bremen am 23. Februar 2023 stattgab und den Freispruch des Landgerichts aufhob. Das erneute Berufungsverfahren wurde nun vor dessen Beginn am 28. August 2024 eingestellt.


factum Newsletter

Juli 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

Dieser Newsletter wird manche von Ihnen während des Urlaubs erreichen. Oft gibt es auch in der Politik ein sogenanntes «Sommerloch». In diesem Jahr sind wir allerdings weit davon entfernt. Die Ereignisse überstürzten sich richtiggehend. Weltweite Schockwellen löste der versuchte Mordanschlag auf Ex-Präsident Donald Trump aus. Das Bild, wie er im Angesicht des Todes, umringt von seinen Sicherheitsleuten, im Hintergrund die amerikanische Flagge, blutüberströmt die Faust in die Höhe reckt und seinen Anhängern «Fight» (Kämpft) zuruft, hat schon jetzt Symbolcharakter. Nicht wenige gehen davon aus, dass dieser Moment das Rennen um die Präsidentschaftswahl am 5. November entscheiden könnte.

Einige Tage später dann die Nachricht von Bidens Rückzug. Spätestens seit der ersten TV-Debatte zwischen ihm und seinem Herausforderer Donald Trump war offensichtlich, dass Biden geistig nicht mehr in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte zu führen. Erfolgt Bidens Rückzug freiwillig oder wurde er «gezwungen»? Und wer steigt nun ins Rennen um die US-Präsidentschaft? Die Sache bleibt spannend.

In Europa gab in den letzten Wochen vor allem die «Friedensinitiative» des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban zu reden. Er besuchte nacheinander Selenskyj, Putin, Xi Jinping, Biden und Trump, um die Chancen für Friedensverhandlungen auszuloten. Das Ergebnis ist ernüchternd: Weder Putin noch Selenskyj wollen sich im Moment auf einen Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen einlassen. Auch die EU goutierte Orbans Eigeninitiative nicht. Im Gegenteil: Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beendete mit verschiedenen Massnahmen faktisch die ungarische EU-Ratspräsidentschaft. Ein ungeheuerlicher Vorgang. Wie hiess es noch mal bei George Orwell: «Krieg ist Frieden, Frieden ist Krieg»? Das Potenzial einer Eskalation dieses Krieges ist nach wie vor real.

Noch nicht erwähnt habe ich den andauernden Krieg in Israel, die Veröffentlichung der komplett entschwärzten RKI-Corona-Protokolle oder den Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland mit dem Verbot des Magazins «Compact». Auch wenn wir alles andere als «Freunde» dieses Magazins sind, so ist doch offensichtlich, dass die Meinungs- und Pressefreiheit Schritt für Schritt eingeschränkt werden wird.

Wohin gehen wir, wenn unsere Seelen angesichts dieser Entwicklungen aufgewühlt sind und vielleicht auch noch die eine oder andere private Herausforderung dazukommt? In den Psalmen lernen wir viel über den Umgang mit Not, Leid und Schwierigkeiten. Schonungslos zeigen die Autoren ihr Inneres, vor allem aber, wie sie in der Nähe Gottes zur Ruhe kommen und ihren Blick neu auf Ihn ausrichten konnten. Das wünsche ich uns allen!

Herzliche Grüsse aus der factum-Redaktion

Ihr Raphael Berger

PS: Ich habe versucht, diesen Newsletter angesichts der Urlaubszeit mit kürzeren und mehrheitlich positiven Beiträgen kurzweilig und ermutigend zu gestalten. Ich hoffe, dass mir dies gelungen ist und freue mich über Rückmeldungen.

 

Antisemitismus ist Hass auf Gott

Die Geschichte des Hasses auf das jüdische Volk reicht bis in die Antike zurück. Nach der Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert kam der islamische Antisemitismus hinzu, in den Jahrhunderten danach wurden die Juden Opfer der katholischen Inquisition. In der frühen Neuzeit warf man ihnen vor, die Weltherrschaft anzustreben und den Bürgern das Geld abzunehmen. Ihren traurigen Höhepunkt erreichte die Verfolgung unter den Nationalsozialisten. Heute findet sich Antisemitismus zusätzlich unter den woken Linken. Doch womit lässt sich dieser Judenhass begründen?

Der Schweizer Autor Guiseppe Gracia ging dieser Frage in einem bemerkenswerten Essay nach, der in der «Neuen Zürcher Zeitung» erschien. Er erläutert, wie die Antisemitismusforschung oft auf die «Neidtheorie» zurückgreife, um den Judenhass zu erklären. Der überdurchschnittlich hohe Bildungsgrad von Juden und der Erfolg ihrer Kultur, ob wirtschaftlich, wissenschaftlich-technologisch oder moralisch, würde bei Nichtjuden Neid erwecken. Doch das greift für Gracia zu kurz – wie auch der Verweis mancher christlicher Gruppen auf die angebliche Schuld der Juden an der Kreuzigung Jesu. Der Schriftsteller vermutet eher, dass das Phänomen direkt mit Gott selbst zu tun hat. Denn der Gott der Bibel habe die Juden zum auserwählten Volk erklärt und ihnen die Zehn Gebote anvertraut, die zu den Grundlagen des Christentums und der westlichen Zivilisation gehören, erklärt Gracia.

In Wahrheit wolle man mit dem Zerstören Israels und dem Austilgen des jüdischen Volkes Gott vernichten. «Wenn dieses Volk einfach durch sein Dasein Zeugnis von dem Gott ist, der zum Menschen gesprochen hat und ihn in Verantwortung nimmt, so sollte dieser Gott endlich tot sein und die Herrschaft nur noch dem Menschen gehören», zitiert er einen Satz von Papst Benedikt. Gracia führt aus, dass die Existenz des Volkes Israels den Rest der Menschen an etwas Unangenehmes erinnere: «Dass der Mensch den Wunsch hat, kein Geschöpf, sondern selber Schöpfer zu sein, ist so bekannt wie die Geschichte von Adam und Eva. Nun kann man das Judentum als Zeugnis gegen diesen Wunsch verstehen. Als Zeichen dafür, dass Gott die Regeln des Lebens setzt und dass die Juden als Priestertum unter den Völkern, wie die Bibel sagt, besonders gerufen sind, die Welt an diese Regeln zu erinnern. Das ist ein Ärgernis für alle anderen Religionen, ebenso für atheistische und technologiegläubige Gruppen, die sich dagegen verwahren, das Leben als etwas zu sehen, das sich einem Gott verdankt.»

