Belangloser Glaube
Rolf Müller
Sollte Gott gesagt haben? Mit dieser Frage begann der Sündenfall. Wer dem Wort Gottes nicht mehr vertraut, nimmt in seinem geistlichen Leben Schaden. Das Geschöpf bildet sich ein, klüger als der Schöpfer zu sein. Christliche Gemeinden verlieren ihre Kraft, weil sie meinen, sich über die Anweisungen ihres Herrn hinwegsetzen zu können.
Die Bibel wird wenig oder gar nicht gelesen, sie spielt im Alltag keine Rolle mehr. Die Bibel hat
nur noch am Rande Einfluss auf das Gemeindeleben. Der christliche Glaube im Alltag ist belanglos geworden. Einen belanglosen Glauben muss man nicht weitergeben. Belanglose Christen sind keine
Zeugen für Jesus, ihr Lebensstil ist nicht missionarisch.
Der Geist der Bibelkritik dringt in die Gemeinde ein. Das ist eine Ursache für die Kraftlosigkeit vieler Gemeinden. Noch nie ist in der Geschichte eine Erweckung der Gemeinde erfolgt, wenn man an der Heiligen Schrift zweifelte.
Der alte Mann ist erschrocken, als ein gestandener Glaubensbruder sagte, die Bibel sei voller
Irrtümer, man könne sich auf ihre Aussagen nicht verlassen. Er berief sich auf ein Buch von Ernst Modersohn mit dem Titel "99 Irrtümer in der Bibel". Er hatte aber nur den Buchtitel gelesen und
nicht das Buch selbst. Modersohn befasst sich nämlich mit scheinbaren Irrtümern, die der Bibel unterstellt werden und widerlegt sie.
Oft versucht man die Bibeltexte dem Zeitgeist anzupassen und macht sie damit belanglos. Die
einzige Chance für die Gemeinde Jesu ist ein konsequentes Zurück zur Botschaft der Bibel, dem Wort des lebendigen Gottes. Als Christen haben wir die Aufgabe, das Evangelium vollständig
weiterzugeben, wahrheitsgetreu zu erklären und lebensnah anzuwenden. An diesen Kriterien muss sich eine christliche Gemeinde messen lassen, um nicht in Belanglosigkeit zu
versinken.
Was dem Sozialismus in 40 Jahren DDR nicht gelang, nämlich Gottes Wort "unschädlich" zu machen, das geschieht heute mit modernen Gemeindeprogrammen; mit Spaß, Show, Sport und Unterhaltung. Das biblische Evangelium wird als langweilig und belanglos angesehen. Man will die Welt mit weltlichen Methoden in die Gemeinde locken und macht die Gemeinde zur Welt. Die Verkündigung des Evangeliums tritt in den Hintergrund. Wir lassen uns von der Welt anstecken.
Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit für die Verlorenen. Wenn Gott ihnen nicht das Herz auftut,
werden sie nicht zum Glauben an Jesus kommen. Bei den Menschen ist es unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Gott muss ziehen, unserem Bemühen gelingt es nicht.
Wir müssen als Gemeinde zurückkehren zum schlichten Wort Gottes und zur Lehre der Apostel. Wenn wir dem Herrn und seinem Wort vertrauen, bekommt unser Glaube Tiefgang und verliert die Belanglosigkeit. Der Herr schenkt uns Gehorsam in der Nachfolge und die rechte Liebe zu ihm und den
Glaubensgeschwistern.
Himmel und Erde werden vergehen, aber das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit!