A.W. Tozer aus "Vom Himmel her" Andachten für die Adventszeit
Die beste Gabe Gottes
Denn auch Christus hat uns seine Liebe erwiesen und hat sein Leben für uns hingegeben wie eine Opfergabe, deren Duft vom Altar zu Gott aufsteigt.
Epheser 5,2 (NGÜ)
Gottes Gaben sind zahlreich, aber seine beste Gabe ist einzigartig: Es ist die Gabe, bei der er sich selbst hingibt. Vor allem anderen sehnt sich Gott danach, sich seinen Kindern hinzugeben. Es liegt in unserer Natur, dass wir unter allen anderen Geschöpfen am besten geeignet sind, Gott zu kennen und uns an ihm zu erfreuen. "Zu dir hin, oh Gott, hast du uns geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir" (Augustinus, Bekenntnisse).
Gott sagte zu Aaron: "In ihrem Land sollst du nichts erben und sollst keinen Anteil in ihrer Mitte haben; ich bin dein Anteil und dein Erbe inmitten der Söhne Israel" (4. Mose 18,20). Mit diesen Worten verhieß Gott dem Aaron ein Erbe, dessen Größe alle Grundstücke im verheißenen Land und sogar auf der ganzen Erde weit übertraf. Gott zu besitzen - das ist das größte Erbe überhaupt.
In gewisser Weise gibt Gott mit jeder Gabe auch sich selbst hin. Was ist die Liebe Gottes anderes als Gott, der sich in Liebe hingibt?
Die Barmherzigkeit Gottes ist nichts anderes als Gott, der sich in Barmherzigkeit hingibt, und so ist es bei allen anderen Segnungen und guten Gaben, die Gott seinen durch das Sühneopfer erkauften Kindern so reichlich zuteilwerden lässt. Tief verborgen in jedem göttlichen Segen wohnt der Göttliche selbst wie in einem Heiligtum.
Absalom wohnte zwei Jahre lang in Jerusalem, ohne das Angesicht des Königs zu sehen, obwohl der König sein Vater war. Gibt es im Reich Gottes nicht auch viele, die kein Bewusstsein von Gott haben, die nicht zu wissen scheinen, dass sie das Recht haben, am Tisch des Königs zu sitzen und mit ihm Gemeinschaft zu haben? Dieses Übel habe ich unter der Sonne gesehen, und es ist eine schwere und schmerzliche Last.
Gott zu kennen ist ewiges Leben. Zu diesem Zweck sind wir geschaffen worden. Die Zerstörung unseres Gottes-Bewusstseins war Satans Meisterleistung an jenem finsteren Tag, an dem wir in Sünde fielen.
Die Hauptarbeit, die Jesus Christus im Erlösungswerk leistete, bestand darin, uns Gott wieder zurückzugeben. Sich uns in einer persönlichen Erfahrung mitzuteilen ist die Hauptabsicht Gottes bei der Erlösung des Menschen. Uns ein intensives Gottes-Bewusstsein zu vermitteln ist die beste Unterstützung, die uns der Geist Gottes im Prozess der Heiligung schenken kann. Alle anderen Schritte im Glaubensleben führen zu diesem Ziel.
Hätten wir nur eine einzige Bitte frei, könnten wir auf einen Schlag auch alles andere erhalten, wenn wir nur ein allumfassendes Gebet sprechen würden: Dich will ich haben, Herr, nur dich, und dann sind alle meine Wünsche erfüllt.
Andacht zum 27. Tag