Aiden Wilson Tozer - aus "Verändert in sein Bild"
Christen handeln oft, als sei Gott ihnen langweilig
Sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude; und sie waren allezeit im Tempel und priesen Gott. Lukas 24,52.53
Man kann nur zu dem Schluss kommen, dass die bekennenden Kinder Gottes Ihn langweilig finden. Denn man muss sie mit netten Ködern in Form von frommen Filmen, Theatervorführungen und Kaffeetafeln in die Gottesdienste locken.
Es ist beinahe unmöglich, einen Versammlungsort zu finden, dessen einzige Attraktion Gott ist!
So stehen wir vor der unnatürlichen Situation, Orthodoxie im Bekenntnis und Heterodoxie in der Praxis vorzufinden. Diese Ködertechnik ist so vollständig in unser gegenwärtiges religiöses Denken integriert, dass wir es einfach für dazugehörig betrachten. Wer ihr anheimgefallen ist, kommt im Traum nicht auf den Gedanken, all das gehöre überhaupt nicht zur Lehre Christi und Seiner Apostel.
Immer wenn man darauf hinweist, hier trage das Christentum ein goldenes Kalb umher, erhält man die triumphierende Antwort: »Aber wir gewinnen sie!« Wozu aber werden sie gewonnen?
Zu wahrer Jüngerschaft?
Zum Kreuztragen?
Zur Selbstverleugnung?
Zur Trennung von der Welt?
Zur Kreuzigung des Fleisches?
Zu einem heiligen Lebenswandel?
Zu einem ehrenhaften Charakter?
Zur Verleugnung weltlicher Güter?
Zu harter Selbstdisziplin?
Zur Gottesliebe?
Zur völligen Hingabe an Christus?
Natürlich lauten die Antworten auf all diese Fragen: »Nein!«
Wir bezahlen einen schrecklichen Preis für unsere religiöse Langeweile. Und das, wo die Welt am Abgrund ewigen Verderbens steht!
Andacht zum 16. Oktober