"Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?"
Ps.31,16 In deiner Hand steht meine Zeit; rette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern!
Abschied von der Analoguhr? Telefonzellen sind Vergangenheit, viele Litfaßsäulen wurden abgebaut. Verschwinden nun auch die guten alten Zeigeruhren aus dem Stadtbild und unserem Leben? Manche haben den Eindruck, dass öffentliche Uhren weniger werden und dass die Zeit sozusagen privatisiert wird! Warum auch große Zeigeruhren, wenn alle ein Handy mit exakten Digitaluhren bei sich haben? Die Frage lautet: "Wozu braucht es noch öffentliche Uhren, wenn jedes Handy, der Schrittzähler am Handgelenk und fast jeder öffentliche oder private Bildschirm dauernd die Uhrzeit anzeigt?" In Gottes heiligen Hände liegen alle meine Zeiten und Geschicke!
Ps.90,14 Sättige uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang.
Das Ziffernblatt ist äußerlich zwar noch da, auch das Uhrwerk läuft noch, aber der Stundenzeiger fehlt! Ist das nicht ein treffendes Gleichnis für den Zustand von manchen wiedergeborenen Christen, die ihren Glauben verstecken? Innerlich ticken sie vielleicht ganz richtig, aber nach außen ist davon nichts Eindeutiges ablesbar. Sie wagen es nicht, offensiv zu zeigen, was sie in ihrem Innersten bewegt. Die Bibel sagt aber: Echter Glaube wird sich klar und deutlich zeigen! Ein Glaube ohne Werke ist tot!
Mk.1,15a Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe.
Der verordnete Dreh an der Uhr ist eine gute Gelegenheit, sich Gedanken über die Zeit zu machen. Schließlich ist sie schon eine interessante Sache: Mal vergeht sie wie im Flug, manchmal zieht sie sich wie Kaugummi! Einmal wollen wir die Zeit am liebsten anhalten, ein andermal wäre es uns lieb, wir könnten vorspulen! Und wie oft wünschen wir uns, der Tag hätte mehr als 24 Stunden? Nutzen wir sie! Bitten wir Gott darum, dass unsere Lebenszeit eine gesegnete, von Gott gefüllte Zeit ist. Dann ist sie auch erfüllte Zeit!
Pred.3,1 Alles hat seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit.
Alles hat seine Zeit! „Meine Zeit steht in DEINEN Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in DIR“! Zeit können wir nur fühlen, nicht messen. Sie ist für uns gefühlt mal lang und mal kurz. Es kommt darauf an, was in ihr passiert. Das heißt, ich muss sie nicht horten und krampfhaft festhalten. Ich darf sie verschenken, an mich, an andere und nicht zuletzt an den, der sie mir geschenkt hat! Meine Zeit steht in Gottes Hand! Aus dieser Gelassenheit heraus darf ich die geschenkte Zeit gestalten und verwalten! Und zwar heute und an jedem Tag! Denn ich weiß, dass Vergangenheit und Zukunft in Gottes Hand liegen.
Wir besitzen die Zeit nicht! Wäre das so, dann könnten wir die Zeit wie auf einer Uhr anhalten, vor- und zurückstellen. Alle Zeit ist Gottes Zeit! ER hat sie geschaffen. ER ist der Herr der Zeit. Gott allein weiß, was in Zukunft auf uns zukommt, was wir benötigen und was für uns gut ist. Auch sollten wir die Zeichen der Zeiten erkennen! Und mit großer Überzeugung in unseren Herzen sagen: „Die Zeit ist nahe!“ Nicht wir setzen diese Zeiten fest, sondern der heilige Schöpfer-Gott. Schnell vergessen wir dabei, dass wir eben nicht Herr über die uns zustehende Lebenszeit sind. Gerade als Kinder Gottes dürfen wir wissen: „Meine Zeit steht in Gottes Händen.“ Unser Vater-Gott hält uns deshalb gerade im alltäglichen Umgang mit unserer Zeit immer wieder den Spiegel vor! Solche Gelassenheit im Vertrauen auf Gott wünsche ich uns ALLEN, gerade auch in der gegenwärtigen Krise! Ein kurzes Anhalten im Stress eines Tages kann auch uns vor Augen führen, dass unsere Lebenszeit wie die Tageszeit begrenzt ist!
Walter Ertl
( Alle Bibelstellen der Schlachter 2000 entnommen )