Als Jesus die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und hingestreckt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.  Matthäus 9,36

 

Herr, ich öffne dir mein Herz!

 

Eine junge Frau arbeitete eine Zeit lang in einer christlichen Familie. Sie war sehr beeindruckt davon, wie es der Mutter gelang, ihre Kinder mit Liebe zu erziehen. Das war nämlich in der kleinen Wohnung gar nicht so einfach. Man betete dort vor den Mahlzeiten, und es herrschte eine Atmosphäre, in der die Aushilfe sich sehr wohlfühlte. - Litt sie doch selbst darunter, dass ihre eigene Tochter nicht von ihr selbst, sondern vom Vater des Kindes erzogen wurde.

 

Einige Jahre später wurde die junge Frau von ihrem alten Vater gebeten, ihm eine Bibel zu besorgen. Als er nach zwei Jahren im Frieden Gottes starb, kam die Bibel an seine Tochter. Diese nahm das Buch erst viel später zur Hand. Sie hatte gerade Urlaub und begann, darin zu lesen. Zunächst konnte sie nur mit Mühe die Zusammenhänge verstehen, aber an den folgenden Tagen las sie geduldig weiter.

 

Als sie an das Buch der Sprüche kam, wirkte es wie ein Spiegel auf sie. Sie entdeckte so viele Fehler und Sünden in ihrem Leben.

 

Was sollte sie tun? - Gern würde sie mit der gläubigen Christin sprechen, bei der sie Jahre zuvor einmal gearbeitet hatte. Daher entschloss sie sich, am Sonntag deren Gemeinde aufzusuchen; wahrscheinlich würde sie die Frau dort antreffen. 

 

„Dieser Tag“, so erzählte sie später, „wurde der schönste Tag meines Lebens.“ Die Predigt, die sie hörte, handelte von Jesus Christus, von seinem tiefen Mitempfinden und seiner Liebe. Sie spürte: Genau das ist es, wonach ich gesucht habe und was ich so dringend brauche.

 

Und dann betete sie: Herr, ich öffne dir mein Herz.“ Das wurde der Anfang zu einem glücklichen Glaubensleben.