Der alte Mann und der Hirtendienst

 

Rolf Müller

 

Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Deshalb liebt ihn sein Vater. Niemand nimmt das Leben von ihm, er lässt es freiwillig. Der Herr Jesus gibt sein Leben nicht nur passiv. Er lässt es nicht nur zu. Jesus Christus setzt sein Leben aktiv für die Schafe ein. Er lässt sich am Kreuz hinrichten. Er wählt diesen Weg bewusst. Er trägt stellvertretend den Zorn und die Strafe, die wir verdient haben.

Der alte Mann findet es unvergleichlich, wie der gute Hirte für seine Schafe sorgt. Jesus Christus hält die Lawine auf, die uns unter sich begraben will. Er wirft sein sündloses Leben dazwischen. Er stoppt die Kettenreaktion der Sünde. Glückliche Schafe, die einen solchen Hirten haben.

 

Der alte Mann ist dankbar und froh, dass er ein Schaf dieses guten Hirten ist. Es gibt nichts Größeres! Die Gemeinschaft, die der Herr Jesus mit seinem Vater im Himmel hat, will er mit jedem seiner Schafe eingehen. Es gibt keine Gemeinschaft, die enger, vertrauter und beständiger sein könnte. Der Hirte kennt die Schafe und sie kennen ihn. Der gute Hirte gibt alles, er bezahlt mit seinem Leben. „Er ist mein, ich bin sein, niemand kann uns scheiden.“ Wir haben zum Hirten eine persönliche Beziehung. Er ruft uns mit Namen. Er geht vor uns her, er kennt den Weg. Wir hörten seine Stimme und folgen ihm.

 

Der alte Mann weiß, dass wir die Stimme Jesu nicht durch irgendwelche Eingebungen oder durch Träume hören. Seine Stimme hören wir in seinem Wort, der Bibel.

Dem alten Mann passiert es manchmal, dass er müde ist und keine Lust zum Bibellesen hat. Es sind seine menschlichen Schwächen und Probleme, die ihn hindern. Aber er möchte den Herrn Jesus immer besser kennenlernen. Es ist wichtig, den Herrn zu bitten, dass er uns einen Hunger nach seinem Wort schenkt. Trotz aller unserer Schwierigkeiten soll es uns ein Grundanliegen sein, die Stimme des guten Hirten zu hören.

Dem alten Mann ist klar, dass der Herr Jesus uns in seinen Hirtendienst mit hineinnehmen will. Er möchte nicht, dass wir uns abschotten: „Na ja, wir haben einen guten Hirten. Wir sind glückliche Schafe. Wir genießen jetzt unsere schöne Weide, wir freuen uns unserer geistlichen Versorgung. Alles andere ist uns egal.“

 

Der Herr möchte, dass noch viele dazukommen zu seiner Herde. Er hat noch andere Schafe. Er sendet uns aus. Er sendet seine Schafe mitten unter die Wölfe. Das wäre eine aussichtslose Sache, wenn der Herr nicht selber seinen Schafen beistehen würde. Der gute Hirte übernimmt die Verantwortung. Er bringt seine Schafe nach Hause. Er gibt eine doppelte Garantie. Er sagt: „Niemand kann sie aus meiner Hand reißen!“ Und dann fügt er hinzu: „Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen“!

 

Der alte Mann sorgt sich manchmal, ob er durchhalten kann als Christ. Wer weiß, was noch alles passieren und auf ihn zukommen kann. Da hilft es, auf die Zusagen des guten Hirten zu vertrauen. „Du bist mein Schaf, ich halte dich fest. Du bist in meiner Hand geborgen. Ich bringe dich sicher nach Hause. Du bist nicht allein.“

 

„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir!“

 

Du bist mein Hirt,   

bist es seit langen Tagen, 

du gabst dein Leben für dein Schaf dahin, 

durch Dorn und Wüste

hast du es getragen, 

was du erduldet,

wurde mein Gewinn.

Was auch geschieht

und was auch kommen wird, 

du bleibst mein Hirt.

 

Du bist mein Hirt,

dir kann ich alles sagen 

und alles, was mich drückt

auch anvertraun.

Ich weiß, dass wie du bisher

mich getragen,

so werd ich ferner

deine Hilfe schaun.

Du bleibst mein Hirt, 

dein Wort verspricht es mir. 

Ich folge dir.

    

 

(Verfasser unbekannt).