Sorgenlasten
RL 508 „Hast du eine Sorgenlast“

 

„Hast du eine Sorgenlast,

die dir raubet Fried und Rast,

Jesu Herz dir offen steht;

mach aus Sorgen ein Gebet!“ (Vers 1)

 

 
Wer hätte noch keine Sorgen gehabt? Oft schon morgens beim Erwachen klopft Frau Sorge an unsere Tür und will uns mit ihren kleinen und großen Dingen belasten. Da ist es gut, wenn wir sie gleich abweisen und das Wort unseres Herrn beachten, denn mit unseren Sorgen können wir in der Tat unserer Lebenslänge keine Elle zusetzen. Schauen wir uns doch in der Natur um, wie sie so sorgenlos lebt! Seht die Vögel unter dem Himmel, sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in die Scheune, und ihr himmlischer Vater nährt sie doch! Betrachtet die Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht, und doch kleidet sie Gott in größerer Pracht, als sie die Kleider des Königs Salomo hatten. Nur wir Kleingläubige meinen, es ginge nicht ohne unsere Sorgen! darum: Herz, lass dein Sorgen sein, Sorgen schafft Angst und Pein und frommt doch nicht!

 

Die gesegnete Dora Rappard (1842-1923) hat uns das Lied „Hast du eine Sorgenlast“ geschenkt, das wir so manches Mal, wenn Sorgenlasten uns bedrückten, miteinander sangen. Im Jahr 1842 erblickte die Dichterin auf der Insel Malta das Licht der Welt. Ihr Vater war Samuel Gobat, der als Missionar in Abessinien wirkte. Später war er Bischof zu Jerusalem. Ihre Mutter Maria war eine geborene Zeller. Dora Rappard hatte also ein feines Erbgut und war eine Gesegnete des Herrn. Sie heiratete den Inspektor der Pilgermission, Heinrich Rappard. Von ihrem Leben gingen viele Segensströme aus, und sie hat uns viele kostbare Lieder geschenkt, die sie selbst dichtete oder aus dem Englischen übersetzte. Sie war auch die Verfasserin vieler Bücher, auch das bekannte Lebensbild ihres Mannes „Carl Heinrich Rappard, ein Lebensbild“ stammt von ihr. Kehren wir aber zurück zu ihrem segensreichen Lied „Hast du eine Sorgenlast“.

 

 

Oft raubt uns die Sorge in der Tat den Frieden und die Rast. Da sollten wir aus Sorgen ein Gebet machen. Auch schon in der Jugend verwirrt sie vielfach das junge Herz. Da ist es oft eine süße Lust, die im Herzen glüht, und da heißt es auf Jesu Willen und Weg zu achten und stille zu werden im Gebet. Selbst wenn der alt böse Feind mit seiner Macht und List uns bedrängt, dürfen wir von Gottes Majestät Kraft anziehen im Gebet. Mit allen unseren menschlichen und geistlichen Sorgen sollen wir zu Ihm kommen und aus allem ein Gebet machen, dann werden wir erfahren: Beten hilft!