Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Römer 5,8
Grauer Falke (1)
Grauer Falke war ein Indianer. Aber auch ein Lügner, ein Betrüger und ein Mörder. Die Weißen hatten ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, doch immer wieder entkam er ihnen. Als er hörte, dass Missionare zu einem befreundeten Indianerstamm aufbrechen wollten, beschloss er, sich unerkannt ihrem Treck anzuschließen.
Er hasste die Christen, er hasste ihre Lieder und ihre Gottesdienste, besonders aber hasste er das kleine schwarze Buch, aus dem sie immer lasen. Doch jetzt war er mit ihnen unterwegs, wochenlang. Sonntags, wenn der Treck rastete, schnappte er sich sein Gewehr und ging den ganzen Tag auf die Jagd. Er wollte keine Predigten und keine Lieder hören.
Es wurde Juli und es wurde drückend heiß. Obwohl Sonntag war, hatte Grauer Falke erstmals keine Lust, auf die Jagd zu gehen. Er streckte sich im Schatten eines Planwagens aus und schlief ein. Als er wieder erwachte, wurde um ihn herum gesungen. Denn für den Gottesdienst hatten sich die Missionare gerade um seinen Planwagen herum versammelt. Er war zu müde, um sich zu bewegen und so blieb er, offensichtlich ungerührt und ablehnend, liegen. Der Missionar, der predigte, stellte die Liebe Gottes vor, die den Menschen alles gegeben hatte, was sie brauchten. Er erklärte, dass die Menschen Gott hassten und Ihn ablehnten. Doch Gott liebt seine Geschöpfe und sandte seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde, der starb, damit Menschen gerettet und in den Himmel kommen können.
Grauer Falke hörte zu, obwohl er nicht wollte, obwohl er Gott ablehnte und die Bibel hasste.
Vielleicht hört auch jetzt gerade jemand zu, der eigentlich gar nicht zuhören will.
Der aber hören soll, dass Gott ihn lieb hat und sein Herz erreichen möchte …
Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten.
1. Johannes 4,9
Grauer Falke (2)
Grauer Falke hatte gehört, was der Prediger gesagt hatte - offensichtlich unbeeindruckt.
Doch am nächsten Tag sprach er einen anderen Missionar an: „Waren das gestern nicht alles Lügen, die uns erzählt worden sind? Sollte Gott Menschen, die so verdorben sind, wirklich lieb haben?“ Der Missionar erklärte ihm, dass Gott „reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat“. Grauer Falke dachte nach und sagte dann: „Aber dass der große Vater seinen Sohn gegeben hat, das war doch eine Lüge?“. Wieder verneinte der Missionar und erklärte ihm, dass Gott seine Liebe bewiesen hat, indem Er „seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten“. Schon kam die nächste Frage: „Dass Gott für solche Menschen einen wunderschönen Platz im Himmel hergerichtet hat, das war aber doch eine Lüge?“.
Auch das verneinte der Missionar und las vor, was Jesus selbst gesagt hat: „Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen“
(Epheser 2,4; 1. Johannes 4,9; Johannes 14,2.3)
Lange Zeit war Grauer Falke still. Dann sagte er: „Wenn das alles wahr ist, dann will ich auch diesen Weg gehen, will dieses Leben haben.“ Erst erschien es ihm wie eine Lüge, dann hatte er Einwände.
Doch Gottes Wort traf ihn.
Er ließ sich überzeugen und glaubte.
Und Gott veränderte ihn.
Ja, man darf Gott vertrauen, weil „es unmöglich ist, dass er lügen würde“. Er hat uns seine Liebe gezeigt, als „Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“.
Das ist wahr - auch heute noch! (Hebräer 6,18; Römer 5,8)