Gegen dieses Ärgernis wolle man vorgehen, indem man das Judentum auslösche. «Man will vergessen, dass das Judentum, zusammen mit dem Christentum, die Seele der freien Welt ist.» So könne man auch den Hass linker Gruppen auf den Westen generell erklären. «Linke und islamistische Kreise sehen den Westen als rassistisch-imperiales Krebsgeschwür» – denn der Westen ist die Wiege des Christen- und Judentums.

Gracia warnt vor dem Verschwinden der westlichen Gesellschaft, da sie bei allen Schwächen doch die beste aller möglichen Grundlagen für ein Leben in Freiheit und Würde darstelle, für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Und er folgert scharfsinnig: «Am Ende stehen sich nicht Freunde und Feinde des Judentums gegenüber, sondern Freunde und Feinde der Freiheit. Freunde und Feinde einer Weisheit, die daran erinnert, dass Gott keine Erfindung des Menschen ist, sondern der Mensch eine Erfindung Gottes.» Gracia hat in seinem Essay genial auf den Punkt gebracht, was gläubige Christen schon lange wissen: Antisemitismus hat eine tief geistliche Ursache.

Bettina Hahne-Waldscheck

 

Eurovision Song Contest: Die Kredite müssen vors Volk

Von ursprünglich vier interessierten Städten zur Durchführung des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in der Schweiz sind noch Basel und Genf im Rennen. Der definitive Entscheid wird Ende August erwartet. Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) will, dass die Kredite für die Veranstaltung vors Volk kommen.

(fa.) Dass die Orte Bern/Biel und Zürich nicht mehr für die Austragung des ESC 2025 in Frage kommen, nimmt die EDU mit Genugtuung zur Kenntnis. Dieser Entscheid sei mit Sicherheit auf die von der EDU früh und mit viel Aufwand gestarteten Referenden zurückzuführen. Speziell in das laufende Referendum gegen den ESC-Kredit in der Stadt Zürich habe die EDU schon viel investiert. Die Partei werde nun die Lage analysieren und in den nächsten Tagen kommunizieren, wie es mit dem laufenden Referendum in der Stadt Zürich weitergehe. Mit voller Kraft werde sich die EDU nun auf die Vorbereitung der Referenden in Basel und Genf konzentrieren.

Die Durchführung des ESC in der Schweiz soll über 40 Millionen Franken kosten. Die Kosten gehen in erster Linie zu Lasten des Steuerzahlers. Die EDU kritisiert, dass sich der ESC in den letzten Jahren zunehmend zu einer Veranstaltung entwickelt habe, bei der sich antisemitische Vorfälle häufen und immer mehr Auftritte Satanismus und Okkultismus zelebrieren. Für die Veranstalter sei dies kein Problem. Aber: «Die Heilsarmee durfte 2013 jedoch nicht unter ihrem Namen auftreten», sagt Samuel Kullmann, EDU-Grossrat im Kanton Bern, in einem Gespräch mit der Stiftung Zukunft CH. Was die israelische Künstlerin Eden Golan in Malmö erlebt habe, lasse ihn «erschaudern». «Ihr Hotelzimmer wurde tagelang von einem islamistischen Mob belagert und viele andere ESC-Teilnehmer haben die Israelin stark gemobbt», so Kullmann (siehe auch factum-Newsletter Mai 2024). Diese Gründe hätten die EDU dazu bewogen, die Kredite für den Anlass mit einem Referendum zu bekämpfen. «Es braucht jetzt endlich ein klares Signal an die Veranstalter, dass es so einfach nicht mehr weiter gehen kann!» Die Partei stützt sich in ihrem Vorgehen auch auf eine repräsentative Sotomo-Umfrage, wonach eine relative Mehrheit von 49 Prozent der Befragten keinen ESC in der Schweiz will. Für ihre Kampagne hat die EDU die Internetseite www.stopp-esc2025.ch lanciert.

 

Kein Zusammenhang

Der bisherige Sommer in der Schweiz war mehrheitlich geprägt von Regen, Unwettern und unterdurchschnittlichen Temperaturen. Eine Auswertung der letzten fünfzig Jahre zeigt: In Jahren mit überdurchschnittlichen Schäden durch Hochwasser und Murgänge waren die Temperaturen unterdurchschnittlich. Global gilt: Noch nie war die Welt sicherer vor den Folgen von Wetterextremen.

(fa.) Die Sommertemperaturen in der Schweiz sind in den letzten 50 Jahren klar gestiegen. Ein anderes Bild zeigt sich jedoch bei den Unwetterschäden. Hier ist gemäss Daten der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landwirtschaft kein steigender Trend festzustellen. Dies allerdings widerspricht der These, dass es aufgrund des angeblich vom Menschen verursachten Klimawandels zu immer mehr Unwettern und Schäden kommt.

Im Beobachtungszeitraum der letzten 50 Jahre lag die durchschnittliche Sommertemperatur in Jahren mit überdurchschnittlichen Unwetterschäden jeweils unter derjenigen des unmittelbar vorgehenden und nachfolgenden Jahres. Das heisst: Bezogen auf die Schweiz gibt es keine Korrelation zwischen Sommertemperaturen und Unwetterschäden. Wenn, dann wäre die Korrelation sogar leicht negativ.

