A.W. Tozer
Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. Jakobus 4,3
Das Gebet wird gewöhnlich als Allheilmittel für jedes Leiden angeboten und als Schlüssel, der jede Gefängnistür öffnet – und es fällt in der Tat schwer, den Vorteil und das Vorrecht geistinspirierten Gebets zu überschätzen.
Aber wir dürfen nicht vergessen, dass, wenn wir nicht weise und wachsam sind, das Gebet selbst zu einer Quelle des Selbstbetrugs werden kann.
Es gibt so viele Arten von Gebeten, wie es Probleme gibt – aber einige kann Gott nicht annehmen. Die Propheten des Alten Testaments bezichtigten Israel, sie versuchten, ihre Ungerechtigkeiten hinter ihren Gebeten zu verstecken. Christus lehnte die Gebete der Heuchler glattweg ab, und Jakobus erklärt, dass einige fromme Leute bitten und nichts empfangen, weil sie übel bitten!
Um dem Selbstbetrug zu entgehen, muss man beim Beten rein und ehrlich sein. Man kann sich nicht hinter dem Kreuz bergen, während man in seinem Zelt eine goldene Stange und einen schönen babylonischen Mantel verbirgt wie Achan. Die Gnade will den Menschen retten – aber nicht den Menschen mitsamt seinem Götzen! Das Blut bewahrt nur den bußfertigen Sünder – doch niemals den Sünder und seinen Götzen! Der Glaube rechtfertigt den Sünder – aber er wird nie den Sünder samt seiner Sünde rechtfertigen!
Und wenn wir noch so lange bitten – Böses wird dadurch nicht gut und Falsches nicht richtig. Ein Mensch mag eine Menge demütiger Reden vor Gott ausbreiten und doch keine Antwort erhalten, weil er unbewusst das Gebet benutzt, um seinen Ungehorsam damit zu tarnen!
aus "Verändert in sein Bild" - Tägliche Andachten von A.W. Tozer - Tag: 15. Juli