Der große Auftrag
Rolf Müller
Und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria bis an die Enden der Erde. (Apostelgeschichte 1,8).
Das sagte der Herr Jesus, bevor er zum Vater ging. Das ist eine Feststellung, aber gleichzeitig ein Befehl. Er gilt damals wie heute. Der Missionsbefehl kommt von der höchsten Instanz, von Jesus Christus selbst.
Christen dürfen und sollen in Wort und Tat, in Lehre und Leben das Evangelium weitersagen. Christen sind Mitarbeiter Gottes, Botschafter an Christi statt. Das ist Vorrecht und Verantwortung. Die Antwort auf den Auftrag soll heißen: Herr, hier bin ich, sende mich!
Leider führen wir den Auftrag oft nicht aus. Wir sagen: Herr, ich bin hier, aber sende bitte jemand anderen. Sende den Prediger, sende den Evangelisten, sende den Pastor. Die sind dafür ausgebildet und werden bezahlt. Ich habe keine Lust und keine Zeit, ich habe wichtigeres zu tun.
Wenn Jesus Christus der Herr unseres Lebens ist, dann stellen wir uns ihm zur Verfügung. Ein ganzer Gehorsam bringt Segen, ein halber Gehorsam ist Unsinn. Sei ganz sein oder lass es ganz sein! Wenn wir in Christus sind, folgt daraus, dass wir gehorsam sind. Christen leben für Christus. Der Herr Jesus hat sein Leben für uns dahingegeben, sollten wir unser Leben für uns behalten? Genügt es uns, wenn wir selber gerettet sind, während rings um uns die Menschen in Scharen verloren gehen? Es ist unser Auftrag, ihnen das Evangelium zu sagen. Errettet sein weckt Rettersinn.
Gottes Befehl ist klar und eindeutig. Es geht nicht um Lust und Laune, sondern um den Auftrag des Königs aller Könige. Wir müssen nicht auf unsre Schwachheit und Unzulänglichkeit blicken, sondern auf Jesus. Wie sind alle keine Glaubenshelden. Wir sind nicht redebegabt, Wir fühlen uns zu jung oder zu alt zum Dienst. Solche Argumente lässt der Herr nicht gelten. Wir sind nicht auf unser Talent angewiesen. Der Herr befähigt uns. Er lässt uns nicht allein.
Es ist nicht wichtig, ob wir eine schwere Zunge oder Plattfüße haben oder wie schwach wir sind. Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig. Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden. Auch mit verkrüppelten Händen kann man beten. Wir brauchen keine neuen Methoden, keine neuen Wege und keine neue Musik. Es würde genügen, wenn wir als Christen dem Wort Gottes wieder neu gehorchen würden.
Viele Menschen schieben die Familie vor, wenn sie Gott nicht gehorchen wollen. Die Familie hat den ersten Platz in ihrem Leben, aber an der Wand hängt der Spruch: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen. In die gute Stube des Hauses darf allerdings niemand hinein, denn dort liegt der neuere Teppich, der muss sauber bleiben.
Was es auch immer ist, was uns hindert, der Auftrag bleibt. Und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria bis An das Ende der Erde.