Sydney, Australien, am Abend des 31. Dezember 1999, dem Vorabend des dritten Jahrtausends. Schätzungsweise eine Million Menschen, Anwohner und Touristen, drängen sich im Hafen. Unzählige Lichter funkeln. Milliarden von Menschen verfolgen das Geschehen im Fernsehen, denn der 1. Januar 2000 wird in Sydney früher anbrechen als in jeder anderen Stadt dieser Größe auf der Erde.
Um zehn Sekunden vor Mitternacht beginnt der Countdown für das Feuerwerk, das 24 Minuten dauert. Im Mittelpunkt: die Harbour Bridge und das Opernhaus. Am Ende bricht eine feurige Kaskade vom Deck der Brücke herab und die Glocken von einem Dutzend Kirchen läuten.
Als sich dann der Rauch verzogen hat, kommt unmittelbar unter dem höchsten Punkt des Brückenbogens ein Schriftzug zum Vorschein: Eternity (Ewigkeit).
Auch wir stehen wieder einmal wenige Tage vor der Schwelle eines neuen Jahres und schauen auf das Jahr 2023 zurück, das fast vergangen ist.
Im Vergleich mit der Ewigkeit ist unser Leben nicht mehr als ein „Dampf, der für eine kurze Zeit sichtbar ist und dann verschwindet“. Unser Leben auf der Erde ist nicht endlos. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen. Wo werden wir sein, wenn es hier auf der Erde aufhört? Entscheidend ist, dass wir nach unserem Tod das richtige Ziel erreichen: die Herrlichkeit Gottes. Wer dieses Ziel vor Augen hat, weil er durch den Glauben an Jesus Christus mit dem ewigen Gott verbunden ist, schaut dankbar zurück und mit berechtigter Hoffnung in die Zukunft.
An den beiden folgenden Tagen möchten wir herausfinden, was es mit dem Schriftzug Eternity in Sydney auf sich hat.
Was hat das Wort Eternity (Ewigkeit) mit der Stadt Sydney in Australien zu tun? Die Antwort findet sich in der Lebensgeschichte von Arthur Stace (1885-1967). Stace wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Er wird schon als Teenager zum Alkoholiker und kommt mit 15 Jahren ins Gefängnis. Während des Ersten Weltkriegs geht er für drei Jahre zur australischen Armee.
Zu Beginn der 1930er-Jahre nimmt Arthur Stace Jesus Christus als seinen Retter an. Im November 1932 hört er eine Predigt des Evangelisten John G. Ridley, der sich auf den Tagesvers aus dem Propheten Jesaja bezieht. Ridley sagt: „Ewigkeit, Ewigkeit - wenn ich bloß dieses Wort jedem auf den Straßen von Sydney zurufen könnte! Darauf kommt es an: Wo wirst du die Ewigkeit zubringen?“
Diese Predigt hinterlässt einen tiefen Eindruck bei Arthur Stace, den er so beschreibt: „Die Ewigkeit schoss mir durch den Kopf, und plötzlich fing ich an zu weinen und fühlte einen starken Ruf Gottes, Eternity zu schreiben.“ Obwohl Arthur nur eine unzureichende Schulbildung hat, gelingt es ihm, das Wort Eternity in einer schönen, geschwungenen Handschrift zu schreiben.
In den folgenden 35 Jahren steht Stace mehrmals in der Woche morgens schon um 4 Uhr auf, um durch die Straßen Sydneys zu gehen und Eternity mit Kreide auf Gehwege, Türschwellen, Bahnhofseingänge und andere Stellen zu schreiben, die ihm einfallen. Berufstätige, die morgens zur Arbeit gehen, sehen das frisch geschriebene Wort, ohne den Urheber zu entdecken. Der geheimnisvolle Eternity-Schreiber wird in Sydney zur Legende.
Erst im Jahr 1956 lüftet sich das Geheimnis um „Mr. Eternity“, als seine Identität in einem Zeitungsbericht preisgegeben wird. Obwohl Arthur Stace nur mit Kreide schreibt, gerät er mehrmals in Konflikt mit den lokalen Behörden. Jedes Mal, wenn man ihn erwischt und zur Rede stellt, sagt er: „Meine Erlaubnis kommt von einer höheren Stelle.“
Man schätzt, dass Stace das Wort Eternity über eine halbe Million Mal geschrieben hat. Erhalten geblieben sind aber nur zwei Originalhandschriften. Die eine befindet sich auf einem Stück Pappe, das Stace einem Gemeindemitglied schenkte. Es wird vom australischen Nationalmuseum in Canberra aufbewahrt. Die andere Inschrift befindet sich im Inneren der Glocke des Uhrenturms des Hauptpostamtes von Sydney, einem historischen Gebäude unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2001 wurde der Stadt Sydney ein Markenzeichen für den Schriftzug Eternity gewährt, um ihn vor wahlloser kommerzieller Nutzung zu schützen.
Wie viele Menschen sind wohl zum Nachdenken gekommen und zu Gott umgekehrt, weil sie Eternity auf den Straßen Sydneys gelesen haben? Die Ewigkeit wird es zeigen!
Welche Spuren hinterlasse ich für die Ewigkeit? Womit habe ich meine Zeit, meine Kraft, mein Leben ausgefüllt? War es von bleibendem Wert, weil es in Verbindung mit Jesus Christus stand, der in Ewigkeit derselbe ist?
Der christliche Glaube hat ein klar befristetes Ende, wenn der Herr Jesus alle Gläubigen zu sich in die Herrlichkeit holen wird. Er hat versprochen: „Ja, ich komme bald!“ (Offenbarung 22,20). - Für alle, die zu Jesus gehören, beginnt dann eine Ewigkeit bei Gott. Wie herrlich! Aber auf alle, die Jesus abgelehnt haben, wartet eine Ewigkeit getrennt von Gott. Wie furchtbar!
aus "Gute Saat Kalender" 28., 29. und 30.12.2023