Wanderung durch den Frühling
Vor mir breitet sich die schöpferische Vielfalt in ihrem Frühlingskleid aus. Ein Blütenmeer, dessen zarte Farben einen Reigen bilden. In mir erwacht eine bisher nicht gekannte Frühlingssinfonie. Ihre harmonisch weichklingenden Töne gehen sanft ineinander über und verklingen in einem etwas schwerfälligen Mollakkord. Mir will das Herz zerspringen. Ich werde ganz still und denke:
War das ursprüngliche Leben der Menschen nicht auch so geschaffen? Wo ist die Blütenpracht der Menschen?
Hinweggerafft durch Atom, Bakterien, Chemikalien und Technik. Durch Lieblosigkeit, Ungerechtigkeit und Ichsucht. Es ist der Zeitgeist, der aus dem Menschen ein Zerrbild geschaffen hat.
Weiß denn niemand mehr, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist?
Wo sind die Blumen unter den Menschen?
Ich bin ständig auf der Suche nach ihnen. Eigentlich möchte ich einen ganzen Strauß solcher Blumen finden, um mit ihnen blühen zu können. Also gehe ich weiter durch den Frühling – suche weiter – und was finde ich?
Traurige Menschen – ohne Trost und Hilfe.
Einsame Menschen – allein mit ihrem Herzeleid.
Haben sie nie das Erwachen des Frühlings in seiner ganzen Schönheit erkannt? Sind sie nie eine Knospe gewesen, die sich durch Wärme und Geborgenheit entfalten konnte? Entfalten zu einer wunderschönen Blüte? Entfalten in ihrem ganzen Sein und Können?
Hat ein Sturmwind sie in ihrer vornehmsten Blütezeit dahingerafft? Abgeknickt und entwurzelt? War es ein menschlicher Unhold, der sie schamlos zertreten hat?
Auf all diese Fragen bekomme ich keine Antwort. Ich möchte ihnen etwas sagen, etwas Mut machen. Möchte mit ihnen ein Stück ihres Weges gehen. Ja, eine Freude möchte ich ihnen bereiten.
Warum begreifen sie das Erwachen in der Natur nicht? Warum hören sie nicht in der Frühe das muntere Zwitschern der Vögel? Warum lassen sie sich nicht von der Sonne erwärmen?
Ich habe es längst erkannt!
Der Mensch unserer Zeit hat den natürlichen Blick verloren.
Den Sinn für das Schöne. Die Gabe, seine Fähigkeiten zu verwirklichen. Gefährliche Strahlen flimmern ihnen eine andere unreale Welt vor ihre Augen. Ich glaube, die Menschen wollen es so …
Mit sehenden Augen können sie nicht mehr sehen!
Mit hörenden Ohren können sie nicht mehr hören!
Ein verdorbener Frühling? Haben Wind und Wetter die Sonne verdrängt? Was sind seine Früchte?
Aber wie ist es, wenn ich doch eine Blume finde? Eine, die mir besonders gut gefällt in ihrer Art und Weise?
Wie – wenn der Wind ihren Blütenstaub zu mir weht?
Wie – wenn der Duft ihrer Blüte mein Herz bewegt?
Ich versuche, mich gegen diesen Wind zu schützen. Eine unsichtbare Hand, eine starke Hand, hält mich. Diese starke Hand weiß etwas von mir, weiß etwas von meinem Sehnen.
An der Blütenpracht solcher Menschen will ich mich wohl erfreuen.
Ihr Wesen ist oft von geprägter Schönheit und faszinierend sind ihre Tugenden.
Sie blühen im Verborgenen, aber wie ein Vergißmeinnicht in meinem Herzen. So ein Mensch, so eine Blume unter den Menschen, könnte mir ein guter Freund sein, ein Freund, der zuhören kann, ein Freund, der mich versteht.
Aber pflücken werde ich so eine Blume nicht. Der Garten gehört mir nicht. Ich weiß, dass eine solche Blume tief an ihrer Wurzel verbunden sein kann mit einer anderen. Licht und Schatten, Freud und Leid haben sie gemeinsam getragen, das zeigt die Reife ihrer Blüte. Eine solche Wurzel darf man nicht zerstören! Keine von ihnen würde den neuen Frühling erleben. Keine von ihnen würde das Rauschen des Windes in den Zweigen mehr vernehmen.
