Aber Methode

 

Rolf Müller

 

Die Aber-Methode wird an vielen Stellen der Bibel erwähnt. Sie ist eine Arznei gegen Depression und Verzagtheit. Der Grundgedanke heißt: Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.

 

Fast jeder Christ erlebt Anfechtungen, kommt in Schwierigkeiten, die er selbst nicht bewältigen kann. Aber das muss er gar nicht, weil er in Jesus Christus einen allmächtigen Helfer und Heiland an seiner Seite hat. Wir dürfen ihm alle Sorgen und Anliegen ans Herz und vor die Füße legen, und zwar nicht nur legen, sondern ablegen und liegen lassen. Mit ihm gelingt uns der Sieg! Wir sind nicht allein! Damit wir das nicht vergessen, dürfen wir die Aber-Methode anwenden.

 

Sie kann uns helfen, den Blick nach oben zu richten. Sie kann uns helfen, nicht zu vergessen, was der Herr uns Gutes getan hat. Sie befreit von Bitterkeit und Verzagtheit. Sie hilft uns, nachzudenken und zu danken. Lobe den Herrn, meine Seele!

 

Die Aber-Methode erkennt man beim Studium der Heiligen Schrift. Sie ist eine Anleitung zu Glück und Zufriedenheit. Wir werden genügsam und freuen uns am Herrn, der unsere Stärke ist. Wir gehen durch das dunkle Tal, aber der Herr ist an unserer Seite. Er ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Weg. Er ist unser Licht und unser Heil. Wir brauchen uns nicht zu fürchten. Die Wellen umtosen uns, aber der Herr zieht uns heraus. 

 

Der alte Mann hat sich eine Liste angefertigt. Er hat sich notiert, wo die Aber-Methode sein Leben berührt. Diese Liste ist nicht vollständig, sie kann ergänzt und weitergeführt werden.

 

Ich bin alt geworden, aber ich bin auf dem Weg zur himmlischen Heimat.

Meine Kraft hat nachgelassen, aber der Herr hilft meiner Schwachheit auf.

Meine Sehkraft lässt nach, aber ich bin nicht blind.

Meine Freunde vergessen mich, aber der Herr verlässt mich nicht.

Mir fällt jeder Handgriff schwer, aber ich bekomme Rente und muss nicht zur Arbeit gehen.

Ich kann keine Reisen machen, aber ich kann bei schönem Wetter auf dem Balkon sitzen.

Ich kann nicht mehr zum Arzt gehen, aber der Arzt kommt zu mir ins Haus.

Ich kann mir vieles nicht mehr merken, aber ich bin nicht dement.

Ich bin ein Pflegefall, aber ich werde zu Hause versorgt.

Ich kann die Gottesdienste nicht mehr besuchen, aber ich kann sie zu Hause verfolgen.

Ich kann nicht mit den Glaubensgeschwistern singen, aber die Bläser waren schon einige Male auf der Wiese vor unserem Balkon und musizierten.

Die Kinder, Enkel und Urenkel sind ausgeflogen und wohnen nicht mehr bei uns im Ort, aber sie besuchen uns.

Wir sind manchmal einsam, aber nicht allein.

Wir bekommen weniger Briefe, aber wir haben den Brief Gottes an uns, in dem wir täglich neue Wahrheiten entdecken können. 

 

Soweit einige Dinge aus der persönlichen Liste des alten Mannes. Es ist ermutigend, wenn man beim Bibellesen auf die Aber-Methode achtet. Man stößt dann auf Verheißungen wie: Reiche müssen darben und hungern, aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut! 

 

Kinder Gottes werden nicht vor Leid bewahrt, aber der Herr bewahrt sie im Leid. Kinder Gottes leben in der Welt, aber sie sind nicht von der Welt. Sie sind Sünder, aber durch Jesus Christus gerechtfertigt. Sie haben Angst, aber sie verzagen nicht. Sie werden angefochten, aber sie werfen ihr Vertrauen nicht weg. Sie werden benachteiligt, ausgegrenzt, verlacht, verspottet, verleumdet um ihres Zeugnisses willen, aber sie gehen einer herrlichen Zukunft entgegen.