A.W. Tozer aus "Vom Himmel her" Andachten für die Adventszeit
Was wir empfangen haben
Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade - Johannes 1,16
Das, was Johannes im ersten Kapitel seines Evangeliums verkündet, lehrt die Bibel auch noch an vielen anderen Stellen ganz eindeutig. Aus seiner Fülle haben wir empfangen. Das heißt nicht, dass wir schon die ganze Fülle Gottes empfangen hätten, sondern dass Gott allein durch Jesus Christus, den ewigen Sohn, seine Segnungen an die Schöpfung verteilt.
Weil Jesus Christus der ewige Sohn ist, weil er vor dem Beginn der Zeit da war und dem Vater gleich ist in seinem Wesen, seiner Ewigkeit, seiner Liebe, seiner Macht, seiner Gnade, seiner Güte und allen anderen göttlichen Eigenschaften, ist er der Mittler, durch den Gott seinen Segen spendet.
Stellen wir uns ein Reh vor, das leise zum Seeufer geht, um von dem kühlen Wasser zu trinken, und wir stellen ihm die Frage: "Hast du die Fülle des Sees empfangen?" Dann würde das Reh antworten: "Ja und nein. Ich bin gefüllt mit dem Wasser des Sees, aber ich habe nicht von der Fülle des Sees empfangen. Ich habe schließlich nicht den ganzen See ausgetrunken, sondern nur so viel Wasser, wie ich aufnehmen kann."
Und so hat Gott uns aus seiner Fülle Gnade um Gnade gegeben, wie wir sie brauchen, und das alles geschieht durch unseren Herrn Jesus Christus. Wenn er spricht, wenn er uns versorgt, während er uns erhält, dann liegt das daran, dass er alles durch das Wort seiner Macht aufrechterhält und in ihm alles besteht.
Eines Tages kam mir ein Gedanke. Es wäre für Gott sehr einfach gewesen, uns zu lieben, ohne es uns mitzuteilen. Gott hätte barmherzig zu uns sein können, ohne es uns jemals zu offenbaren. Wir wissen, dass auch wir Menschen tiefe Gefühle hegen können, ohne sie zu zeigen. Man kann gute Absichten haben, ohne sie jemandem mitzuteilen. Die Bibel drückt es so aus: "Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht" (Joh. 1,18).
Das hat Jesus uns über Gott den Vater mitgeteilt. Er hat ihn uns kundgetan. Er hat ihn offenbart: sein Wesen, seine Liebe, seine Barmherzigkeit, seine Gnade, seine Erlösungsabsicht für die Menschen. Er hat uns das alles verkündet. Er hat uns Gnade um Gnade gegeben. Jetzt sind wir an der Reihe. Wir brauchen nur umzukehren, an Jesus Christus zu glauben, ihn anzunehmen und ihm nachzufolgen. Alles gehört uns, wenn wir es empfangen, denn "das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns!" (Joh. 1,14).
Andacht zum 17. Tag