Unser Herz
Rolf Müller
In der Bibel steht das Herz für Gefühl und Verstand. Wir denken, sehen, beten, lieben und erinnern uns mit dem Herzen. Wir verhärten uns, hassen, richten Götzen auf, frohlocken, singen, glauben, sind treu, tun Buße - alles mit dem Herzen. Unser Verhalten wird vom Herz bestimmt. Worauf richten wir unser Herz?
Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott sieht das Herz an. Ihm ist das Herz wichtig. Wir lassen uns von Äußerlichkeiten blenden, Gott will die Hingabe unseres Herzens. Er achtet auf unsere Motive.
Wenn wir Gott nicht vertrauen, wem dann? Unser Herz vertraut immer auf etwas. Wo unser Schatz ist, dort ist unser Herz. Gehorsam ist eine Frage des Herzens, Ungehorsam auch. Aus dem Herzen kommt unser Verhalten, Reden und Tun. Gott klagt, dass sein Volk ihn mit den Lippen verehrt, aber ihr Herz ist ferne von ihm.
Wenn das Herz nicht dabei ist, ist Anbetung vergeblich. Das passiert in unseren Gemeinden. Wir loben Gott, sind aber mit dem Herzen weit von ihm entfernt. Was aus dem Herzen kommt, ist entscheidend.
Wir verunreinigen uns von innen heraus. Wir lassen Neid, Habsucht und üble Nachrede zu. Aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Wir haben eine falsche Grundlage für Moral. Wir füttern unser Herz mit falschen Dingen. Die Götzen unseres Herzens üben Kontrolle über uns aus. Das Evangelium hat nicht die zentrale Stelle. Der Dornbusch kann keine Trauben hervorbringen.
Die Bibel offenbart den Kern unseres Herzens. Sie zeigt den wahren Zustand, das große Bedürfnis an Gnade. All unser Verhalten wird von innen motiviert, kommt aus dem Herzen. Mit einer falschen Herzenseinstellung werden wir schnell zu Heuchlern. Es hilft nicht, das äußere Verhalten zu kontrollieren, unser Herz muss sich ändern. Wir brauchen ein neues Herz. Das können wir weder kaufen noch selbst schaffen. Das kann uns nur Gott schenken.
Herr, öffne mir die Herzenstür,
zieh mein Herz durch dein Wort zu dir,
Lass mich dein Wort bewahren rein,
lass mich dein Kind und Erbe sein.
Dein Wort bewegt des Herzens Grund,
dein Wort macht Leib und Seel gesund,
dein Wort ist´s, das mein Herz erfreut,
dein Wort ist Trost und Seligkeit.
(Johann Olearius)