Der alte Mann und die wichtige Lehre (Apg. 2, 41-42)

 

Rolf Müller         (2. Fassung)

 

Die ersten Christen wollten mehr über die Lehre der Apostel erfahren. Sie glaubten an Jesus. Sie hatten sich bekehrt. Sie waren wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Sie gehörten zur Gemeinde. Je mehr sie im Glauben wuchsen, desto mehr wollten sie die Lehre der Apostel kennenlernen.

 

Der alte Mann beobachtet heute das Gegenteil. Es gibt eine tiefe Abneigung vieler Christen gegen die biblische Lehre. Bei den Weltmenschen verwundert das nicht. Von der Welt kann man nichts anderes erwarten. Das ist nicht neu. Die Welt, die den Herrn Jesus Christus ablehnt, lehnt selbstverständlich auch die Lehre seiner Apostel ab.

 

Neu ist, dass sich auch die Kirche gegen die biblische Lehre ausspricht. Lehre wird nicht gebraucht. Lehre bringt nichts. Auch christliche Gemeinden blasen in das gleiche Horn. Die Verleugnung der Wahrheit ist so alt wie die Wahrheit selbst. Die Folgen sind nicht zu übersehen.

 

Der Verlust der Autorität der Bibel ist die Ursache für den allgemeinen Niedergang. Die Kirche selber hat das Vertrauen in die Bibel zerstört. Das Evangelium der Bibel wurde von einem „sozialen Evangelium“ abgelöst. Nicht der einzelne Mensch muss von seiner Schuld vor Gott erlöst werden. Die ganze Menschheit will man vor dem drohenden Klimawandel bewahren. Man hat erkannt, dass das Grundübel nicht die Sünde des Menschen, sondern die Verschmutzung der Umwelt ist.

 

Weil der Schöpfer der Welt verachtet wird, nimmt der Mensch die Rettung seines Planeten selbst in die Hand. Das ist die neue Religion.

 

Die Menschen überschätzen sich gewaltig. Sie glauben, sie können sich selber retten. Sie hassen den Herrn Jesus und lehnen ihn ab. Sie halten sich selbst für gut. Sie lehnen die Lehre der Bibel ab. Sie leben gottlos.

 

Warum ist die Lehre der Apostel so wichtig? Ein Christentum ohne die Lehre der Apostel hat keine Vollmacht. Es schwebt im luftleeren Raum. Es fehlt der Maßstab. Ohne biblische Lehre gibt es keinen Lebenssinn. Man lebt für die Zeit und nicht für die Ewigkeit. Weil man nicht an einen persönlichen Gott glaubt, spielt es keine Rolle, was der Mensch tut.

 

Ohne biblische Lehre fehlt die Kraft, ein Leben zu führen, das dem Evangelium gemäß ist. Das Evangelium ist die Kraft Gottes zum Heil jedes Glaubenden. Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber. Der Herr Jesus Christus hat am Kreuz unsere Strafe getragen. Er hat uns die Kraft des Heiligen Geistes geschenkt.

 

Der alte Mann dankt Gott für die Lehre der Apostel. Hier gibt es Hoffnung für die schlimmsten Sünder. Hier wird der Weg zum Heil offenbart. Gott hat sein Volk angesehen und ihm Erlösung geschaffen. Wir dürfen uns auf sein Wort verlassen. Wir glauben an ihn.

 

Nun weiß und glaub ich feste,

ich rühms auch ohne Scheu,

dass Gott, der Höchst und Beste,

mein Freund und Vater sei

und dass in allen Fällen

er mir zur Rechten steh

und dämpfe Sturm und Wellen

und was mir bringet Weh.

 

Der Grund, da ich mich gründe,

ist Christus und sein Blut;

das machet, dass ich finde

das ewge wahre Gut.

An mir und meinem Leben

ist nichts auf dieser Erd;

was Christus mir gegeben,

das ist der Liebe wert.

 

Mein Jesus ist mein Ehre,

mein Glanz und schönes Licht.

Wenn der nicht in mir wäre,

so dürft und könnt ich nicht

vor Gottes Augen stehen

und vor dem Sternensitz,

ich müsste stracks vergehen

wie Wachs in Feuershitz.

 

Nichts, nichts kann mich verdammen,

nichts nimmt mir meinen Mut;

die Höll und ihre Flammen

löscht meines Heilands Blut.

Kein Urteil mich erschrecket,

kein Unheil mich betrübt,

weil mich mit Flügeln decket

mein Heiland, der mich liebt.

 

Mein Herze geht in Sprüngen

und kann nicht traurig sein,

ist voller Freud und Singen,

sieht lauter Sonnenschein.

Die Sonne, die mir lachet

ist mein Herr Jesus Christ,

das, was mich singen machet

ist, was im Himmel ist.

 

(Paul Gerhardt)