Weltweit gesehen zeigt sich, dass die Zahl der Toten durch Wetterextreme seit dem 19. Jahrhundert drastisch zurückgegangen ist. Trotz der seit Beginn des 20. Jahrhunderts vervierfachten Weltbevölkerung und zunehmender globaler Erwärmung ist die Wahrscheinlichkeit, wegen einer Wetterkatastrophe zu sterben, um mehr als 95 Prozent gesunken. Darüber berichtet WELT-Chefreporter Wissenschaft Axel Bojanowski. «Mit besseren Vorhersagen, Bauweisen und neuer Infrastruktur konnten auch arme Staaten ihre Anfälligkeit massiv reduzieren», so Bojanowski. Angetrieben vom Wirtschaftswachstum gelang es immer mehr Ländern, sich mit neuer Technologie gegen Wettergefahren zu schützen. Je wohlhabender ein Land, desto weniger anfällig wurde es für Auswirkungen des Wetters. Und das, obwohl die «Angriffsfläche» zugenommen hat: Die globale Wirtschaftsleistung ist seit 1990 um mehr als 400 Prozent gewachsen und die Weltbevölkerung hat sich seit den 1980er-Jahren um drei Milliarden Menschen erhöht. Diesen Wertzuwachs eingerechnet, sind Unwetter allerdings nicht zerstörerischer als früher. Bereinigt um die Inflation und das Wirtschaftswachstum zeigen die Versicherungsschäden sogar einen abnehmenden Trend.

 

Bis zu 900 Herzschläge pro Minute

Fledermäuse können ihren Herzschlag innerhalb kurzer Zeit von sechs auf 900 Schläge pro Minute hochfahren. Diese Erkenntnisse dienen dazu, den Energieverbrauch von Fledermäusen und deren Überlebensstrategien zu verstehen.

(fa.) Die Untersuchungen durchgeführt haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Radolfzell, der Universität Konstanz, des Schweizerischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung und der Universität Freiburg. Obwohl der männliche Grosse Abendsegler in ganz Europa vorkommt, weiss man noch relativ wenig über ihn. So gibt es immer noch keine klare Antwort auf die Frage, wie viel Nahrung er braucht und wie er in unterschiedlichen Jahreszeiten genug davon findet, um zu überleben. Zur Beantwortung dieser Fragen rüsteten die Forscher die Fledermäuse mit 0,8 Gramm schweren Herzfrequenzsendern aus, um daraus den Energieverbrauch abzuleiten. Damit sie die Fledermäuse auch während ihres nächtlichen Flugs verfolgen konnten, begleitete das Team einzelne Fledermäuse mit einem Flugzeug, weil der Empfänger des Herzfrequenzsenders nur wenige hundert Meter von den Fledermäusen entfernt sein darf.

Das Team fand heraus, dass männliche Grosse Abendsegler im Sommer bis zu 42 Prozent mehr Energie verbrauchen als im Frühjahr. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Fledermäuse im Frühjahr tagsüber in eine Art Kurzwinterschlaf gehen, den sogenannten «Torpor» – ein Energiesparzustand, in dem der Herzschlag auf nur sechs Schläge pro Minute herabgesenkt werden kann. Nach dem Aufwachen können die Segler ihren Herzschlag innerhalb von wenigen Minuten auf Hochgeschwindigkeiten von bis zu 900 Schläge pro Minute bringen.

Im Sommer nutzen männliche Fledermäuse dagegen keinen Torpor. Weil es reichlich Nahrung gibt, bleiben sie tagsüber lieber wach und investieren Energie in die Spermaproduktion, um im Herbst für die Paarung bereit zu sein. Um ihre Energiespeicher aufzufüllen, jagen die Männchen im Sommer doppelt so lange wie im Frühjahr und fressen bis zu 33 Maikäfer oder über 2500 Mücken in einer Nacht.

 

Viele besonders langlebige Proteine

Forscherteams am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen haben nachgewiesen, dass in den Eierstöcken und Eizellen weiblicher Säugetiere extrem viele langlebige Proteine vorkommen. Diese könnten für die Fruchtbarkeit entscheidend sein.

(fa.) Von den rund ein bis zwei Millionen Eizellen einer Frau reifen etwa 400 bis zu den Wechseljahren heran und können befruchtet werden. Manche der Eizellen werden somit mehrere Jahrzehnte alt und müssen über diese lange Zeitspanne funktionsfähig bleiben, damit sich daraus gesunde Embryonen entwickeln können. Selbst bei Mäusen, die sich nur etwas mehr als ein Jahr fortpflanzen können, ist die Lebensdauer von Eizellen sehr viel länger als die durchschnittliche Lebensdauer von Proteinen.

Drei Teams haben nun zusammen bei Mäusen untersucht, wie häufig besonders langlebige Proteine in Eierstöcken vorkommen. Dazu kombinierten sie verschiedene biochemische molekularbiologische Methoden mit mathematischen Modellierungen. So konnten sie das Alter der Proteine ermitteln und analysieren, wie sich die Häufigkeit der Proteine mit der Zeit verändert. Das Ergebnis: Eierstöcke besitzen sehr viele langlebige Proteine, mehr als das Gewebe und sogar mehr als das Gehirn. Diese kommen nicht nur in den Eizellen, sondern auch in anderen Körperzellen im Eierstock vor. «Viele der langlebigen Proteine haben schützende Funktionen, wie etwa DNA zu reparieren oder Zellen vor Schäden zu bewahren», erläutert Henning Urlaub, Mitglied eines Teams. Auch die Kraftwerke innerhalb der Eizellen, die Mitochondrien, enthalten besonders langlebige Proteine. Da Mitochondrien von der Mutter an die Nachkommen weitervererbt werden, ist es äusserst wichtig, dass diese Organe gesund bleiben.

Mit dem Alter lässt die Konzentration viele dieser langlebigen Proteine in Eierstock und Eizelle nach. Das könnte erklären, warum die Fruchtbarkeit ab einem bestimmten Alter abnimmt.

 

Israelis suchen Jesus

Die gemeinnützige Organisation «Jews for Jesus» (Juden für Jesus) verzeichnet seit dem Hamas-Massaker im vergangenen Oktober eine erhöhte Nachfrage nach Neuen Testamenten. Auch der Publizist und Redner Doron Schneider berichtet, dass seit dem 7. Oktober viele Israelis wieder zu Gott zurückgefunden haben.

(fa.) «Die Synagogen füllen sich erneut mit Gläubigen», schreibt Schneider. «Immer mehr Soldaten legen jeden Morgen den Gebetsmantel um und beginnen ihren Tag nicht, ohne vorher ein Gebet zu sprechen.» Selbst auf den Strassen von Tel Aviv und am Strand gebe es überall Stände mit Gebetsmänteln und Büchern, wo die Israelis beten können. Es ist diesen Menschen zu wünschen, dass sie nicht «nur» zurück zu Gott kommen, sondern auch Jesus Christus finden und ihn als ihren Herrn und Erlöser erkennen.