In der Blütezeit sehe ich die Natur in einem feierlichen Gewand, geschmückt mit edlen Diamanten im Morgentau. Das allein kann Grund zur Freude sein. Ich möchte den Menschen zurufen:
Die Freude an dem Schöpfer dieser Dinge ist meine Stärke.
Es ist nicht eine trotzende Stärke, nein. Aber es geht eine wegweisende Kraft von ihm aus. Eine Geborgenheit, die einmal alles Sehnen erfüllen wird!
Wo sind die Blumen unter den Menschen, die diese Freude mit mir teilen wollen?
Wo sind sie? Wo?
Ich laufe weiter durch das frische Grün und suche. Alles ist noch nicht in voller Blütenpracht. Hier und dort wiegt der Wind noch manche schlafende Knospe. Aber bald, wenn die junge Lebenskraft drängt, wird sie sich dem Lichte öffnen.
Ich schaue mir die Knospen unter den Menschen an. Was ich nicht gesucht habe, das finde ich.
Ausdruckslose Kindergesichter – fragende Kinderaugen!
Was fragen sie? – Ist so das Leben?
Was suchen sie? – Ein Herz voll Liebe!
Diese Kinder sind vollgepumpt mit schmutzigen Dingen, die sie nicht verkraften können. Diese Kinder sind aufgehalten in ihrer Entwicklung durch eine Grenzüberschreitung der fortschrittlichen Technik…
Ihre Knospen können sich nicht zur natürlichen Schönheit entfalten!
Manch ein Vater ist verantwortungslos und lieblos manche Mutter. Niemand hat Zeit, um das Aufblühen ihrer Knospe mit dankbarer Freude zu erleben. Sie sind vom Wohlstand und Zeitgeist erfüllt, was ihren Blick verdunkelt. Solche Knospen faulen oftmals noch in ihrer Blütezeit…
Eine Schattenseite des Frühlings?
Andere Knospen, die ihren Blütenkelch in den Strahlen der Sonne öffnen, schließen sich am Abend wieder. Warum eigentlich?
War ihnen der Tag zu kalt?
War ihnen die Welt zu laut?
Lässt die Kühle der Nacht ihr zartes Empfinden erfrieren?
Eine Knospe beobachte ich täglich in ihrer Entfaltung. Ein Schmerz geht mir durch die Brust. Diese werdende Blume muss viel entbehren. Diese werdende Blume hat schon im Kern ihrer Blüte die Kälte des Schattens erfahren. Ich habe sie lieb und werde sie pflegen. Ich nehme mir Zeit dafür. Wir reden miteinander. Und was soll ich sagen? – Es tut ihr gut.
Ganz allmählich wird sie eine kostbare Blüte. Ich erfreue mich an ihr in stiller Dankbarkeit. Eine Blütenpracht wünsche ich ihr von geprägter Schönheit und faszinierender Tugend. Möchte ihre Blüte nur nach oben gerichtet bleiben. Mein Herz bangt ein wenig –
wird diese Blume Kraft genug haben, wenn die ersten Lebensstürme ihr begegnen?
Ganz anders sind die wilden, eigensinnigen Knospen. Sie öffnen sich nicht nur in der Sonne, nein, sie trotzen mit ihrem jungen Lebensdrang jedem Wetter. Sie breiten eigenmächtig ihre Blüten aus und verschleudern ihren Blütensaft! Sie sind von einer inneren Unruhe geprägt. Sonne und Herzenswärme kann ihre Wesensart nicht lange ertragen. Und doch, wenn man ihnen mit Liebe begegnet, nehmen sie es dankbar an. Arme Menschen sind es in ihrer Blütezeit. Sie kämpfen, um ihr Leben zu erhalten.
