Erschütternd ist, dass auch Tiere durch den Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden. So steht die gesamte Schöpfung noch in Erwartung einer heilvollen Neuschöpfung (vgl. Röm 8, 18-21). Dann soll alles Leid nach Gottes Ratschluss ein Ende nehmen (vgl. Offb 21, 3-4 und Jes 65, 25), weil am Anfang es auch nicht so war. (vgl. 1 Mo 1, 31) In welcher Verantwortung stehen wir und welch trostvolle Hoffnung haben wir.


Du fragst dich, was können Tiere dafür, weil Menschen gesündigt haben und dadurch soviel Leid in die Welt kam.  Wo ist da Gottes Gerechtigkeit?  Tiere sind doch unschuldig. Es ist ein erschüttender Zusammenhang zwischen dem Menschen, der als Gottes Ebenbild Gottes segensreiche Herrschaft über die ganze Schöpfung widerspiegeln sollte. Gott ist Liebe und alles geschieht aus seiner Liebe heraus, darum war am Anfang auch  alles gut (1 Mo 1, 31).

Auch am Ende wird wieder alles gut sein wie Johannes eine laute Stimme aus dem Himmel sagen hörte: „Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Offb 21, 3-4). Auch unter den Tieren wird es dann keine Verletzungen und Schmerzen geben und es wird  Friede sein: „Wolf und Lamm werden einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, und die Schlange wird sich von Staub nähren. Sie werden nicht Schaden noch Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg spricht der HERR“ (Jes 65, 25).

Wir sehen hier, dass alles Leid auch über die Tiere begrenzt ist für das Zeitalter der Sünde des Menschen und die ganze Schöpfung - auch die Tierwelt - sehnt sich nach einer heilvolleren Zeit: „Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei. Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (Röm 8, 18-21)

Wir sind irritiert über den gegenwärtigen Südenzustand in der ganzen Schöpfung. Die Herrschaft des Menschen als Ebenbild Gottes  unter Gottes Führung ist verloren gegangen, weil der Mensch sich gegen Gott aufgebäumt, Gottes Güte angezweifelt hat und er aus sich selber ohne Gott leben wollte indem er die Norm aufstellen wollte, was Gut und was Böse sei. Weil so der Mensch versagte, kam eine fremde Herrschaft über den Menschen und über diese Schöpfung, es ist der Fürst dieser Welt, der ein Lügner, ein Dieb, ein Räuber und ein Mörder ist (vgl. Joh 8, 44). Der Mensch ist nicht mehr Herrscher unter der Hand Gottes, sondern ein Beherrschter unter der Hand dessen, dem er fälschlich vertraute.

Seitdem herrscht Ungerechtigkeit in dieser Welt und alle Welt schreit nach Gerechtigkeit. Der Mensch wurde zum Hochverräter Gottes und zog alles Unheil mit sich. Aber Gott ließ uns nicht in dieser Finsternis.  Er hat für diese Zeit des Unheils eine Frist gesetzt und beendet sie mit dem Gericht. In diesem Gericht wird wieder alles zu Recht gerichtet.  Er sandte Jesus Christus als Licht der Welt. „Alles ist durch dasselbe (Wort) entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.“ (Joh 1, 3-5). Wer Jesu Wort hört und dem glaubt, der ihn gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom (geistlichen) Tod zum Leben hinübergegangen (vgl. Joh 5, 24). Wer Jesus Christus aufnimmt, der ist aus Gott geboren (vgl. Joh 1, 13-14). „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe es ist alles neu geworden!“ (2 Kor 5, 17). Es beginnt schon verborgen eine neue Heilszeit, das Reich Gottes.  Der Gott hingegebene Mensch lebt wieder aus Gott (Joh 15) und bringt Frucht. Wer das Evangelium  unserer Errettung in Jesus Christus  gehört hat und gläubig wurde, der wird versiegelt mit dem Heiligen Geist der Verheißung (Eph 1, 13-14).  So beginnt die Hoffnung auf die Erlösung auch für den Leib, damit für die Wiederherstellung der ganzen Schöpfung in einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Auch in Bedrängnissen kommt Gottes Trost uns entgegen (vgl. 2 Kor 1, 3-7). Wir ziehen an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut und über allem aber die Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in unseren Herzen, zu diesem sind wir ja berufen in einem Leib, in seiner Gemeinde und so sind wir überfließend dankbar (vgl. Kol 3, 12-17).

Hier kommt wieder die Morgenröte der neuen Heilsordnung Gottes und wir begegnen auch schon jetzt mit Respekt den Tieren und schützen sie durch Tierschutzgesetze, durch art- gerechte Tierhaltung oder auch durch Verzicht auf  Fleischgenuss überhaupt.

Aber der Mensch neigt dazu, nicht zu seiner eigenen Verantwortung zu stehen und schiebt seine eigene Schuld gerne auf andere. Adam schiebt sie auf Eva, Eva auf die Schlange (den Versucher), schlussendlich schiebt er alle Schuld auf Gott. Damit lügt er, verschweigt die Kompetenz der Verantwortung. Dieses Aufbäumen gegen Gott ist eine Überheblichkeit, das  den Täter zum Opfer macht. 

Da müsste der Mensch Buße tun, sein falsches Denken korrigieren und wieder so wie Gott es uns in seinem Wort offenbart denken. Schon Hiob meinte, Gott in einem Prozess befragen zu können, doch er bekam letztlich keine Antwort. Erst als er sich vor Gott beugte und seine Geschöpflichkeit  anerkannte und anbetete, bekam er Frieden, konnte für andere vor Gott eintreten und wurde wieder heil.
Wir müssen lernen,  auch  ohne Antwort auf noch offene Fragen zu leben. Wir sind nur begrenzt und müssen nicht alles verstehen und auch nicht alles verantworten, sondern nur das, was zu unserer Kompetenz gehört. Gott ist uns nicht Rechenschaft schuldig. Eines soll uns genügen, dass Gott Licht ist und in ihm keine Finsternis (nichts Böses) ist (1 Joh 1, 5), dass Gott Liebe ist und er die Liebe zu uns geoffenbart hat, dass er seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben (1 Joh 4, 9). 

„Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden“ (1 Joh 4, 10). Wir können Gott nicht sehen, er wohnt in einem unzugänglichen Licht (1 Tim 6, 16). „Niemand hat Gott jemals gesehen, wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehnen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer nun bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (Joh 14-16).

Der Zugang zu Gott erschließt sich also nicht mit der Beantwortung unserer Fragen, sondern  in unserem vertrauenden Glauben an Gottes Reden und in unserer hingebenden Liebe. Ich steige von dem falschen Thron  eines Weltenrichters herab und beuge mich vor dem Schöpfer und Herrn und nehme etwas von Seiner Liebe an, die er im Sohn geoffenbart hat. So bekommen wir Zugang zu Gott und viele Fragen lösen sich dann von selbst. Gott wird auch künftig wieder alles gut machen.

Johannes Ramel
Neudastr. 10
A-3375 Krummnußbaum
www.johannes-ramel.at