Eine Organisation, die Menschen dabei unterstützt, ist Jews for Jesus. Über ihre Webseite und diejenigen ihrer Partnerorganisationen wie «One for Israel» oder «Tree of Life Ministries» können Israelis kostenlos das Neue Testament anfordern. Nach Angaben des Geschäftsführers Aron Abramson hat die Organisation seit Beginn des Krieges 1230 Neue Testamente ausgeliefert. Abramson erklärt sich die Zunahme damit, dass Israelis seit dem Pogrom der Hamas viele offene Fragen hätten, auch spirituelle. Es gebe eine Art Hoffnungslosigkeit im Land. Der 7. Oktober sei für die Menschen ein echter Schlag gewesen. «Ich glaube, deshalb haben viele Menschen begonnen, sich mit diesen spirituellen Fragen zu beschäftigen», so Abramson.

Wenn es darum gehe, mit Juden über das Evangelium zu sprechen, gebe es keine «Einheitslösung». Auch sei ihm klar, dass eine Mehrheit der verschiedenen Zweige des Judentums nicht damit einverstanden sei, dass Jesus der Messias ist. Aber das ändere nichts an der Tatsache, dass es eine «beträchtliche Anzahl von Juden in Israel und im Ausland» gebe, die in «Jesus als ihrem jüdischen Messias Sinn, Leben und Hoffnung gefunden haben». Abramson ermutigt zum Gespräch: «Habt keine Angst. Jüdische Menschen sind wie alle anderen.» Man könne immer einen Samen ausstreuen. «Selbst die kleinste Kleinigkeit.»

Die Organisation hat ihr Zentrum in Tel Aviv zudem in einen Ort verwandelt, an dem die vom 7. Oktober Betroffenen mit Hilfsmitteln und Medikamenten versorgt wurden. Die Gruppe richtete auch eine Kunstgalerie ein, um den Menschen zu helfen, ihre Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten, und veranstaltete Barbecues für Militäreinheiten.

 

Die Zehn Gebote an der Wand und die Bibel im Unterricht

In den republikanisch regierten US-Bundesstaaten Louisiana und Oklahoma sollen in allen Klassenzimmern öffentlicher Schulen die Zehn Gebote an der Wand hängen respektive die Bibel im öffentlichen Unterricht gelehrt werden. Widerstand gibt es in beiden Staaten von Akteuren, die sich für die Trennung von Kirche und Staat einsetzen.

(fa.) Oklahomas Bildungsminister, Ryan Walters, sagte, «dass jeder Lehrer in jeder Schule des Staates eine Bibel im Klassenzimmer haben und im Unterricht aus der Bibel unterrichten muss». Dies solle dabei helfen, den Kindern die Geschichte des Landes zu unterrichten, um ein vollständiges Verständnis der westlichen Zivilisation zu haben und um die Grundlagen des Rechtssystems zu verstehen. Die Vorschrift gilt für den Unterricht aller Schüler in öffentlichen Schulen im Alter von etwa elf bis 18 Jahren.

Gegner nannten das Gesetz «unverfroren verfassungswidrig» und kündigten an, es vor Gericht anzufechten. Sie argumentierten, dass die Anordnung religiöse Minderheiten weiterhin ausgrenze und die Religionsfreiheit verletze. Auch sei es verfassungswidrig, Lehrer zu zwingen, nur die Bibel in ihrem Lehrplan zu verwenden.

Im US-Bundesstaat Louisiana müssen ab 2025 in allen Klassenzimmern öffentlicher Schulen, Kindergärten und staatlich finanzierten Universitäten die Zehn Gebote in «grosser, gut lesbarer» Schrift an der Wand hängen. Das Gesetz unterzeichnete der republikanische Gouverneur Jeff Landry. «Wenn Sie die Rechtsstaatlichkeit respektieren wollen», so Landry, «müssen Sie beim ursprünglichen Gesetz beginnen, das von Moses gegeben wurde.» 


factum Newsletter

Mai 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

«Israel steht im Westen zunehmend isoliert da», schrieb ich im Editorial der aktuellen factum-Ausgabe (Nr. 03/2024 – Mai/Juni). Die Ereignisse der vergangenen Wochen bestätigen dies leider eindrücklich. Die USA wollen ihre Waffenlieferungen an Israel aufgrund Israels Offensive in Rafah im südlichen Gazastreifen aussetzen. Ein verheerendes Signal für die gesamte Region. Zeitgleich finden weltweit an vielen bedeutenden Universitäten zutiefst antisemitische «Protest-Camps» statt. Dann haben Norwegen, Irland und Spanien angekündigt, «Palästina» als Staat anzuerkennen. Und letzte Woche sprach der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu sowie dessen Verteidigungsminister Yoav Gallant aus und stellte sie damit auf eine Stufe mit den Hamas-Terroristen Yahya Sinwar, Ismail Haniyeh und Mohammed Deif. Als ob das noch nicht genug wäre, antwortete Steffen Hebestreit, der direkte Sprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz, auf die Frage, ob «sich die Bundesregierung auf jedem Fall an die Entscheidung des internationalen Strafgerichtshofs halten und diese Entscheidung umsetzen» würde, mit: «Natürlich … Wir halten uns an Recht und Gesetz.» Mit anderen Worten: Deutschland würde Benjamin Netanjahu festnehmen, sobald dieser deutschen Boden betritt!

Vielleicht sollten sich diese Protagonisten folgendes vor Augen führen: Nur wenige Wochen, nachdem der Iran Israel massiv angegriffen und einmal mehr mit der Vernichtung desselben Staates gedroht hat, kamen der iranische Präsident Ebrahim Raisi, sowie dessen Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian und weitere hochrangige Regierungsmitglieder bei einem Helikopterabsturz ums Leben. Beim Abflug in Aserbaidschan war das Wetter noch bestens, auch stürzte im Konvoi von drei Hubschraubern just derjenige mit Raisi ab. Es obliegt mir nicht, über die Gründe des Absturzes zu sinnieren, mich darüber zu freuen, oder zu urteilen, ob es ein «Fingerzeig» Gottes war. Aber ich weiss um die Stelle aus Sacharja 2,12: «Wer euch (Israel) antastet, der tastet meinen (Gottes) Augapfel an.» Es wird nicht ohne Folgen bleiben, Israel in einer ungerechtfertigten Art und Weise «anzutasten»!

