Jesus kommt - seid orientiert

 

Rolf Müller

 

Was wird die Zukunft bringen? Was versprechen die Politiker, die Banken, was verspricht die Werbung? Was erwarten wir selbst? 

 

Es gibt Stimmen, die sagen, es wird noch einmal eine große Erweckung kommen. Die Bibel sagt das nicht. Die Gemeinde wird verfolgt werden. Wir sind eine angefochtene Gemeinde in einer feindlichen Welt. Es gilt auszuharren bis der Herr kommt. Wir müssen orientiert sein.

 

Das ist erst der Anfang der Wehen. Das Letzte sind nicht die Wehen, sondern es ist die Geburt, das Neue. Wir leben zurzeit im Wohlstand, aber die Dankbarkeit dafür hat aufgehört. Wir schaffen durch Anhäufung von Material kein Paradies. Die Gemeinde Jesu wird in der letzten Zeit in Bedrängnis geraten. Es wird Druck geben, Verfolgung, Trübsal. 

 

Wir haben jetzt noch eine Atempause, die es zu nutzen gilt. Wir wissen nicht, wie lange sie währt. Wir brauchen einen realistischen Blick für das, was geschieht. Seid orientiert!

 

Die Spirale des Wohlstands wird sich nicht unendlich weiterdrehen. National und weltweit trifft der Hass der Welt die Christen.

 

Heute sagt man: Mission muss Spaß machen, Kirche muss  Spaß machen, aber das stimmt so nicht. Beim Leben in der Nachfolge gibt es nichts Lächerliches, aber es gibt sehr ernste Wegstrecken. Christen werden gehasst, weil sie das Wort Gottes haben und danach leben.

 

Orientierung brauchen wir auch über den Islam. Da wird heutzutage vieles schöngeredet. Die Hintergründe werden nicht benannt. Die müssen wir aber kennen. Seid orientiert!

 

Der Islam ist eine militante Religion, wo er in einem Land die Mehrheit hat. Das geht nicht gegen die Menschen, sondern gegen die Lehre. Wenn der Islam in Deutschland herrschen würde, gäbe es nur noch Untergrundgemeinden. Christen werden gehasst, weil sie zu Jesus gehören. Seid orientiert!

 

Zwei Illusionen sollten wir begraben: Wir werden die Welt nicht christianisieren. Wir sollten uns auch von der Illusion verabschieden, als Christen in dieser Welt einen großen Einfluss gewinnen zu können. Wir operieren gern mit Statistiken und Zahlen. Das zählt bei Gott nicht.

 

Christen werden in jedem Volk immer eine Minderheit sein. Es ist aber Realität, dass sie mit ihrem lebendigen Herrn immer in der Mehrheit sind. Sie sind Salz der Erde und Licht der Welt.

 

Christus hat sich mit kleinen Zahlen begnügt. Es wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut. Jesus operiert nicht mit großen Zahlen. Er ist dort, wo sich zwei oder drei in seinem Namen versammeln. Das ist kein Grund für Verzagtheit, sondern das macht Mut. Seid orientiert!

 

Habt keine falschen Erwartungen! Die Verheißung Jesu gilt nicht der großen Masse, sondern der kleinen Herde. Es wird nicht geschehen, dass in Deutschland einmal lauter Christen sein werden. Christen sind in einer Minderheitssituation. Das verpflichtet.

 

Christen leben anders und lassen sich nicht nahtlos in das Schema dieser Welt einpassen. Christen werden als Störenfriede empfunden und ins Abseits gestellt. Das kann zur Resignation führen. Trotzdem dürfen Christen ihre Verantwortung nicht abgeben. Das wirft Fragen auf.

 

Sollen wir überhaupt noch mitmachen bei der Gestaltung der Gesellschaft? Sollen sich Christen politisch betätigen? Sollen sie Unternehmen gründen? Natürlich!

 

Der Herr erwartet seine Leute wachend, im Dienst, in der Arbeit für ihn. Für die letzten Tage ist im Wort Gottes keine große Erweckung vorausgesagt, sondern der große Abfall. Die Verführung wird so verlockend sein, dass sogar die Auserwählten gefährdet sind. 

 

Der Teufel wird nicht daherkommen wie ein Kasperle. Der Teufel kommt nicht mit Hörnern und Pferdefuß. Er kommt als gewiefter Theologe. Er kommt mit Lügen und falschen Versprechungen.

Ihr werdet sein wie Gott! Autonom! Was Gott sagt, stimmt nicht! Ihr werdet nicht sterben! Gott meint es nicht gut mit euch! Er gönnt euch die Klugheit und das Wissen nicht!

 

Sind wir empfänglich für die Einflüsterungen des Teufels oder sind wir orientiert? Er sät Misstrauen gegen Gott und untereinander. Er bewirkt Abfall und Misstrauen in der Gemeinde. Er sät Gottlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Er  will uns dazu bringen,  weltliche Dinge über die Ewigkeit zu stellen.

 

Es treten Irrlehrer innerhalb der Gemeinde auf, die nicht leicht zu erkennen sind. Falsche Propheten werden auftreten. Ihre Aussagen lassen sich prüfen am Wort der Schrift. Prophetie ist keine Wahrsagerei.

Diese Machenschaften des Teufels führen zur Spaltung, und sie zerstören die Bruderschaft. Wer prüft heute noch die Geister, ob sie von Gott sind? Man darf weder Abstriche von der Bibel machen noch etwas hinzufügen. Wer kennt sich im Wort Gottes aus? Wer hat noch "zerlesene" Bibeln? Seid orientiert!

 

Die Ungerechtigkeit nimmt überhand. Die Liebe erkaltet. Die Grundordnungen Gottes werden aufgelöst. Alle Gebote Gottes werden übertreten. Es gibt Probleme auf allen Gebieten. Man zieht sich gegenseitig "über den Tisch". Wir müssen auf uns selber achtgeben.

 

Wenn wir von Jesus abrücken, rücken wir auch voneinander ab. Nächstenliebe wird von einem unbiblischen Humanismus abgelöst. "Seid nett zueinander!" Seid orientiert! Seid auf der Hut vor euch selber!

 

Unser Herr Jesus Christus hat sein Leben für uns gegeben. Wenn diese "Senkrechte" verblasst, dann verblasst auch die "Waagerechte".

 

Die Gemeinde der Endzeit wird kaum eine triumphierende Gemeinde sein. Sie wird nicht von einer Höhe zur anderen fliegen, sondern für die "Täler" gerüstet sein. Unser Weg führt durch Trübsal ins Reich Gottes. "Durchs Kreuz zur Krone!" Aber wir fürchten kein Unglück, denn der gute Hirte ist bei uns. Sein Stecken und Stab trösten uns. Ausharren bis zum Ende geht nur, wenn wir an dem festhalten, der uns festhält.

 

Christen sind eine Minderheit mit einem Auftrag. Jesus Christus hat uns neues Leben geschenkt. Wir bezeugen in unserer Umgebung das Evangelium. Er bringt uns sicher ans Ziel. Er trägt uns. Alles ist unverdiente Gnade.

 

Gnade muss es sein,

Gnade ganz allein! 

Alles andre geht in Stücke,

ist nur eine schlechte Krücke; 

Gnade muss es sein,

Gnade ganz allein! 

(Friedrich Hermann Krüger)