… und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen und hoffen, ob ihnen Gott nicht Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit. 2. Timotheus 2,25
Ein Mensch, der zutiefst überzeugt ist, die Hölle verdient zu haben, gehört nicht zu denen, die hineinkommen. Und ein Mensch, der zutiefst meint, für den Himmel gut genug zu sein, wird diesen seligen Ort nie zu sehen bekommen.
Ich sage »zutiefst«, um auf eine echte Überzeugung hinzuweisen, im Unterschied zu einer rein intellektuellen Annahme.
Es ist möglich, durchs Leben zu gehen und zu glauben, dass man glaubt, während die tatsächlichen Überzeugungen nicht lebendiger sind als das auswendig gelernte Glaubensbekenntnis unserer Vorfahren oder als das, was man den allgemeinen religiösen Ansichten des jeweiligen sozialen Umfelds entnimmt. Erfordert dieses Glaubensbekenntnis das Eingeständnis unseres Verlorenseins, geben wir es zu und sind stolz auf unsere Glaubenstreue. Aber die Weise, wie wir uns lieben, loben und hätscheln, zeigt nur zu deutlich, dass wir uns der ewigen Verdammnis überhaupt nicht für würdig halten!
Die Armseligkeit des Christenglaubens, die das Leben zahlloser Gemeindemitglieder kennzeichnet, erwächst aus dem Fehlen der Buße in der modernen evangelistischen Szene. So ist auch das Fehlen von Buße an den falschen Ansichten über Sünde und Sündhaftigkeit schuld, das sich in dem hier besprochenen Personenkreis zeigt.
»Keine Furcht – keine Gnade!«, sagte Bunyan. »Wenn auch nicht überall Gnade ist, wo Höllenangst herrscht, so ist gewiss keine Gnade, wo keine Gottesfurcht herrscht. Denn die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang, und wem der Anfang fehlt, der hat weder die Mitte noch das Ende!«
aus "Verändert in sein Bild" - Tägliche Andachten von A.W. Tozer - Tag: 27. Juli