Mit diesem Gedanken der Zuversicht wünsche ich Ihnen eine inspirierende Lektüre.

Herzliche Grüsse aus der factum-Redaktion

Ihr Raphael Berger

 

ESC: divers, antisemitisch, satanisch

Nemo Mettler aus der Schweiz hat mit seinem Lied «The Code» den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö gewonnen. Nicht nur sein Name, sondern auch sein orange-weisses «Kostüm» erinnerte an einen Clownfisch. Clownfische sind männlich, produzieren männliche Keimzellen, wechseln später aber ihr Geschlecht und produzieren Eizellen, sind also Zwitter. Nemo identifiziert sich seit letztem November tatsächlich als «non-binär» (weder männlich noch weiblich) und präsentierte sich im kurzen Röckchen. In «The Code» zelebriert er die Selbstliebe und seine eigene Reise zum Coming-out. Zweigeschlechtlichkeit sei ein Code, den es zu knacken gilt.

Bezeichnend ist, dass Israel beim Juryvoting nur Platz zwölf bekam, beim Televoting dagegen mit Platz zwei beinahe siegte, was in der Gesamtwertung zum fünften Platz führte. In Deutschland und der Schweiz lag Israel bei den Zuschauern auf Platz eins. Die Israel vertretende 20-jährige Sängerin Eden Golan berührte in «Hurricane» durch einen schönen, melodischen Song in einem eleganten weissen Kleid. Es wird deutlich, wie weit sich eine politisch linke Elite von ihren Bürgern entfernt hat. Eden Golan musste für die Dauer des ESC vor einem wütenden Mob geschützt werden. Der israelische Geheimdienst war anwesend, sie fuhr in einer waffengeschützten Wagenkolonne vor, norwegische und dänische Polizisten halfen zusätzlich aus. Die irische ESC-Teilnehmerin wechselte das Hotelzimmer, weil sie nicht neben Eden schlafen wollte. In Malmö protestierten tagelang Tausende gegen die Teilnahme Israels, schwenkten palästinensische Fahnen und skandierten mit «From the River to the Sea» für die Ausweitung Gazas und Palästinas, gegen Israels Existenzrecht. Eden liess sich von all dem nicht beirren und zog in heldenhaft israelischer Manier ihren Auftritt durch.

Den linken, queeren Gruppen ist offenbar nicht klar, dass ein LGBTQ-Aktivist in Gaza sofort einem Lynchmob zum Opfer fallen würde. Homosexualität wird unter radikalen Muslimen nicht geduldet. Immerhin verurteilte der deutsche Antisemitismusbeauftragte Felix Klein die Proteste: «Es entspricht einem gängigen antisemitischen Muster, Israelis kollektiv in Haftung für Handlungen ihrer Regierung oder ihrer Armee zu nehmen, die sie oftmals selbst verurteilen.» «Das ist die typische Täter-Opfer-Umkehr. Das ist tiefverwurzelter Antisemitismus», sagte WELT-Autor Peter Huth in einem Interview über die Ausschreitungen. Die meisten hätten vergessen, dass es die Hamas war, die den Krieg begonnen hat – mit unfassbaren Gräueltaten. Eden Golan hatte ursprünglich mit ihrem Song, der zunächst «October Rain» hiess, daran erinnern wollen, doch der Titel musste auf Druck des Veranstalters geändert werden, wie auch einzelne Liedzeilen, die sich mit emotionalen Auswirkungen des Angriffs auf israelische Familien auseinandersetzten. Die abstraktere Zeile «I’m still broken from this hurricane» («Ich bin noch gebrochen von diesem Hurrikan») durfte bleiben, wie auch: «While the time goes wild, everyday I‘m losing my mind» («Während die Zeiten wild sind, verliere ich jeden Tag den Verstand»). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu twitterte Eden: «Du trittst erfolgreich gegen eine hässliche Welle von Antisemitismus an und stellst dich ihr entgegen … Du hast unserem Staat Israel und unserem Volk grosse Ehre gemacht, Herzlichen Glückwunsch!»

Erneut war auch eine satanische Gruppe am ESC dabei: Die ebenfalls non-binäre «Bambie Thug» für Irland mit ihrem Song «Doomsday Blue». Den Zuschauern wurde live ein Pentagramm, umrundet mit einem Feuerkreis, präsentiert – samt zwei schauderhaft satanisch verkleideten Darstellern. Auch der Liedtext war entsprechend primitiv: «I speak to destroy … through twisted tongues, a hex deployed on you» («Ich spreche, um zu zerstören ... durch verdrehte Zungen ein Fluch auf dich gebracht»). In einem Interview erzählte die Darstellerin, dass sie dem Hexenkult frönt. Erschreckend, dass Bambie Thug für ihre höllenhafte Darstellung Platz sechs, gleich hinter Eden (Israel) gewann. Als Nemo seinen Pokal erhielt, setzte Bambie Thug ihm in einem blasphemisch anmutenden Akt eine Dornenkrone auf, die sie wegen ihres Slogans «Crown the witch» dabeihatte.

Umso unverständlicher Nemos Tränen und Worte, als er sich bedankte: Er wünsche sich eine Welt, in der jeder so sein dürfe, wie er ist. Minderheiten wie er bekommen ihre Vorrechte schon lange auf dem Silbertablett serviert. Acht der 37 Darsteller des ESC waren non-binär oder gehörten zur LGBTQ-Gruppe, vier daraus schafften es ins Finale. Doch wenn es um Mehrheiten, gar den Ausschluss eines ganzen Volkes und Landes wie Israel geht, steht keiner auf. Auf Change.org gibt es schon jetzt eine Petition unter dem Titel: «Ban Israel from Eurovision Song Contest 2025».

