Das Goldene Kalb
Rolf Müller
Die Israeliten wurden ungeduldig, als Mose so lange auf dem Berg blieb. „Wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.“ Gott schien weit weg zu sein. Er hatte scheinbar kein Interesse an seinem Volk. Also machen sie sich einen Ersatzgott, den sie sehen, berühren und tragen können. Das lassen sie sich etwas kosten.
Auch die Menschen heute werden ungeduldig, weil Gott zu schweigen scheint. Warum macht er dem Leid auf der Welt kein Ende? Kann er nicht oder will er nicht? Einen Gott, der uns nicht bei der Verwirklichung unserer egoistischen Wünsche unterstützt, wollen wir nicht. Wir wollen einen toleranten Gott, der wenig verlangt und keinen verurteilt, der sich nicht in unser Leben einmischt.
Auch heute richten sich die Menschen goldene Kälber auf, denen sie vertrauen. Sie wollen sich wohlfühlen und glücklich sein. Gottes Herrlichkeit ist ihnen egal. Sie haben kein Interesse, Gott zu dienen, sie wollen bedient werden. Aber die psychologischen, feministischen und klimarettenden Kälber sind nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfelde.
Gott sagt, ich bin der ich bin und nicht der, als den du mich gerne sehen würdest. Ich bin nicht das Kalb deiner Träume.
Der Glaube an Gott und Jesus Christus muss eine vollständige biblische Grundlage haben, sonst schwebt er in der Luft. Glaube heißt Ja sagen zu den Wahrheiten der Heiligen Schrift. Der Glaube ist Heilsgewissheit aus dem Wort.