20, 60, 80
Rolf Müller
Diese Zahlen sind gute Werte in der Leichtathletik. Wer bei Wettbewerben Chancen auf den Sieg haben will, muss in die Nähe dieser Ergebnisse kommen: 20 Meter im Kugelstoßen, 60 Meter Diskus und 80 Meter beim Speerwerfen. Wer diese Werte erreicht, ist ein Leistungssportler.
In der Bibel wird an einigen Stellen der Christ mit einem Sportler verglichen. Nachfolger Christi laufen vom Start weg auf ein vorgegebenes Ziel zu. Dort erhalten sie den Siegeskranz. Der Lauf ist nicht immer einfach. Er gleicht mehr einem Hindernislauf als einem Spaziergang. Aber die Belohnung ist himmlisch. Der Lauf findet auf einer vorgegebenen Bahn statt. Es gibt Regeln. Wenn jemand läuft, wird er doch nicht gekrönt, er laufe denn recht.
Außer dem Laufen sind auch die Wurfdisziplinen in der Bibel erwähnt. Christen sollen ihre Sorgen auf ihren Herrn werfen. Sie sollen sich nicht sorgen, weil ihr Heiland für die sorgt. Das ist eine so herrliche Zusage, dass sich der alte Mann über sich selber ärgert, weil er sich nicht immer daran hält.
Das Wunderbare an der Sache ist, dass wir nicht erst eine Olympianorm erfüllen müssen, um werfen zu dürfen. Die 20, 60 oder 80 Meter können wir getrost vergessen. Der Herr ist ganz in unserer Nähe, er fängt unsere Sorgen auf.
Unser Fehler ist, dass wir unsere weggeworfenen Sorgen nicht beim Herrn lassen. Wir holen sie zurück und laden sie uns wieder auf. Wir befestigen einen Faden an unserem Speer, damit wir ihn wieder zurückziehen können. Das hindert das Werfen und ist töricht. Wir werfen unser Vertrauen weg und halten die Sorgen fest. Wollen wir das wirklich? Die Bibel zeigt uns einen anderen Weg:
Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzt und esst euer Brot mit, Sorgen; denn seinen Freunden gibt er's schlafend. (Psalm 127).
In einem Lied von Christiaan Fürchtegott Gellert heißt es: Jesus lebt! Wer nun verzagt, lästert Gott und seine Ehre! Sind Verzagtheit und ängstliches Sorgen Gotteslästerung? Sollten wir unserem Herrn nicht lieber völlig vertrauen?
Dem Herren musst du trauen,
wenn dir's soll wohlergehn;
auf sein Werk musst du schauen,
wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich gar nichts nehmen,
es muss erbeten sein.
(Paul Gerhardt)