Der ESC will laut Eigendefinition unpolitisch sein und war noch nie politischer. Er wurde gegründet, um die Wunden des Zweiten Weltkriegs zu heilen. Auch davon ist er so weit entfernt wie nie zuvor. Sollen wir als Christen solche Veranstaltungen einfach ignorieren? Nein, es ist wichtig, hinzusehen, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt, und aus der Sicht Gottes unsere Stimme dazu zu erheben. Gleichzeitig ist es kein einfacher Spagat, einerseits Kritik zu üben und andererseits ein Herz für diejenigen zu haben, die ihren Lebenssinn in Ruhm, Queerness oder Okkultismus suchen. Denn oft verbirgt sich hinter einer scheinbar perfekten Fassade viel Not und Elend.

Umso tröstlicher ist es, dass die Schweizer und deutschen Zuschauer sich vom woken Zeitgeist nicht haben beeinflussen lassen und einfach der besten Darstellerin mit der schönsten Stimme und dazu der wahren Heldin des Abends Platz eins gaben: Eden Golan aus Israel.

Bettina Hahne-Waldscheck

 

Hirntumorzellen mit Plasma abtöten

Forschern aus Zwickau ist es gelungen, Hirntumorzellen durch die Behandlung mit physikalischem Plasma abzutöten. Durch das Verfahren soll es möglich werden, Hirntumore restlos zu entfernen. Heute ist dies nicht immer der Fall, was die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Tumorwachstums erhöht.

(fa.) Beteiligt an der Forschung sind Wissenschaftler und Mediziner der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), des Heinrich-Braun-Klinikums Zwickau (HBK) und des Universitätsklinikums Magdeburg. Seit 2022 arbeiten sie gemeinsam an dem Ziel, Hirntumorgewebe mit modernsten Techniken auch an Stellen vollständig zu entfernen, wo dies vorher nicht sicher möglich war, ohne die Gesundheit des Patienten zu gefährden. Durch ihr verdrängendes oder invasives Wachstum können Hirntumore erhebliche neurologische Beschwerden auslösen und zum Tod des Patienten führen.

Die Forscher wollen dies mithilfe eines künstlich erzeugten physikalischen Plasmas erreichen. Im Gegensatz zu natürlichem Plasma, aus dem zum Beispiel die Sonne besteht, ist dieses ionisierte Gas mit maximal 50 Grad Celsius eher kühl und besitzt die Eigenschaft, Keime und ungewünschtes Gewebe gezielt zu zerstören. Dieses Prinzip wird schon erfolgreich in der Wundheilung und teilweise bei der Behandlung von Tumoren an der Haut und im Mund-, Kiefer-, oder Gesichtsbereich eingesetzt.

Unter Laborbedingungen gelang es den Forschern nun, das Verfahren erfolgreich bei unterschiedlichen Formen an Hirntumoren anzuwenden. Krebszellen konnten dabei fast zu hundert Prozent eliminiert werden. Nach den Erfolgen im Labor geht es für die Wissenschaftler nun darum, die Ergebnisse in die Praxis zu überführen. In einem ersten Schritt soll dabei gezüchtetes Tumorgewebe bekämpft werden. «Wenn es uns durch unser Verfahren gelingt, die Tumore auch an solchen komplizierten Stellen zu entfernen, würde dies Tumorpatienten eine ganz andere Sicherheit geben», blickt Prof. Dr. Maik Fröhlich von der WHZ optimistisch voraus.

 

Der Mensch kann die Biodiversität erhöhen

Die Anwesenheit des Menschen erhöht die Verschiedenartigkeit und Komplexität von Ökosystemen und wirkt sich oft positiv auf deren Biodiversität aus. Dies zeigt eine archäologische Studie von Forschern aus Köln und Tübingen.

(fa.) Kulturelle Diversität wirkt sich vermutlich insgesamt positiv auf die Biodiversität von Ökosystemen aus. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Shumon T. Hussain von der Universität zu Köln und Dr. Chris Baumann von der Universität Tübingen. Ihren Artikel veröffentlichten sie im renommierten Journal Philosophical Transactions of the Royal Society B. Die Studie trägt verschiedene Fallstudien aus dem Spätpleistozän zusammen (mutmasslich ca. 120 000 bis 118 000 Jahre vor heute*). Die Autoren argumentieren, dass die Idee, Menschen hätten als Jäger und Sammler harmonisch mit der Natur gelebt, das Grundproblem der menschlichen Interaktionen mit den Ökosystemen falsch charakterisiert. Ebenfalls kritisieren die Wissenschafter, dass in der jüngeren Vergangenheit im Zusammenhang mit Aussterbeereignissen oft versucht wurde, nachzuweisen, dass der Mensch bereits vor mutmasslich mehr als 10 000 Jahren aktiv in sein Ökosystem eingegriffen hat, mit überwiegend negativen Konsequenzen. Und so argumentieren sie, dass «Biodiversitätsregime nicht vom menschlichen Einwirken getrennt werden können und nicht alle diese Einflüsse immer nur negativ sind», erklärt Dr. Hussain.

Die Forscher zeigen, dass das Verhältnis von Menschen und Ökosystemen schon immer sehr viel komplizierter und vielschichtiger war und neben negativen auch regelhaft positive Biodiversitätseffekte zu verzeichnen sind. Es könne sogar gesagt werden, «dass es oftmals durch menschliche Aktivität lokal zu Biodiversitätsverlust kommt, an anderer Stelle Biodiversität aber stark gefördert wird, und diese Dynamiken daher in einen grösseren Zusammenhang gestellt werden müssen», so Hussain. Die Untersuchung stützt sich zudem auf eine jüngere Studie der beiden Autoren zu eiszeitlichen Raben, die zeigt, dass diese Vögel vom Menschen als Nachbarn profitiert haben. Hussain und Baumann zeigen auf, dass bestimmte Tiere vom menschlichen Einfluss profitieren und andere, die vom Menschen lokal ausgeschlossen werden, zum Beispiel grössere Raubtiere, auf andere Regionen ausweichen. Insgesamt erhöht dies die Heterogenität und Komplexität solcher Ökosysteme und wirkt sich oft positiv auf die Gesamtbiodiversität aus.

* Zeitzählung unter Annahme der Evolution. Wir vertreten eine «Junge Erde» von etwa 6000 Jahren.

