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s könnt so scheinen, als ob Satan der Herrscher sei, und er heißt nicht umsonst „Fürst dieser Welt“. Doch alles hat seine Zeit, und endlich wird auch er zum Schemel der Füße Jesu liegen und in den Feuersee geworfen werden.
Philipp Friedrich Konrad Hiller (1699-1769) hat uns das schöne Lied geschenkt, das wir immer wieder singen:
„Jesus Christus herrscht als König,
alles wird Ihm untertänig,
alles legt Ihm Gott zu Fuß.
Alle Zunge soll bekennen,
Jesus sei der Herr zu nennen,
dem man Ehre geben muss!“ (Vers 1)
Hiller war Württemberger und empfing in Denkendorf unter dem gesegneten Joh. Albrecht Bengel tiefe Eindrücke. Nur drei Jahre waren ihm als Gemeindehirten vergönnt, als er seine Stimme völlig verlor und sein Amt aufgeben musste. Da wurde er zum geistlichen Liederdichter, der das Wort Gottes wunderbar besingen durfte. Mehr als hundert Lieder hat er verfasst, und besonders das Lied „Jesus Christus herrscht als König“ ist vielen zum Segen geworden. Es ist ein rechtes Zeugnislied von der Erlösung durch Jesu Blut, eine Aufforderung an uns:
„Gebt, ihr Sünder, Ihm die Herzen!
Klagt, ihr Kranken, Ihm die Schmerzen!
Sagt, ihr Armen, Ihm die Not!
Er kann alle Wunden heilen,
Reichtum weiß Er auszuteilen,
Leben schenkt Er nach dem Tod!“ (Vers 3)
Die Verse des Liedes zeugen von einer tiefen Bibelkenntnis, denn es spricht von den vollendeten Gerechten und dem Chor, der das Lied des Lammes vor Gottes Thron anstimmt.
Doch auch jetzt, wo wir noch als Gäste und Pilgrime über diese Erde gehen, wollen wir es laut ausrufen, trotz aller Machen-schaften des alt bösen Feindes: „Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig; ehret, liebet, lobet Ihn!“
Hiller hat trotz seines Leidens nicht an Jesu Macht und Herrlichkeit gezweifelt, sondern er war ein Hoffnungsmensch und glaubte an Jesu Sieg in der Welt. Nimm auch du dir diesen stimmlosen Pfarrer zum Vorbild, selbst wenn du noch nicht sehen darfst, was du glaubst. Gott ehrt den Glauben, der nicht sieht. Er hat diesen Glaubenden eine Stadt bereitet (Hebr. 11,13-16).
Andere zwar durften wunderbare Dinge erleben, manche aber mussten durch Leiden zur Herrlichkeit gelangen. Ist der Grund hierfür der Kleinglauben? Gewiss kann dies die Ursache sein, wenn die Schwierigkeiten nicht weichen, aber oft sind die Wege Gottes auch verborgen wie bei diesem stimmlosen Pfarrer. Doch droben in der Herrlichkeit werden die Wege Gottes offenbar werden, die Er mit Seinen Geliebten gegangen ist. In Hebr. 11 sehen wir auch auf der einen Seite die Glaubenshelden, die Wunderbares mit Gott erleben durften, auf der anderen Seite stehen jene (Vers 35-38), die einen anderen Weg geführt wurden, deshalb aber nicht weniger zu den Helden des Glaubens gehören, da sie Gott trotz Trübsal und Verfolgung die Treue hielten.