Der alte Mann und die rot-grüne Kirche

 

Rolf Müller

 

Welche Farbe hat die evangelische Kirche in Deutschland? Ist sie schwarz, grau oder farblos? Ist sie Licht oder Irrlicht? Unterscheidet sie sich von der gottlosen Welt? Gibt sie Orientierung in einer unübersichtlichen Zeit oder schwimmt sie mit der Masse? Über diese Fragen hat der alte Mann immer wieder nachgedacht und er ist zu dem Ergebnis gekommen: Die EKD ist rot-grün.

 

Viele leitende Kirchenführer sind Mitglieder in der SPD und bei den Grünen. Sie lassen zwar ihre Mitgliedschaft  während ihrer Amtszeit ruhen, aber ihre Gesinnung und Denkweise behalten sie bei. Das wird bei vielen Verlautbarungen der Kirchenleitung deutlich.

 

Der alte Mann wunderte sich, dass die grüne Vorsitzende der Synode damals 2009 als Ziel angab, mit aller Kraft 2013 die schwarz-gelbe Regierung ablösen zu wollen. Wäre es ebenso denkbar, dass eine Präses der EKD ungestraft erklären könnte, sie wolle eine rot-grüne Regierung ablösen? Das ginge bei dem überwiegenden linken Meinungsklima in der EKD natürlich nicht! Die Leitung der EKD ist politisch links orientiert. Daraus ergeben sich ihre Aussagen und ihre Richtlinien. Sie haben viele Gemeinsamkeiten mit rot-grüner Politik.

 

Die EKD fährt einen auffälligen islamfreundlichen Kurs bis hin zur Selbstaufgabe. „Der Islam ist eine wunderbare Religion! Wir glauben an den gleichen Gott. Die Religionen müssen sich von dem Gedanken verabschieden, die Wahrheit allein zu besitzen. Als  Wahrheitssucher können  die Muslime und die Christen gemeinsam soziale Gerechtigkeit ermöglichen. Der Islam gehört zu Deutschland!“

 

Der alte Mann stellt auch bei den Themen Homosexualität und Abtreibung  Gemeinsamkeiten zwischen rot-grün und Kirche fest. Dass es sich bei der Tötung ungeborenen Lebens um Mord handelt, darf nicht gesagt werden. Abtreibung ist ein Menschenrecht!

 

Eine Präses der Synode der EKD forderte: „Öffnen Sie endlich die Ehe für homosexuelle Paare!“ Dieser Forderung kam die EKD gern nach. Ein bekannter Evangelist in Sachsen, der das als nicht mit der Bibel vereinbar ablehnte, wurde vom Dienst suspendiert.

 

Die Kirche steht auch voll hinter dem von Rot-Grün propagierten Gender-Unsinn. Mit ihrer Aktion „Eine Tür ist genug“ warb sie dafür, dass Menschen, egal ob Mann oder Frau, durch eine gemeinsame Tür aufs Klo gehen dürfen. In Berlin hat die Kirche auf einem evangelischen Friedhof ein Gräberfeld für lesbische Frauen eingeweiht. Der alte Mann fragt sich, was als nächstes kommt. Eigene Friedhöfe für Vegetarier, Radfahrer oder für Nichtraucher?

 

Was treibt die Kirche, sich mit solchem Unsinn zu beschäftigen? Sind das ihre Kernaufgaben? Warum betreibt sie eine so absurde Theologie? Ist in der EKD biblischer Glaube noch erlaubt? Darf ein Pfarrer in der EKD im Gottesdienst seinen Glauben bekennen oder ist das schon Volksverhetzung? Warum sägt die Kirche selber den Ast ab, auf dem sie (noch) sitzt?

 

Der alte Mann kann nicht übersehen, dass die EKD auf Schmusekurs mit Rot-Grün ist. Sie vertritt einseitig die Position dieser Parteien. Ihre Botschaft beschränkt sich hauptsächlich auf Frieden in der Welt und mehr Gerechtigkeit für alle. Damit unterscheidet sie sich kaum von den Appellen von UNESCO und Greenpeace.  Diese  Kirche verschiebt den Erlösungshorizont immer mehr aufs Diesseits.

 

Dem alten Mann macht es keine Freude, diese Feststellungen treffen zu müssen. Er gehörte selber lange Zeit dieser Kirche an. Er würde lieber sagen, dass die Kirche ihrer eigentlichen Bestimmung nachkommt und Sündern den Weg zum Heil und zum Glauben an Jesus Christus weist.  Stattdessen hat man bei der EKD den Eindruck, auf einem Parteitag der Grünen gelandet zu sein.

 

Martin Luther wäre entsetzt über eine Kirche, die sich des Evangeliums schämt. Sie eiert herum. Sie verkündigt Klima statt Gnade, Bunt statt Bibel und Unverbindlichkeit statt Mission. Luther schrieb: „Denn der eigentliche Gegenstand der Theologie ist der der Sünde schuldige Mensch und der rechtfertigende Gott und Heiland dieses Sünders. Was außer diesem Gegenstand in der Theologie gesucht und verhandelt wird, ist Irrtum und Gift.“

 

Nach dieser Bewertung ist die heutige Kirche eine Giftküche. Warum sollte man in einer solchen Kirche bleiben?