Eine besonders eigensinnige Knospe möchte ich pflegen, pflegen, bis ihre Wurzel gesund ist. Aber jedes Leben geht seinen Weg, man kann es nicht aufhalten. Eine tiefe Traurigkeit hat mich längst darüber erfasst! Nachdenklich und wieder suchend gehe ich weiter durch den Frühling.
Will die Sonne heute nicht scheinen?
Ziehen Wolken auf?
Eine bittere Wurzel lässt in meinem Herzen eine traurige Melodie anklingen und Tränen in meinen Augen wollen mir die Schönheit des Frühlings verwischen. Aber eine gewisse Hoffnung überwältigt mich und lässt mich mehr und mehr reifen.
Mein Weg führt durch den Wald.
Ich höre das Rauchen in seinen Zweigen und betrachte sein neues Leben. Der Duft dieser frischen Waldluft lässt mich tief durchatmen und gibt meinem Herzen neue Kraft. Sein dumpfes Rauschen zeigt mir, dass der Wind ein Spiel mit den Wipfeln der Bäume treibt. Es ist die Sprache des Waldes.
Was flüstert er denn?
Spricht der Wald mitten im Frühling vom Tod?
Fürchtet er das Sterben seiner Majestät?
Ich verstehe seine Sprache nicht und so lausche ich den Gesprächen der Menschen.
Worüber sprechen sie denn?
Ich höre genau hin!
Sie schwatzen miteinander, sie reden monoton, sie murmeln etwas, einige flüstern und manche lachen sogar. Ihr Lachen ist eiskalt und unberechenbar. Mit den Augen sprechen sie ungewollt von ihrem Wesen. Ihre Worte verwirren mich! Ich höre immer das gleiche: Mode, Dauerwelle, Video, Fernsehen, Treibhaussalat – und wieder: Treibhaussalat, Fernsehen, Mode, Video, Nachbarn, Dauerwelle…
Welch eine Variante! Und alle sind eilig, ihre Interessen nehmen sie voll in Anspruch!
Von welchem Geist sind diese Menschen beherrscht?
Langsam gehe ich weiter. Viele Fragen stellen sich mir.
Aber wen soll ich fragen?
Wer lässt sich noch einen Moment aufhalten?
Noch etwas fällt mir auf. Ich sehe schweigende Menschen reden. Ihr Angesicht spricht von großer Enttäuschung. Sie sehen dem Treiben der Menschen zu. Sie haben keine Kraft mehr, keinen Mut und gewiss auch keine Hoffnung.
Ist der Sommer ihres Lebens schon vorbeizogen?
Sind sie Blumen, die zu früh verblüht und ausgetrocknet sind? Alles will mich erdrücken.
Ich möchte mit jemandem sprechen.
Ich suche und finde eine Blume unter den Menschen.
Darf ich ihr alles sagen, was mich innerlich bewegt? Darf ich meine Lasten in ihren zarten Blütenkelch legen? Ich tue es nicht. Es wäre zu schwer. Es könnte ihre Blütenpracht ein wenig knicken. Wir reden freundlich und herzlich miteinander.
Es tut uns gut!
Wohin gehe ich denn jetzt?
Zurück in den Wald – in die Stille.
Regenwolken haben das neue Leben in Wald und Feld getränkt. Die Luft ist kühl geworden. Aber noch mehr lässt mich die Kälte der Menschen zu frieren anfangen!
Ich gehe noch eine Weile etwas nachdenklich meinen Weg. Einige Sonnenstrahlen fallen wieder durch die Bäume und geben mir Wärme. Wärme ist wohltuend. Wärme gibt Geborgenheit. Wärme ist heilsam und noch etwas: Wärme kann befreiend sein, ich spüre es ganz deutlich! Der Wald lichtet sich.
Auf einen neuen Weg lockt mich der Frühling. An den Blüten hängen noch einige Regentropfen, die in der Sonne verdunsten. Sonne und Regen – denke ich – das gibt doch… Ich schaue zum Himmel und entdecke
einen wunderbaren Regenbogen.
Seine hellen Farben sind von unbeschreiblicher Schönheit.
Ist die erwachende Natur mit ihren lieblichen Tönen ein Spiegelbild des Regenbogens?
