Der alte Mann und das Lamm Gottes

 

Rolf Müller

 

Von Christus, dem Lamm Gottes ist in der ganzen Bibel die Rede. Johannes, der Täufer, ruft mit Blick auf Jesus: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ (Johannes 1,29).

 

Christus ist heilig, unschuldig, unbefleckt. Er hat nie eine Sünde getan. Nie ist Betrug in seinem Mund erfunden worden. Er ist von Herzen demütig. Er wurde gestraft und gemartert. Er tat seinen Mund nicht auf. Er ertrug ohne Widerrede alle Lästerungen und Schmähungen. Er war ruhig und gelassen, still und ergeben bis zuletzt.

 

Jesus Christus war freiwillig wehrlos. Er bat seinen Vater nicht um zwölf Legionen Engel. Er ist das Lamm Gottes, das unsere Strafe bezahlt hat durch sein  Blut. Er trägt die Sünde der Welt. Die Strafe liegt auf ihm. Er ist unser Friede. „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“

 

Der alte Mann blickt auf den gekreuzigten Christus. Das ist Trost in aller Verzagtheit. In diesem Gotteslamm ist uns alles geschenkt, was zur Seligkeit nötig ist. Ohne das Lamm Gottes sind wir verloren. Die Bibel spricht auch vom Zorn des Lammes. Im Himmel ist das Lamm unsere Leuchte und sitzt auf dem Thron. Selig sind, die zum Abendmahl des Lammes berufen sind.

 

„Würdig ist das Lamm, das da starb, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob.“ (Offenbarung 5,12).

                  

 

„Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

der Welt und ihrer Kinder; 

es geht und büßet in Geduld

die Sünden aller Sünder;

 

es geht dahin, wird matt und krank,

ergibt sich auf die Würgebank,

entsaget allen Freuden;

 

es nimmet an Schmach, Hohn und Spott, 

Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod

und spricht: „Ich will’s gern leiden.“

 

(Paul Gerhardt).