Aiden Wilson Tozer - aus "Verändert in sein Bild"

Das gottgeweihte Leben ist beinahe ausgestorben

 

… und eure Ehre dareinzusetzen, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun, … damit ihr anständig wandelt gegen die draußen …1. Thessalonicher 4,11.12

 

Wir Christen müssen unser Leben vereinfachen, wenn wir nicht unzählige Reichtümer auf Erden und in der Ewigkeit verlieren wollen!

 

Die moderne Zivilisation ist so komplex, dass sie ein gottgeweihtes Leben nahezu unmöglich macht. Sie bietet immer zahlreichere Ablenkungen an und hält uns am Boden, indem sie uns den Raum der Stille zerstört.

 

»Denkt nach in euren Herzen auf eurem Lager, aber seid still!«, ist ein weiser und heilsamer Rat – aber wie kann man ihn mit Zeitung, Telefon, Radio und Fernsehen heute noch befolgen? Dieses moderne Spielzeug ist wie ein Tigerbaby in der Wohnung so gefährlich groß geworden, dass es uns alle zu verschlingen droht. Nirgends ist man vor den Einflüssen der Welt sicher.

 

Eine Methode der zivilisierten Welt, den Menschen zu zerstören, liegt darin, ihn vom Denken eigener Gedanken abzuhalten. Unsere »sicher erprobten Kommunikationswege«, auf welche die kurzsichtigen Leute so stolz sind, erlauben einigen wenigen in den Leitungszentren, Millionen andere Gehirne mit fremden, zurechtgestutzten und vorgefertigten Meinungen zu füllen.

 

Die Notwendigkeit, allein und still sein zu können, war nie größer als heute. Selbst die Mehrzahl der Christen ist dermaßen mit dem Zeitgeist gleichgeschaltet, dass sie nichts anderes will, als was ihr angeboten wird.

 

Doch gibt es einige Kinder Gottes, die genug davon haben. Sie möchten wieder den Weg der Stille und der Schlichtheit gehen und die unendlichen Reichtümer des inneren Lebens erlangen. Sie möchten den Segen dessen erfahren, was man »geistliche Einsamkeit« genannt hat – eine Disziplin, die uns in starkem Maße mit Gott und mit unserer eigenen Seele vertraut macht.

 

Andacht zum 16. November