Oder ist der Regenbogen ein Abglanz der Natur?
Eine seltsame Frage. Weiß jemand die Antwort?
Fast unmerklich bleibe ich stehen und betrachte beides. Eine erhebende Freude erfüllt mich. War ich eben noch traurig, werde ich jetzt froh! Was hat es mit dem Regenbogen auf sich? Er ist ein Friedensbogen!
Einen Bund hat Gott mit den Menschen geschlossen zum Zeichen, dass es keine Sintflut mehr geben soll.
Die Erde sollte in ihrer natürlichen Vielfalt erhalten bleiben. Erhalten bleiben, denke ich, wirklich natürlich erhalten bleiben?
Will denn der Mensch das auch?
Mein Herz ist fröhlich und diese Freude möchte ich weitergeben.
Ob es jemand merkt?
Ich pflücke einen großen Strauß hübscher bunter Blumen. Auf meinem Weg singe ich ein Lied. Hier kann ich das, hier bin ich allein mit meiner Freude. Und welches Lied singe ich? Geh aus mein Herz und suche Freud…
Es kommen mir einige Wanderer entgegen. Mein Gang ist beschwingt, nur ich singe nicht mehr, ich summe. Wir grüßen uns sehr freundlich und ich schaue in warmherzige Gesichter. Haben sie mein Summen gehört? Haben sie den Regenbogen gesehen? Ich weiß es nicht. Aber sie erfreuen sich mit mir an dem Wunder der Natur!
Der Waldweg endet an einer Straße. Mehr Häuser, mehr Menschen und wenig neues Leben. Ein bekanntes Bild. Verhärtete Gesichter, verzerrt und ohne Freude. Hier und dort begegne ich doch einem freundlichen Menschen, dessen Augen leuchten.
Solche Menschen sind Blumen am Straßenrand und nur wenige beachten sie.
In eines der Häuser trage ich meinen Frühlingsgruß hinein. Hin zu einer reifgewordenen Blume unter den Menschen. Mit ihren Augen kann sie die Farbenpracht nicht mehr sehen. Aber der frische Blumenduft kann ihr Herz bewegen und sie erfreuen. Mir bereitet dieses Grüßen ebenfalls Freude und so entsteht auf ganz einfache Weise eine doppelte Freude.
Gewiss gäbe es mehr Freude, wenn wir einander mehr helfen würden.
Gewiss gäbe es mehr Freude, wenn wir einander aufmerksamer begegnen würden.
Auf meiner Wanderung durch den Frühling sehe ich in Wald und Feld und Garten immer wieder Knospen, Blüten und Blumen mit einer ungesunden Farbe. Eine Farbe, die gar nicht in das farbenfrohe Kleid des Frühlings hinein passt. Blass, krank und schwach sehen sie aus. Angefault und abgestorben. Hat die Umwelt mir ihrer ungesunden Luft dazu beigetragen? Gibt der Boden nicht die richtige Nahrung zum Gedeihen? Hat niemand Zeit zur Pflege? Ich denke ein wenig nach.
Mir kommen die kranken Menschen in den Sinn.
Hat niemand Zeit zur Pflege?
Doch, viele Menschen werden in Heim und Haus versorgt. Sie finden Platz in sozialen Einrichtungen. Es sind Betreuer da und auch freiwillige Gemeindehelfer, die einen Dienst an dem Kranken tun. Es ist oft alles ganz vorbildlich durchorganisiert. Und doch bleibt ein trostloses Bild zurück!
Ist denn selbst die Pflege krank?
Oftmals ist es so. Die Herzen der Menschen sind krank, weil es ihnen an Liebe fehlt. Ein Mangel an selbstloser Liebe. Eine Liebe, die den anderen in seiner Not sieht. Eine aufopfernde Liebe mit einem freundlichen Wort, mit einem liebevollen Blick und ohne Hast.
Menschen, die ein wenig Sonne dem Kranken bringen.
Menschen, die den Kranken ein wenig in die Sonne bringen.
Hat doch die aufrichtige Nächstenliebe Ewigkeitswert!
Was sammelt der Mensch unserer Zeit für Werte?
