Fluch und Segen (Galater 3, 13-14)
Rolf Müller
Das Volk Israel im Alten Testament stand nicht nur unter der Verheißung Gottes, sondern auch unter dem Gesetz, das Gott durch Mose am Sinai gegeben hatte. Das Gesetz drückt den Willen Gottes aus. Gott redet im Gesetz fordernd und verurteilend. Er stellt uns seine Gebote vor Augen. Er sagt, was sein Wille ist und was wir tun sollen. Er spricht den Fluch aus über jeden, der sein Gesetz nicht bis auf Punkt und Komma hält.
Die Heiligkeit Gottes tötet den Sünder. Er steht unter Gottes Zorn. Seit Jesus Christus gekommen ist, wird klar, wie Gott Fluch und Segen wahrmacht und zur Erfüllung bringt. Segen heißt, dass Gott freundlich mit jemanden redet. Er hat nichts gegen ihn und beschenkt ihn.
Das Gegenteil von Segen ist Fluch. Fluch beinhaltet, dass Gott den Menschen in seinem Zorn verurteilt und richtet. Fluch und Segen schließen einander aus. Im Segen sagt uns Gott seine Gnade zu. Segen bezieht sich nicht nur auf materiellen Reichtum. Gott hat uns mit jedem geistlichen Segen gesegnet in Jesus Christus. Gott vergibt unsere Sünde und rechnet uns die Gerechtigkeit Christi zu. Gott bindet sich an seine Zusagen, sie sind verbindlich.
Wer Gottes Segen nicht will, steht unter dem Fluch des Gesetzes. Es ist das Todesurteil über Menschen, die Gottes Gebote übertreten. Es betrifft alle Menschen, denn alle Menschen sind Sünder. Gott wird dieses Urteil auch vollstrecken. Er muss es vollstrecken, weil er heilig und gerecht ist. Das Gericht kommt auf den Menschen zu. Wir sind verloren.
Aber Gott selber hat sich auf den Weg gemacht. Er sandte seinen Sohn und ließ ihn für die Sünder leiden und sterben. Jesus Christus hat das getan, was niemand sonst für uns hätte tun können. Er hat uns mit Gott versöhnt. Er hat uns vom Fluch des Gesetzes erlöst. Christus wurde für uns, an unserer Stelle zum Fluch. Das Todesurteil wurde an ihm vollstreckt. In ihm kam das Gesetz Moses zur Erfüllung.
Der Fluch traf den Sohn Gottes an unserer statt. Damit steht keine offene Forderung Gottes mehr gegen uns. Die Tür, dass Gott uns gnädig sein kann, ist eröffnet. Die Gnade Gottes ist eine starke Gnade, die eine Rechtsgrundlage hat. Gott gibt seinen Sohn für uns als Ausdruck seiner Liebe. Das gibt dem Glauben seine Gewissheit. In Christus vergibt Gott dem Sünder und macht den Gottlosen gerecht.
Gott selbst kommt durch den Heiligen Geist zum Menschen. Er kommt nicht als Wind oder Sturm, auch nicht als Kraft, die den Menschen zu allerlei seltsamen Handlungen bewegt. Er kommt auch nicht als schönes Gefühl, innerer Antrieb oder positive Stimmung. Der Heilige Geist kommt mit dem Wort der Schrift. Er lässt uns Christus erkennen und schenkt uns die Einsicht, dass wir trotz unserer Sündhaftigkeit in Christus gerechtfertigt sind. Der Heilige Geist stellt uns in die Freiheit des Glaubens. Er macht uns kühn, auf die Zusagen Gottes zu vertrauen.
Auf die Zusage, dass Gott uns in Christus die Sünden vergeben hat und dass wir durch sein Blut gerecht sind, obwohl wir bei uns die Sünde noch sehen. Der Heilige Geist lässt uns darauf vertrauen, dass Gott uns das ewige Leben geschenkt hat, obwohl wir es noch nicht sehen. Wir empfangen den Heiligen Geist, indem wir glauben. Der Gerechte wird aus Glauben leben und steht unter Gottes Segen.
Wer diese Errettung in Christus ablehnt, dem ist nicht zu helfen. Der bleibt unter dem Zorn Gottes und unter dem Fluch.
Suche Jesus und sein Licht, alles andre hilft dir nicht!