Warum wir nicht katholisch werden
Johannes Ramel schreibt an Herrn Markus (Name wurde geändert aus Datenschutzgründen): Ihr Entschluss in die katholische Kirche zu wechseln und Ihr Buch „Warum werden wir nicht katholisch?“, macht mich als ehemaliger katholischer Priester betroffen und veranlasst mich, Ihnen in Brüderlichkeit zu schreiben.
Es ist bereits Band 2 „Von Rom zu Christus – Katholische Priester finden die Wahrheit“ herausgegeben worden, im dem neuerdings 25 ehemalige katholische Priester den Weg aus der katholischen Kirche beschreiben und dabei frohen Herzens Gott danken, dass sie das Evangelium der Errettung in Jesus Christus gefunden haben.
Auch ich war 23 Jahre lang als katholischer Priester eifrig tätig, weil ich darin Gott dienen wollte. Aber mir wurden die Augen geöffnet, welcher Götzendienst dort geschieht, indem ich Hesekiel las. Schon in 5. Mose ermahnt der Herrn:
„Du sollst dir kein Aschera-Standbild von irgendwelchem Holz aufstellen neben dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machen wirst, …“ (5. Mose 16,21)
Heute wird eine Marienstatue (z. B. Fatimastatue) oder Bild neben oder gar über den Altar gestellt und verehrt, wie einst eine Muttergottheit Aschera im Tempel zu Jerusalem, was vor Gott ein Gräuel war. Katholiken gestehen, dass die Marienfrömmigkeit ihre Wurzeln in einem Aschera-Kult, Isis-Kult in Ägypten und vielen anderen heidnischen Muttergottheiten hat – heute Maria mit dem Kind am Arm – diese wären ein prophetischer Hinweis auf Maria geworden. Aber Gott scheidet zwischen Götzen und der Heiligkeit Gottes, Finsternis und Licht, Lüge und Wahrheit.
Die Vorstellung von Heidnischen Schutzgöttern wurden auf katholische Heilige übertragen. Ein Herkules mit dem Jupiter-Kind auf der Schulter, mit einem Löwenfell gekleidet und einem Baumstamm in der Hand einen Fluss überquerend, wurde so nun ein Heiliger „Christophorus“.
Martin Luther erkannte zwar schon früh, dass die Säuglingstaufe biblisch nicht vertretbar ist (M. Luther, Erlanger Ausgabe, Bd. XI, S. 60 ff). Aber er hörte auf Menschen mehr als auf Gottes Wort. Es gibt keinen stellvertretenden Glauben bei der Taufe: „Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden“ (Mk 16,16). Taufe ist ein Zeugnis eines guten Gewissens vor Gott (vgl. 1 Petr 3,21). Dieses Zeugnis kann ein Kind nicht geben.
Sie berufen sich auf apostolische Väter oder gar Kirchenväter, aber diese sind nicht die Norm. Sie brachten schon in der Zeit der Apostel Irrlehrer hervor. Die Schrift ist und bleibt der Kanon, die Richtschnur, das Maß, mit dem unser Glaube gemessen wird.
Die Vollmacht, die der Herr den Aposteln gab, war nicht übertragbar auf Nachfolger. Es gibt kein Erbrecht von Diensten. Der Heilige Geist setzt auch heute noch ein (vgl. Apg 20,28). Ein Paulus übergibt die Ältesten zu Ephesus nicht einem Nachfolger, sondern „ Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzurichten und ein Erbteil zu geben unter allen Geheiligten“ (Apg 20,32).
Der mit Heiligen Geist tauft, ist Jesus (vgl. Mt 3,11). Welche Gott gehorchen, denen wird der Heilige Geist gegeben (vgl. Apg 5,12). Die Versiegelung mit dem Heiligen Geist der Verheißung erfolgt, nachdem jemand das Evangelium gehört und geglaubt hat (vgl Eph 1,1314). Es ist immer noch Gott, der den Heiligen Geist in die Herzen derer sendet (vgl. Gal 4,6), die im Glauben durch Christus losgekauft sind und die Sohnschaft in Christus empfangen.
Das Ritusdenken ist von der Mysterienreligion in die Christenheit eingedrungen (Initiationsriten = Einweihungsriten, Verwandeln = Apollo geopfertes Fleisch essen verbindet mit ihm und wurde Kommunion genannt).
Das katholische Weihepriestertum – Presbyteratum genannt ist ein Ältestendienst und nicht wirklich ein Priestertum – ist ein Gegen-Priestertum gegen Jesus Christus, dem einzigen Priester nach der Ordnung des Melchisedek, der allein ein vollkommenes Opfer dargebracht, das nicht wiederholt werden kann und und eine vollkommene Erlösung brachte. Es ist ein unübertragbares Priestertum (vgl. Hebr 9).
Ich möchte Sie also aufrufen: Gehen Sie unter Gebet in Gottes Wort, damit Sie nicht vom Regen in die Traufe kommen. Auch die evangelische Kirche ist für mich nicht eine Heimat im Glauben. Ertragen Sie die Schmach außerhalb des Lagers (Hebr 13,13). Wer sich so zu Christus und seinem Wort bekennt und es hält, dem wird er sich offenbaren (vgl . Joh 14,21).
Denominationen und Konfessionen sind nicht Jesu Werk, sie brachten auch Spaltungen. Sagen wir mit Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6,68). So können wir zuversichtlich sein, in dem Sohn und in dem Vater zu bleiben (1 Joh 2,24).
Im Gebet mit Ihnen verbunden
Johannes Ramel
www.johannes-ramel.at