Das Märchen vom Glück
Rolf Müller
Was ist Glück? Wer ist glücklich? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Für den einen ist es ein teures Auto, für den anderen ein Kästchen mit 32 Schachfiguren. Für den einen sind es Ruhm und Reichtum, für den anderen ist es das Glück, erlöst zu sein.
Christen sind glückliche Menschen. Es macht sie nicht traurig, wenn sie sehen, dass es den Gottlosen so gut geht. Sie sitzen nicht "im Rat der Gottlosen" und sie halten sich nicht bei den Spöttern auf. Sie haben das Ende im Blick. Sie vergleichen sich nicht mit den Gottlosen. Sie freuen sich über das Heil in Christus, das ihnen niemand nehmen kann.
Tatsache ist, dass auch Christen nicht immer in einen Mantel des Wohlbefindens eingehüllt sind. Auch Christen erfahren Leid. Auch Christen wandern durchs dunkle Tal. Auch Christen müssen durch viel Trübsal, bis sie im Reich Gottes sind. Dennoch gehören Christen zu den glücklichsten Menschen der Welt. Ein Christ steht unter dem Segen Gottes trotz aller vorhandenen Probleme. Er kann glücklich sein, weil er Gott an seiner Seite weiß. Was gibt es Besseres?
Christen haben das Heil gefunden. Sie sind gerecht geworden. Gott hat sie aus der Enge in die Weite geführt. Sie haben durch das Erlösungswerk Jesu am Kreuz die Vergebung ihrer Schuld. Der Herr Jesus hat einmal deutlich gemacht, wer glückselig ist. Er nennt die geistlich Armen, die Leid tragen, die Sanftmütigen, die Barmherzigen, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, die reinen Herzens sind, die Friedensstifter. Sie sind glücklich, auch wenn sie trotz ihrer Gerechtigkeit von den Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt und verleumdet werden.
Christen sind Menschen mit einer neuen Gesinnung. Sie haben Kontakt zur Welt, aber sie lassen sich nicht von ihr vereinnahmen. Sie meiden die Spötter und die Lästerer. Mit ihnen machen sie keine gemeinsame Sache.
Was ist Glück? Wer ist glücklich? Glücklich ist, wer Freude am Wort Gottes hat, wer nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes ist. Glücklich ist, wer sich so oft er kann, mit dem Wort Gottes beschäftigt. Glücklich ist, wer sein Denken von Gott her prägen lässt und seine Gedanken unter den Gehorsam Christi gefangen nehmen lässt. Glücklich ist, wer in den Wegen Gottes wandelt. Der wird von Gott reich gesegnet werden.
Solche Menschen sind wie ein Baum an Wasserbächen gepflanzt. Sie grünen und bringen zur rechten Zeit Frucht. Ihre Blätter verwelken nicht. Was sie tun, gerät wohl, der Herr sorgt für sie.
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Gläubigen und Gottlosen. Die Gottlosen sind arm dran, sie haben keinen Frieden. Ihr scheinbares Glück ist zerbrechlich und steht auf tönernen Füßen. Sie sind wie Spreu im Wind: Wertlos, haltlos, ziellos. Sie bestehen nicht im Gericht. Sie werden verurteilt.
Dieses Urteil kann nur durch Jesus Christus aufgehoben werden. Sein Kreuz bedeckt unsere Schuld. Sein Blut macht uns rein von aller Sünde. Wer zu Jesus Christus gehört, den kann der Feind nicht anklagen. Wenn Christus für uns ist, wer kann da gegen uns sein?