Aiden Wilson Tozer - aus "Verändert in sein Bild"

Der Christ ist Tag für Tag verantwortlich,

wahrhaftig zu leben 

  

So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Ver­borgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird. 

1. Korinther 4,5

 

Wenn wir glauben, dass Christus für die Ungerechten gestorben ist und dadurch dem Ungerechten ermöglichte, mit Ihm, dem Gerechten, in völliger moralischer Übereinstimmung zu leben, glauben wir dann, dass erlöste Männer und Frauen Gott gegenüber keine weitere Verantwortung in Bezug auf ihr Verhalten haben?

 

Bedeutet die Erlösung, Gläubige würden niemals für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen, nachdem sie mit der Gerechtigkeit Christi bekleidet worden sind?

 

Gott bewahre! Wie könnte ein moralischer Herrscher des Weltalls einen Bereich des Universums aus dem moralischen Gesetz von Tat und entsprechender Verantwortung entlassen und hoffen, die Weltordnung aufrechtzuerhalten?

 

Im Haushalt Gottes gilt unter den Erlösten und Gerechtfertigten sowohl Gesetz als auch Gnade – nicht das Gesetz des Mose, das keine Gnade kannte, sondern das freundliche Gesetz des göttlichen Vaterherzens, das von Seinen Kindern eine Lebensführung fordert und erwartet, die mit Gottes Geboten übereinstimmt.

 

Der Herr wie auch die Apostel haben schlicht erklärt, dass wir für alles, was wir im Leib getan haben, Rechenschaft ablegen müssen. Und Er hat uns treulich vor der Gefahr gewarnt, am Tage Christi Schaden zu erleiden, wenn wir nur mit Holz, Heu und Stoppeln gebaut haben (Römer 14,7-12; 1. Korinther 3,9-15).

 

Die Verdammung zu Tod und Hölle liegt hinter dem Christen, aber der Richterstuhl Christi steht vor ihm. Da wird es nicht um das Gesetz des Mose gehen, sondern darum, wie wir uns in der Haushaltung Gottes aufgeführt haben.

 

Wir haben die Bibel vor uns, und der Heilige Geist wohnt in uns. Ich meine, wir sollten den Richterstuhl Christi erwarten und uns durch ehrliches Selbstgericht während unseres Lebens darauf vorbereiten.

Andacht vom 28. Juni