Der alte Mann und die Sadduzäer.
Rolf Müller.
Nachdem in Lukas 20, 20-26 der Versuch, den Herrn Jesus in eine Falle zu locken, gescheitert war, traten einige Sadduzäer auf den Plan. Die Sadduzäer leugneten die Auferstehung der Toten.
Dem alten Mann fällt auf, dass die heutige sogenannte "moderne Theologie" gar nicht so neu und modern ist. Solche Strömungen existierten schon zur Zeit Jesu. Die Sadduzäer bestritten, dass es eine Auferstehung der Toten gibt. Sie kamen mit einer Streitfrage zum Herrn Jesus. Sie bezogen sich auf die im Alten Testament gebotene "Schwagerehe". Sie konfrontierten den Herrn Jesus mit einer konstruierten Geschichte. Sieben Brüder heirateten nacheinander dieselbe Frau. Wessen Frau wird sie in der Auferstehung sein? Mit dieser Frage wollten sie den Herrn Jesus lächerlich machen. Ihre Geschichte war an den Haaren herbeigezogen. Die Sadduzäer hielten sich für sehr schlau. Sie hatten eine Frage aufgeworfen, die nicht beantwortet werden konnte. Damit hofften sie, Jesus vor unlösbare Probleme zu stellen. Sie wollten beweisen, dass der Glaube an eine Auferstehung der Toten Unsinn ist.
Der alte Mann ist beeindruckt von der souveränen Antwort Jesu. Er weist zunächst darauf hin, dass es in der Ewigkeit keine Heirat gibt. Die Auferstandenen leben ewig. Sie können nicht mehr sterben. Ehe und Fortpflanzung werden im Reich Gottes überflüssig.
Die Sadduzäer behaupteten fälschlicherweise, in den fünf Büchern Mose sei nicht von Auferstehung die Rede. Der Herr Jesus bewies ihnen das Gegenteil. In 2. Mose 3,6 bezeichnet sich Gott als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Diese drei Patriarchen waren gestorben. Gott ist aber nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden. Das hätten die Sadduzäer wissen müssen. Gott sagt nicht ich w a r, sondern ich b i n der Gott Abrahams. Der Charakter Gottes, der ein Gott der Lebenden ist, verlangt notwendigerweise nach der Auferstehung. Die Pharisäer pflichteten in diesem Fall den Ausführungen Jesu bei. Sie mussten zugeben, dass seine Argumentation stichhaltig war. Sie wagten es nicht mehr, Jesus noch etwas zu fragen.
Dem alten Mann ist aufgefallen, dass in Matthäus 22 und in Markus 12, wo über die gleiche Begebenheit berichtet wird, noch ein weiterer Satz von Jesus geschrieben steht. "Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt." Das war "starker Tobak" für die damaligen religiösen Führer. Sie kannten doch angeblich Gottes Wort in- und auswendig. Sie waren doch die "theologischen Fachleute" ihrer Zeit. Der Herr Jesus wirft ihnen Ahnungslosig-keit vor.
Der alte Mann sieht Parallelen zu unserer Zeit, wo es ähnlich ist. Leitende Theologen, Bischöfe, Pfarrer und kirchliche Führungspersönlichkeiten bezweifeln die Wahrheit des biblischen Schöpfungsberichts. Sie leugnen die Jungfrauengeburt, das Sühnopfer am Kreuz, die Auferstehung und die Wiederkunft Jesu. Sie irren, weil sie weder die Schrift noch die Kraft Gottes kennen. Oder, was noch verwerflicher ist, sie wissen Bescheid, aber glauben dem Wort Gottes nicht. Wenn schon Unwissenheit nicht vor Strafe schützt, dann führt absichtliche Missachtung noch tiefer ins Verderben.
Die Sadduzäer damals hatten kein biblisches Argument gegen die Auferstehung. Sie brachten fadenscheinige Belege und listige Fragen ins Spiel. Auf solche Ideen konnten sie nur kommen, weil sie die Schrift nicht kannten. Als Lehrer des Volkes hätten sie Bescheid wissen müssen.
Auch die heutigen Theologen und Kirchenführer suchen viele Ausflüchte und Methoden, mit denen sie das Wort Gottes verbiegen und unwirksam machen. Sie nehmen dabei in Kauf, dass sie den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Der alte Mann möchte nicht in ihrer Haut stecken! Was für ein böses Erwachen wird es einmal für sie geben!
Welt war verloren, Christ ist geboren. Der Sohn Gottes, Jesus Christus, kam in unsere Welt. Er hat die Welt erlöst. Der Tod wird getötet. Jesus Christus befreit zum wahren Leben. Wer dem Evangelium glaubt, ist befreit zum Lob Gottes. Die Kraft des Christentums hängt an der Botschaft von der Auferstehung. Ohne Auferstehung müssten wir sagen: "Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot." Ohne Jesus gibt es keine Zukunft. Der alte Mann glaubt nicht dem Geschwätz selbstherrlicher Theologen. Er glaubt Gott und seinem Wort. Er singt: "Dein Wort ist wahr und trüget nicht und hält gewiss was es verspricht, im Tod und auch im Leben."
Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken? Er, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken. Er verklärt mich in sein Licht; dies ist meine Zuversicht.
Jesus lebt! Ich bin gewiss, nichts soll mich von Jesus scheiden; keine Macht der Finsternis, keine Herrlichkeit, kein Leiden. Seine Treue wanket nicht; dies ist meine Zuversicht.
Christian Fürchtegott Gellert.