Der alte Mann und das Wort  bei Gott

 

Rolf Müller

 

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.“ (Joh. 1,1-2).

 

Mit diesen Worten beginnt das Johannes-evangelium. Hier wird im Grunde Unaussprech-liches ausgesprochen. Johannes führt uns in die vorweltliche Ewigkeit. Da war noch nichts geschaffen. Da gab es nur Gott, den Vater, Gott, den Sohn und Gott, den Heiligen Geist. Jesus Christus wurde nicht, er war. Er ist der Schöpfer. Durch sein Wort schuf er alle Dinge (Kolosser 1,16). Jesus Christus ist das Fleisch gewordene Wort.

 

Er kam als Mensch in die Welt. Er wohnte unter uns. Er kam in Niedrigkeit. Aber unter der äußerlichen Hülle schimmerte „die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit“. Wer aus der Wahrheit ist, hört seine Stimme.

 

Wer den Sohn hat, hat das Leben. Wie hätte die Welt sich deshalb freuen müssen, weil der Heiland kam. Aber der alte Mann liest: „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Sein Volk lehnt ihn ab.

 

Sie lehnen ihr Heil und ihre Rettung ab. Die „Kinder des Zorns“ lehnen es ab, Kinder Gottes zu werden. Sie wollen den Herrn Jesus nicht. Sie wollen lieber verloren gehen. Sie glauben nicht an ihn.

 

Der alte Mann ist froh, dass er auch Leute kennt, die aus der Fülle Jesu Gnade um Gnade genommen haben. Eine Gnade nach der anderen, eine Gnade größer als die andere haben sie empfangen.  

 

Zu diesen Leuten gehört auch der alte Mann. Er ist durch die Gnade des Herrn Jesus Christus ein Kind Gottes geworden. Er darf sehen und schmecken, wie freundlich der Herr ist. Jesus Christus ist das wahrhaftige Licht, das in die Welt kam und alle Menschen erleuchtet. In seinem Licht sehen wir das Licht. Er hat uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht versetzt.

 

Das ewig Licht geht da herein, 

gibt der Welt ein neuen Schein; 

es leucht wohl mitten in der Nacht 

und uns des Lichtes Kinder macht.

 

(Martin Luther)