 

Windkraftanlagen: relevant für die Menschheit?

Was tun, wenn Windräder altershalber stillgelegt sind und man sich die Abrisskosten sparen möchte? Ganz einfach: Man stellt sie unter Denkmalschutz. So geschehen in Deutschland, im Bundesland Brandenburg, wo seit Kurzem die ältesten zwei Windräder unter Denkmalschutz stehen.

(fa.) Freilich sprechen das die Besitzer nicht so aus. Sie gründeten sogar den Verein «WindKraftArche», der die Windräder künftig pflegen, reparieren und wieder in Betrieb nehmen will. Glaubt man ihnen, soll eine Anlage noch in diesem Jahr wieder ans Netz kommen, beide Anlagen sollen noch über 50 Jahre Strom produzieren können. Eines Tages sollen die Windräder auch begehbar sein – für Studenten, die sich mit «erneuerbaren Energien» beschäftigen.

Erbaut wurden die zwei ältesten, aber mit 38 Metern Nabenhöhe und 33 Metern Rotordurchmesser vergleichsweise kleinen Windräder 1992 als Teil des ersten Windparks in Brandenburg. Die beiden Anlagen stehen seit Jahren still, weil Generatoren und Gondeln defekt sind und Ersatzteile fehlen.

Die zwei Windräder seien nicht nur technische Denkmale, so das Landesdenkmalamt Brandenburg zur Begründung, weshalb es die Anlagen unter Denkmalschutz gestellt hat. Sie seien vielmehr «Zeugnisse des beginnenden Windkraftausbaus der frühen 1990er Jahre». Obwohl in den Augen des Betrachters vielleicht nicht in erster Linie schön, «sind sie eben technisch sehr bedeutend und daher eben auch relevant für die Entwicklung dieser Technik für die Menschheit». Ob jemand den Schutzantrag stelle, weil er Geld sparen wolle, sei für sie unerheblich.

Windkraftanlagen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren. Während dieser Zeit erhalten die Betreiber in der Regel eine garantierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Danach sind Windkraftanlagen in der Regel nicht mehr rentabel und werden oft stillgelegt, auch wenn sie grundsätzlich noch Strom produzieren könnten. Laut Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums läuft die Förderung in diesem Jahr für 231 Anlagen aus, die 2005 in Betrieb genommen wurden.

 

Indoktrination im Kinderfernsehen

Die Serie «First Day» wird derzeit wieder auf dem Kinderkanal von ARD und ZDF, ZDFtivi, ausgestrahlt, ebenso auf KiKa. Die Serie erzählt die Geschichte eines Teenagers, der sich als trans identifiziert. Sie stammt aus Australien und wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.

(fa.) Die ersten vier Folgen, «First Day – Ich bin Hannah», handeln von der zwölfjährigen Hannah, die sich zu Beginn der High School das erste Mal in ihrer neuen Klasse als Mädchen präsentiert. Sie möchte ihr Transsein geheim halten, um sich vor Mobbing zu schützen. Doch dann taucht Isabella auf, die Hannah noch aus der Grundschule kennt. Sie beginnt, Hannah zu mobben und droht, das Geheimnis über ihre Identität zu verraten. Als ihre «Vergangenheit», dass sie als Junge geboren wurde, tatsächlich im Klassenchat landet, wird der Schüler, der versehentlich Gespräche von Lehrern aufgeschnappt hat und dies in dem Klassenchat veröffentlichte, postwendend von der Schule suspendiert. Nun, spätestens mit dem ab 1. November 2024 gültigen Selbstbestimmungsgesetz drohen auch in Deutschland Sanktionen für das Aussprechen biologischer Tatsachen.

Die Serie hat gemäss KiKa.de eine Altersempfehlung ab 10 Jahren. Sie zeige kindgerecht auf, welchen Schwierigkeiten junge Menschen während ihrer Transition begegnen können, so KiKa. «Durch eine authentische Erzählung und die diverse Besetzung bietet die Serie die Möglichkeit, sich mit der Vielfalt von Identitäten auseinanderzusetzen.» Zudem zeige sie positive Wege, wie man gesellschaftlichen Problemen wie Ausgrenzung und Diskriminierung entgegenwirken kann.

Was in der Serie nicht thematisiert wird, ist folgende Tatsache, die eine niederländische Langzeitstudie vor Kurzem bestätigte: Geschlechtsverunsicherung (sog. Geschlechtsdysphorie) wächst sich bei vielen Kindern aus. Von 2772 befragten Jugendlichen berichteten 19 Prozent über Geschlechtsunzufriedenheit. Diese nahm jedoch bei lediglich zwei Prozent im Laufe der Zeit zu. Die restlichen 17 Prozent waren im frühen Erwachsenenalter zufrieden mit ihrem Geschlecht. Generell scheint Geschlechtsverunsicherung gekoppelt zu sein mit mangelnder Selbstsicherheit und labiler psychischer Gesundheit, was während der Pubertät ein durchaus normaler Vorgang ist.

Gefährlich sind angesichts dieser Tatsache die oftmals verschriebenen Pubertätsblocker, welche verhindern, dass bei Frauen Östrogen und bei Männern Testosteron ausgeschüttet wird. Damit soll die Pubertät «aufgehalten» werden. Pubertätsblocker führen jedoch zu zahlreichen Nebenwirkungen wie Beeinträchtigung des Knochenwachstums, mangelnde sexuelle Reifung, Unfruchtbarkeit, höheres Risiko für Herzinfarkt oder Schädigung des Gehirns. Zudem zeigt eine Studie, dass sich fast alle Kinder (98 Prozent), die mit «Pubertätsblockern» behandelt wurden, für eine Transition mit gegengeschlechtlichen Hormonen und Geschlechtsoperationen entscheiden, wohingegen sich ohne Pubertätsblocker viele Kinder später mit ihrem Geschlecht «aussöhnen».

 

«Die Familie ist nicht totzukriegen»

Zum 15. Mai 2024, dem internationalen Tag der Familie, präsentierte das Meinungsforschungsinstitut INSA eine für Deutschland repräsentative Familienstudie. Sie zeigt: Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist der Ansicht, es sei für Kinder am besten, wenn sie zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter aufwachsen. Die Umfrage bringt weitere überraschende Tatsachen ans Licht.

