Jüngerschaft: Den Spielereien der Welt den Abschied geben
Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den er
denen verheißen hat, die ihn lieben.
Jakobus 1,12
Es gibt ein Leiden unter den Menschen, das nur bei Christen bekannt ist: Sie nehmen willentlich und absichtlich und bewusst um Christi willen Bedrängnisse auf sich.
Solch ein absichtliches Leiden bedeutet, wenn es sich heute unter uns ereignet, eine seltene Kostbarkeit, deren Wert unermesslich ist und die eine Quelle des Reichtums darstellt, die alles Begriffsvermögen übersteigt. Leider ist es genauso selten, wie es kostbar ist. Denn wer wird in unserem dekadenten Zeitalter aus eigenem Antrieb in diese dunkle Mine hinabsteigen, um die dort lagernden Juwelen herauszugraben?
Man muss es eben selbst wollen – denn es gibt keine andere Möglichkeit, dahin zu gelangen. Gott will uns nicht zu dieser Art Leiden zwingen. Er wird uns ein solches Kreuz nicht auferlegen noch uns mit Reichtümern belästigen, die wir nicht haben wollen.
Es gibt Reichtümer, die solchen vorbehalten bleiben, die in der Legion derer dienen, die sich zum Opfer bereitfinden, die ihr Leben bis zum Tode hin nicht lieben, die freiwillig für Christus leiden und die ihrer Berufung treu bleiben, indem sie ein Leben führen, das den Teufel herausfordert und die Wut der Hölle entzündet.
Solche Menschen haben allen weltlichen Spielereien Lebewohl gesagt. Sie haben erwählt, mit dem Volk Gottes Schmach zu leiden. Sie haben Mühen und Bedrängnisse als ihr irdisches Los akzeptiert.
Aber wo findet man sie? Ist diese Art Christen auf Erden ausgestorben? Haben sich die Heiligen dem albernen Gejage nach Sicherheit angeschlossen?
Sind wir heute leidensscheu und unwillig zu sterben? Ich hoffe es nicht – befürchte es aber.
Und nur Gott weiß die Antwort!
aus "Verändert in sein Bild" - Tägliche Andachten von A.W. Tozer - Tag: 01. Februar