Eine Frau ... schrie zu Elisa ...
Elisa sprach zu ihr: Was soll ich für dich tun?
2. Könige 4,1.2

Anfang der 1990er Jahre tobte der Jugoslawien-Krieg. Kurz vor Weihnachten sollte ein Hilfstransport stattfinden, den meine Freunde und ich übernehmen wollten. Lkws und Kleintransporter wurden beladen - und zuletzt sollte noch ein Ofen bei einer älteren Frau aus unserem Dorf abgeholt und aufgeladen werden. Ein großer gusseiserner Holzofen, der bleischwer war. Wir hatten Mühe, ihn sicher zu verstauen, und stöhnten über dieses unhandliche Ungetüm, aber die Besitzerin wollte unbedingt, dass wir den Ofen mitnahmen.

 

Ein paar Tage später startete unsere Fahrt in das Kriegsgebiet, und als wir angekommen waren, verteilten wir unsere Hilfsgüter an viele Bedürftige. Die Not war groß und umso größer war die Freude über die mitgebrachten Dinge. Nur den Ofen schien niemand zu benötigen, er stand zum Schluss immer noch auf dem Lkw. Offensichtlich hatten wir ihn vergeblich mitgenommen. Doch Gott hatte einen anderen Plan.

 

Kurz vor unserer Rückfahrt trafen wir auf eine alte Frau, deren Ofen nicht mehr funktionierte. So hatte sie keine Möglichkeit, bei dem frostigen Wetter zu heizen. Das Erstaunliche aber war: „Unser“ Ungetüm passte perfekt in ihre Küche, sogar das alte Ofenrohr schien wie vorbereitet zu sein für den Anschluss an den Schornstein! Wir konnten uns zwar nur mit Gesten verständigen, aber wir sahen die Freude in den Augen der Frau und ihre gefalteten Hände. Sie hatte wohl schon viel zu Gott gerufen - und jetzt hatte Er ihr Gebet erhört. Er hatte dafür gesorgt, dass aus Deutschland genau der passende Ofen kam, den sie so dringend benötigte.

 

Gottes Gedanken waren „höher“ gewesen als unsere Gedanken (Jesaja 55,9). Er hat so wunderbare Wege, um seinen Kindern wohlzutun …

 

aus "Gute Saat" Kalender, 27.02.2024