Ein falsches Priestertum - warum? - Jesu unübertragbares Priestertum

 

Hier meldet sich die Stimme eines Ex-Priesters, der erkennen musste, dass Jesu Christi Hohepriestertum so vollkommen ist, dass es keines anderen Priestertums zur Erlösung bedarf. Bei jeder Primiz Feier eines Neu-Priesters wird feierlich ausgerufen, du hast nun Anteil an Jesu Priestertum, von dem gesagt wird: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedek. Du hast nun Vollmacht an Christi statt, das Kreuzesopfer zu vergegenwärtigen durch die Wandlungsworte in der heiligen Messe.

 

Eines Tages las ich wieder einmal im Hebräerbrief vom Priestertum Jesu, das einen erhabeneren Dienst erlangt hat als das Priestertum Arons, weil er auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund von besseren Verheißungen festgesetzt wurde. (Hebr 8, 6). Jesus ist durch Eidschwur Gottes Hohepriester geworden: Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks. (Hebr 7, 21) Und er hat, weil er in Ewigkeit bleibt, ein unübertragbares Priestertum. (Hebr 7, 24).

 

Das hat mich erschrocken. Wenn Jesu Priestertum unübertragbar ist, darf ich doch nicht behaupten, ich hätte an diesem Anteil. Jesus hat die Apostel nicht zu Priestern geweiht, damit sie das Abendmahl feiern können.

 

Es sagte: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Was? Von dem Brot essen und vom Becher trinken und dabei gedenken, dass Jesus sein Leben hingegeben hat zu unserer Erlösung. Darum sagt dann Paulus: „Denn so oft ihr diese Bot esst und diesen Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. (1 Kor 11, 26). Paulus spricht hier immer noch vom Brot und nicht von einem verwandelten Leib. Es ist ein Verkünden der Erlösung Jesu bis zu seiner Wiederkunft. Darum spricht Paulus die ganze Gemeinde an, wenn er zum Herrenmahl Anleitungen gibt und nicht Priester. Jesu Opfer ist ein vollkommenes, das eine vollkommene Erlösung mit sich bringt und durch nichts mehr ergänzt werden kann und darf.

 

Auffallend ist auch, dass im ganzen neuen Testament als Vorsteher der Gemeinde nicht Priester eingesetzt wurden, sondern Älteste (Presbyter). So ordnet Paulus dem Titus an: Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch mangelt in Ordnung bringst und in jeder Stadt Älteste einsetzt, so wie ich dir die Anweisung gegeben habe.(Tit 1, 5).

 

In meiner Weiheurkunde steht auch auffallend vom presbyteratum (Ältestenschaft) und nicht von einem Priestertum, das müsste in der lateinischen Sprache Sacerdos (= Priester, das Heilige darbringend) heißen. Ich bin also nie zum Priester geweiht worden. Weil es eben nur Älteste gibt, die auch dann Hirten in der Gemeinde sein sollen. Aber bei der Messe muss ich immer noch wie ein Priester, das Kreuzesopfer vergegenwärtigen.

 

Das ist aber nirgends in der Heiligen Schrift zu lesen, wohl aber in der Mysterien-Religion, wo diese magische Vorstellung praktiziert wird, wenn ein Stückchen Opferfleisch dem Apollo

 

geweiht gegessen wird, habe man an der Kraft seiner Gottheit Anteil, das nannte die Mysterien-Religion dann Kommunion. Dieses Wort finden wir nun wieder in der katholischen Kirche bei der Messe, aber nicht in der Heiligen Schrift.

 

Mein Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verlangte nun von mir, mich von der götzendienerischen Mysterien-Religion mit einem falschen Priestertum zu trennen und allein Jesu Wort zu folgen. „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen, sagt Jesus (Mt 24,35). Bauen wir unser Glaubensleben nicht auf menschliche Traditi- onen, sondern auf Jesu Wort. Habt Mut dazu, ich habe es nie bereut. So wird unser Leben auf den Felsen, Christus, gebaut und nicht auf Sand. So wir auch euer Leben Bestand haben, was ich ihnen herzlich wünsche.

 

Johannes Ramel

 

www.johannes-ramel.at