Die großen Themen des Glaubens
neu durchdenken
Es gibt Signale, dass auf Initiative von Papst Franziskus I. auch der Glaube der Kirche Roms neu durchdacht werden müsse.
Es geht um den persönlichen Glauben, der wieder erworben und belebt werden müsse angesichts des rapiden Glaubensschwundes in der Gesellschaft von heute.
In einem Vorbereitungsdokument vom 16. Jänner zur 14. Bischofssynode ist das The-ma: Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung. Es geht um den persönlichen Glauben in einer
hingegebenen Jüngerschaft, aus der auch wieder kirchliche Berufe wachsen sollen.
An 29. Dezember 1017 betitelt der Papst seine Ansprache an die Mitglieder der Ver-einigung italienischer Theologen zu ihrem 50 jährigen Bestehen: „Die großen Themen des Glaubens neu durchdenken.“
Er sagt: „Die Kirche muss stets auf jenes Ereignis Bezug nehmen, mit dem eine neue Etappe (…) der Evangelisierung (Bulle Misericordiae vultus, 4) begonnen hat und mit dem sie die Verantwortung
übernommen hat, das Evangelium neu einer tiefgehend verändernden Welt und Kultur zu verkünden.“
Der Gemeinschaftssinn im Glauben
Der Glaube sei eine persönliche Sache, die eingefügt ist in eine Gemeinschaft, wenn der Wahrheit eines Gottes zu dienen ist, der Liebe ist, der ewige Gemeinschaft von Vater, Sohn und Heiliger Geist ist und dessen Heilsplan die Gemeinschaft der Menschen mit ihm und untereinander ist. Jeder Theologe muss spüren, dass er in diesen lebendigen Glauben des heiligen gottesfürchtigen Volkes eingetaucht ist und von ihm muss er sich auch unterstützt, getragen und umfangen wissen.
Den Kern des Evangeliums neu verkündet
Eine Kirche, die so über sich nachdenkt, trägt Sorge den Frauen und Männern deutlich zu machen, was das Zentrum und der grundlegenden Kern des Evangeliums ist, das heißt „die Schönheit der heilbringenden Liebe Gottes, die sich im gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus offenbart hat“ (vgl. Evangelii gaudium 36). So ist es die Aufgabe der Theologen, die großen Themen des christlichen Glaubens im Rahmen einer tiefgreifend verändernden Kultur neu zu denken. Es soll eine Theologie sein, die allen Christen hilft, vor allem das rettende Antlitz Gottes, den barmherzigen Gott zu verkündigen und zu zeigen, besonders angesichts einige neuartiger Herausforderungen, die heute das Menschentum betreffen, die öko-logische Kriese, die Entwicklung der Neuro-wissenschaften oder eine Technologie, die den Menschen verändern kann, sowie die soziale Ungerechtigkeit und der Relativis-mus.
Wie erreicht das Evangelium der Errettung in Jesus Christus die Menschen?
Der Ansatz der Kirche Roms ist die Vorstel-lung, der göttliche Same des Wortes (Logos) sein in alle Welt, in alle Religionen gestreut und müsse nun dort gesucht und eingesam-melt werden. Das steht im Gegensetz zu „Sola finde – sola scriptura – sola gratia – sola Christus.“ Der Papst lädt alle Kirchen, auch Freikirchen ein, ja alle Religionen, von denen er spricht, dass alle Kinder Gottes seien, um eine Menschheitsfamilie zu wer-den. Da wird deutlich, es ist ein anderer Jesus, ein anderer Geist anderes Evangeli-um (vgl. 2 Kor 11, 4) noch immer in der Kirche Roms.
Es ist ein anderer Jesus, ein anderer Geist und ein anderes Evangelium in der Kirche Roms
dEs ist ein anderer Jesus, der durch die Priester der Kirche Roms in den Sakramenten und im Messopfer, im Kreislauf der heiligen Feste wirke. Jesus Christus wohnt nicht wirklich in ihnen, die Gläubigen müssen ihn immer wieder neue empfangen in der Kommunion – ein Wort, das auch in der Mysterienreligion gebraucht wurde beim Verzehr eines Opferstückes, um mit einer Gottheit verbunden zu werden.
Es ist ein anderer Geist, der immer wieder ausgegossen werden müsse und durch die Vermittlung der Bischöfe in der Handaufle-gung empfangen werde, der nie wirklich in den Herzen der Gläubigen wohnt, die immer noch bitten: Komm Heilige Geist. Dem im Glauben Erretteten hingegen ist der Heilige Geist reichlich ausgegossen worden durch Jesus Christus (vgl. Tit 3, 6)
Es ist ein anderes Evangelium, das Säuglinge oder Erwachsene in der Taufe zu „Kindern Gottes“ mache ohne vorheriger Umkehr zu Gott und ohne tiefen Glaubensgehorsam in Gottesfurcht. Der Jesus-Gläubige aber ist wiedergeboren durch das lebendige Wort Gottes, das Evangelium (vgl. 1 Petr 23) und Kind Gottes durch Glauben (Joh 1,12 f).
Die Kirche Roms will Menschen zwar zu einem barmherzigen Gott führen, der ihnen auch aufgrund der Verdienste der Kirche Roms vergibt ohne sich letztlich ändern zu müssen, zu einem mystischen
Christus, der angerufen, gefeiert und vergegenständlicht angebetet wird in der Monstranz, ohne Vertiefung in sein Wort, um es auch zu halten.
Die Herzensumkehr zu Gott, die eine Betroffenheit über das Verloren-Sein vor ihm auslöst – „alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten (vgl. Röm 3, 23) -
soll zu der Frage führen, „was sollen wir tun“ (Apg 2,37), um das Evangelium der Errettung in Jesus Christus zu hören und glaubend anzunehmen (Eph 1, 13), um auch mit dem Heiligen Geist
versiegelt zu werden.
Die Notwendigkeit der Erlösung in Jesus Christus ist der Kern des Evangeliums. Der Mensch unserer Zeit erkennt nicht seine Gebundenheit an Sünde, er will sich zwar verbessern, weiterentwickeln. In seiner geistlichen Blindheit erkennt er nicht die Notwendigkeit eines Erretters, der heraus-führt aus Finsternis des Unglaubens in die Freiheit der Kinder Gottes. Es geht nicht um eine Weltverbesserung und auch nicht um Problemlösungen unserer Zeit, es geht um das Reich Gottes, das in Jesus Christus gekommen ist und in jedem einzelnen glau-bend aufgerichtet werde in Jesus Christus, der in ihm Wohnung macht durch den Glau-ben gemäß der Schrift.
Gottes Heilshandeln legt uns folgendes Wort dar: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns auf-grund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toden, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu einem Heil, das bereitet ist geoffenbart zu werden in der letzten Zeit“ (1 Petr 1, 3-5)