(rb.) So gaben 87 Prozent der Befragten an, dass ihnen Familie sehr wichtig (67 Prozent) oder eher wichtig (20 Prozent) ist. Eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent befürwortet das Zusammenleben der Familie als klassische Vater-Mutter-Kind-Familie. Nur fünf Prozent erachten dieses Modell als gar nicht oder eher nicht wünschenswert. Familie hat auch einen positiven Einfluss auf den eigenen Gefühlszustand. Dreiviertel (76 Prozent) gaben an, dass Familie einen (eher) positiven Einfluss auf ihr Glücklichsein hat, Menschen mit Kindern bestätigen dies sogar zu 87 Prozent. Die Familie ist auch der grösste Halt in Krisenzeiten. 60 Prozent aller Umfrageteilnehmer würden sich in einer Krise zuerst an die Familie wenden, weitere 38 Prozent an Freunde.

Hedwig von Beverfoerde von der Familieninitiative «DemoFürAlle» sagte gegenüber Tichys Einblick: «Die Familie ist nicht totzukriegen. Jedenfalls in den Köpfen und Herzen der Menschen.» Es heisse viel, dass im Jahr 2024 eine überwältigende Mehrheit der Menschen angebe, dass die Familie ihnen am wichtigsten sei. Seit Jahrzehnten nämlich führten linke Kräfte im vorpolitischen Raum ebenso wie auf politischer Ebene «systematisch Krieg gegen die Familie», mal offen, mal verdeckt. Das sei nicht ohne Erfolg geblieben, so von Beverfoerde. «Verhütung als Normalfall, Abtreibung, Pornographie, erleichterte Ehescheidung, übergriffige Sexualpädagogik in Schulen, Gender Mainstreaming, Krippenoffensive, Unterhaltsrechtsreform und ‹Ehe für alle› haben der Familie schwere Wunden geschlagen», sagt sie.

Besorgniserregend an der Studie ist die Tatsache, dass 41 Prozent der befragten Kinderlosen angaben, dass sie sehr wohl Kinder haben wollen oder gewollt hätten, diesen Wunsch aber offenbar (noch) nicht realisieren konnten. Besonders hoch sind die Zahlen bei den 18-29-Jährigen (48 Prozent) und den 30-39-Jährigen (46 Prozent). Fast jeder Zweite hat seinen Wunsch noch nicht erfüllen können, obwohl er sich in der klassischen Familiengründungsphase befindet. Auch das Haushaltseinkommen wirkt sich auf die Familienplanung aus: So haben jene mit einem Haushaltseinkommen unter 1000 Euro in der Mehrheit (68 Prozent) keine Kinder, während 69 Prozent der Menschen mit einem monatlichen Einkommen von 4000 Euro und mehr Kinder haben.

Viele Menschen sind entsprechend unzufrieden mit der Familienpolitik der Ampelregierung. Jeder Zweite hält Deutschland für nicht kinderfreundlich, über die Hälfte (56 Prozent) ist der Meinung, dass Familie in der deutschen Politik nicht genug Anerkennung erhält. 27 Prozent der Bürger kennen Familienministerin Lisa Paus nicht einmal, 38 Prozent sind der Ansicht, sie mache einen eher schlechten Job. Kein Wunder, denn die Ampelregierung betreibt eine offensichtlich familienfeindliche Politik. Das kürzlich beschlossene Selbstbestimmungsgesetz, wonach in Zukunft jeder Mensch über 14 Jahren einmal im Jahr sein Geschlecht ohne ein ärztliches Gutachten ändern kann, ist nur der jüngste Ausdruck davon.

Erschreckend an der Studie ist auch, dass junge Menschen derzeit besonders unter Einsamkeit und Depressionen leiden. Während 52 Prozent der Befragten noch nie eine Depression hatten, haben jene unter 30 Jahren mit 55 Prozent die höchste Depressionsrate. 39 Prozent der unter 30-Jährigen fühlen sich einsam, in der Gesamtbevölkerung ist es gut jeder Vierte (27 Prozent). Dies dürfte auch eine direkte Folge unserer zunehmend vernetzten und von Social Media geprägten Welt sein. So verspreche das Smartphone die Erfüllung unserer Sehnsüchte nach Glück, Zugehörigkeit, Vollkommenheit, Bestätigung, Verbundenheit und Geliebtwerden, schreibt Ingo Krause in einem Artikel der Zeitschrift ethos (Familie unter Druck, ethos 05/24, S. 38). Das Liken, Posten, Suchen und Bloggen mache uns ein bisschen zu Gott. Doch weil wir nicht Gott seien, seien wir überfordert «von der nicht enden wollenden Flut an News und Nachrichten und vereinsamen trotz aller Aktivität in den sozialen Netzwerken, denn Gott hat uns als Menschen zur Kommunikation von Angesicht zu Angesicht geschaffen», so Krause.

Weil der christliche Glaube nicht mehr so selbstverständlich wie früher zu Deutschland gehöre, sehe der Staat die Familie auch nicht mehr als eine unbedingt zu schützende Institution. Dennoch bestehe kein Anlass, den Kopf in den Sand zu stecken, ermutigt Krause: «Es ist tröstlich zu wissen, dass es solche Zeiten schon einmal gegeben hat. Die neutestamentliche Gemeinde entstand in einer pluralen, multireligiösen Gesellschaft.» Christen wurden schnell zu «unangenehmen Leuten», sie waren bereits damals «von gestern» und «intolerant». Doch «trotz aller Repressalien überzeugten sie durch ihre Liebe zur Wahrheit und zum Nächsten», hält Krause fest. Was war ihr Geheimnis? «Es war die gemeinsame Freude an dem, was sie in Christus hatten, und nicht die Angst vor dem, was sie verlieren könnten.» «Es mag sein», so Krauses Fazit, «dass ein solcher ‹Konservatismus› (ein Leben nach biblischen Massstäben, Anm. d. Red.) nicht leicht zu vermitteln ist, aber: Diese Art zu leben hat sich bewährt, andere haben es nicht. Das ist kein Überlegenheitsgefühl, sondern eine Tatsache.»