Ist nicht alles vergänglich auf dieser Erde?
Sie sammeln und wissen nicht, wer es einnehmen wird.
Wo sind die Blumen unter den Menschen?
Ruft mich die schönste Zeit des Jahres noch immer? Soll ich noch weiter suchen?
Also gehe ich erwartend hinaus. Hinaus in einen Frühling, der seinen Abend erreicht hat.
Seine Blütenpracht neigt sich dem Ende. Verwaschen und kraftlos hängen diese an den Zweigen. Wind und Regen haben ihr Spiel mit den Blüten getrieben und langsam beginnt die Zeit des Reifwerdens. Ein warmer Frühlingstag kündet den Sommer an. Viele Menschen sind unterwegs. Sie machen eine Fahrt ins Grüne mit dem Auto oder mit dem Fahrrad. Andere gehen spazieren, und Kinder tummeln sich auf der Wiese und im Sand. Junge Menschen gehen verliebt Hand in Hand.
Ein recht buntes, fröhliches Bild und viel Leben.
Sind es die Blüten unter den Menschen?
Sind es die Blumen, die ich gesucht habe?
Ihr Gemüt ist aufgelockert und das Gesicht von der Sonne erwärmt. Habe ich endlich gefunden, was ich gesucht habe?
Mit einem fragenden Blick sehe ich ihrem fröhlichen Treiben zu. Tragen sie auch die Sonne im Herzen? Können sie auch Sonnenstrahlen von sich geben, wenn draußen ein Wetter tobt?
Wenn Blitz und Donner aus dem Munde anderer ihre Seele betrüben? Sind sie nur heute angenehm? Was ist morgen? –
Ich weiß es nicht –
Aber eins weiß ich,
Menschen brauchen die Sonne. Warum richten sie nicht ihren Blick nach oben, zu einer Sonne, die auch an kühlen Tagen wärmen kann?
Abseits, an einem stillen Flecken, lädt mich die Abendsonne zum Ausruhen ein. Gerne verweile ich hier. Der laue Abendwind trägt zarten Blütenduft herüber. Einige Blumen machen noch durch ihren herben Duft auf sich aufmerksam. Der frische Geruch des Nadelholzes und der Wiese dämpfen meine Müdigkeit. Der Blick auf die rotgoldene Abendsonne lässt mein Herz höher schlagen.
Ein Kampf beginnt in meinem Inneren. Ein Kampf mit der Natur?
Ich möchte ihn überwinden, möchte ihn besiegen.
Allein – es gelingt mir nicht.
Ist es die Glut der heißen Abendsonne?
Spricht ihr feuriges Temperament wortlos in die Abendstille?
War sie doch eben noch ein ruhender Pohl in meinen Augen –
Langsam verliert sich der rote Feuerball hinten den Wolken. Der Himmel trägt nur noch seine Farbe, die sich mit der ersten Dunkelheit vermengt.
Ist der Kampf entschieden?
Wer hat den Sieg davongetragen?
Etwas verträumt lehne ich mich zurück und lasse dabei meine Wanderung durch den Frühling an mir vorüberziehen. Von Ferne erklingt leise ein – Da capo al Fine – einer mir unbekannten Frühlingssinfonie.
Blumen habe ich gesucht, gefunden und gebunden…
Gepflanzt in meinem Herzen als Vergißmeinnicht.
Ist der Boden meines Herzens eigentlich gesund?
Will die Umwelt ihn verseuchen?
Ist die Wurzel meiner Blüte noch gesund?
Hat der Sturmwind etwas abknicken können?
Haben Menschen Blüte und Wurzel zertreten wollen?
Es ist ihnen nicht gelungen!
Es darf ihnen nicht gelingen!
Eine unsichtbare starke Hand hat mein Leben erhalten! Eine unsichtbare starke Hand wird mich durch den Sommer und den Herbst meines Lebens begleiten.
Die Abendsonne hat ihren Schein längst verloren.
Über mir breitet sich der sternenklare Himmel aus.
Die Nacht mit ihrer Kühle hat angefangen.
HEDI BODE