Verehrung des Blutes Christi?
Katholiken fragen an

Habe gestern Post  bekommen, die Proschüre PUR spezial 4/2021 mit dem Thema: Erlöst durch Christi Blut, eine bewegende Darstellung unserer Erlösung in Christus Jesus mit vielen Belegen aus der Heiligen Schrift. Zugleich ist aber auch hineingestreut eine Praxis, die nicht vom Wort Gottes bezeugt ist: Die kultische Verehrung des Blutes Christi in Bad Wurzach (Seite 13), die Litanei vom kostbaren Blut als Gebet zum Blut Christi (Seite 14). Wenn  die Heilige Schrift zitiert wird und zugleich etwas damit ausgesagt wird, was gegen die Heilige Schrift spricht, dann war es Satan, der da die Schrift zitiert in seinem Geist. (vgl. Mt 4, 6).

Der Apostel Johannes stand unter dem Kreuz und bezeugte, dass Blut und Wasser aus Jesu Seite herausfloss (vgl. Joh 19, 34), aber Johannes hat nicht sogleich von diesem Blut genommen und daraus eine Reliquie zur Anbetung gemacht. Er hat nie aufgerufen, das Blut Jesu zu verehren. Jesus hat nach seiner Auferstehung als himmlischer Hohepriester kraft seines Blutes uns Freimütigkeit gegeben zum Eingang in das himmlsiche Heiligtum, um hinzuzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser (vgl. Hebr 10, 19 f).

Jesus hat beim Abendmahl den Jüngern den Auftrag gegeben: Tut dies zu meinem Gedächtnis und sagte: „ich werde von dem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reich Gottes“ (vgl. Mk 14,25). - Er spricht nicht vom Trinken des Blutes, sondern vom Trinken des Gewächs des Weinstocks - während sie des künftigen Erlösertodes Jesu gedenken -, wie auch Paulus in 1 Kor 11, 26 sagt: „Denn sooft ihr dieses Brot esst oder den Kelch des Herrn trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ – Also keine Verwandlung von Brot in den Leib Christi bei diesem Gedenken. Jesus hat auch nicht die Anordnung gegeben, das Brot und das Getränk anzubeten wie es in der  Katholische Kirche gemacht wird.

Gott wird im Geist und in der Wahrheit angebetet (vgl. Joh 4, 23-24) und nicht als Gegenstand wie ein Bild oder eine Statue, oder eine Hostie, oder eine Relique (vgl. 2 Mo 20, 4-5) Jesus selber ist das Brot Gottes, das der Vater uns gibt. Wer zu ihm kommt, den wird nicht hungern und wer an ihn glaubt, den wird niemals dürsten (vgl. Joh 6, 32-35). So nehmen wir Jesus auf im Kommen zu Jesus und im Glauben an ihn.

Wenn wir Jesus aufnehmen als unseren Herrn, dem wir gehorchen und als unseren Retter, der uns erlöst, werden wir Kinder Gottres (vgl. Joh 1, 12 f). Das geschieht nicht gegenständlich, sondern in der Entscheidung unseres Herzens und im Glauben: Joh 3, 16 „Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts (Joh 6, 63).

„Ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu Zehntausenden von Engeln, zu der Festversammlung und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel an-geschrieben sind, und zu Gott, den Richter über alle und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als das Blut Abels. (Hebr 12, 22-24)

Wer den Namen des Herrn (Jesus = Jahwe rettet) anruft, der wird gerettet nach dem Zeugnis der ganzen heiligen Schrift: Joe 3,5: Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird gerettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, und bei den Übriggebliebenen, die der HERR beruft. - Apg 2,21: Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.« -Röm 10,13: denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. - Röm 1, 17: Denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben, wie geschrieben steht: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“

Die Vergegenständlichung ihres Gottes wurde Israel in der Wüste in Wirklichkeit zum Götzendienst (vgl. 2 Mo 32, 8). Seien wir wachsam und machen wir nicht den gleichen Fehler in einer vermeintlichen Frömmigkeit, die aber nicht gemäß dem Wort Gottes ist, sondern ein eigenmächtiger Gottesdienst (vgl. Kol 2, 22), der nicht vom Geist geleitet ist, sondern von der Fleischesnatur des Menschen.

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