Zwei Frösche im Sahnetopf
Es war eine schöne Sommernacht. Zwei Frösche schliefen auf einer Wiese. Die Grillen zirpten und zirpten immer lauter. Von dem lauten Grillenzirpen wurde der eine Frosch wach. Er blinzelte mit seinen Froschaugen und sagte: „Quak – ich bin wach!!“
Dadurch wurde der zweite Frosch auch wach. Er blinzelte auch mit den Augen und sagte ebenfalls: „Quak – ich bin auch wach!“
So quakten sich beide Frösche einander an und sangen im Duett einen Froschgesang.
Als sie zu Ende waren, sagte der eine: „Ich will ein bißchen Frühsport machen.“ Und er sprang los. „Ich mache mit“, sagte der andere und sprang hinterher. So sprangen sie um die Wette. Einmal war der eine vorne und dann der andere.
Hinter der Wiese stand ein altes Bauernhaus, das hatte ein ebenerdiges Kellerfenster. Als nun die Wiese zu Ende war, waren die beiden Frösche vor dem Kellerfenster angelangt. Da der Keller nicht erhellt war, sahen die Frösche das offene Kellerfenster wie ein großes, dunkles Loch.
Der eine Frosch fragte sich: Was ist das? So ein dunkles Loch habe ich noch nie gesehen. Ich will wissen, was das ist.“ So sprang er durch das offene, dunkle
Kellerfenster. Da machte es ‚plumps‘.
Der andere Frosch sagte: „Was ist das, was da ‚plumps‘ macht? Ich will das wissen!“ Und er sprang ebenfalls durch das offene Kellerfenster. Und da machte es wieder ‚plumps‘.
Nun, die beiden Frösche sind in einen großen Sahnetopf gefallen. Deshalb hat es jedes Mal ‚plumps‘ gemacht. Genauso wie es ‚plumps‘ macht, wenn man einen Stein in den Teich wirft. Das Geräusch ist sehr ähnlich.
Weil es damals noch keine Kühlanlagen und Kühlschränke gab, stellten die Bäuerinnen den Sahnetopf immer vor ein offenes Kellerfenster, damit die Nachtkühle die Sahne frisch hielt.
Jetzt waren unsere beiden neugierigen Frösche in dem großen Sahnetopf. Der eine sagte: „Ich armer Frosch bin in den Sahnetopf gefallen. Jetzt werde ich ertrinken!“ Er ließ sich auf den Topfboden fallen und ertrank.
Der andere Frosch sagte: „Ich armer Frosch bin in den Sahnetopf gefallen, aber ich will nicht ertrinken. Ich will da wieder raus!“ Und so sprang er, wie zuvor auf der Wiese, jetzt im Sahnetopf. So hat er mit seinen heftigen Sprüngen die Sahne zu Butter geschlagen und saß am Ende gerettet auf der Butter.
(Erzählt von B.N.)