Der alte Mann und die Entrückung.
Rolf Müller.
Egal, wie alt wir sind, wir hängen noch an der Erde. Wir müssen essen und schlafen. Je älter wir werden, desto mehr macht uns unser Leib zu schaffen. Der alte Mann glaubt an die Auferstehung. Von seinen morschen Knochen, seinen grauen Haaren, dem schmerzenden Rücken wird nichts auferstehen. Das ist Erde und wird wieder Erde. Wenn Himmel und Erde vergehen, vergeht das auch. Wir bekommen einen Auferstehungsleib.
Jesus Christus kommt wieder. Das werden wir auf jeden Fall erleben, auch wenn wir schon entschlafen sind. Wir werden ihm entgegengerückt werden noch vor den Lebenden.
"Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen." (1. Thess. 4,16).
Die in Christus Entschlafenen zuerst, danach wir, die wir noch in diesem Leib leben. Wir werden zugleich mit ihnen hingerückt werden. Der alte Mann weiß, wenn er stirbt, dass er nicht im Grab bleibt. Der Herr führt uns in sein himmlisches Reich. Die Entschlafenen werden nicht benachteiligt, wenn Jesus kommt. Die Lebenden werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen.
Jesus Christus selbst kommt vom Himmel. Der Bräutigam schickt keine Boten. Er holt seine Brautgemeinde persönlich in den Himmel. Das lässt er sich nicht nehmen. Da schickt er keine Engel. Er hat sie ja mit seinem Blut erkauft. Die Gemeinde begegnet ihrem Bräutigam in der Luft. Wir werden hingerückt werden. Wir sind Glieder am Leib Christi.
"Er das Haupt, wir seine Glieder, er das Licht und wir der Schein, er der Meister, wir die Brüder, er ist unser, wir sind sein."
Wir müssen ja zu ihm hingerückt werden. Wir sind doch eins mit ihm. Entrückt in die Herrlichkeit - Treffpunkt in der Luft! Wir werden beim Herrn sein allezeit, immer und ewig. Nichts kann uns von Jesus scheiden. Das ist das Geheimnis der Entrückung. Der Herr "reißt" die Gemeinde weg von dieser Erde an sein Herz, zu sich in die ewige Herrlichkeit. Das verspricht Gott in seinem Wort. Darauf können wir uns verlassen. "Sein Wort ist wahr und trüget nicht und hält gewiss, was es verspricht."
Warum teilt uns der Herr das alles mit? Nicht, um die Neugierde des alten Mannes zu befriedigen. Nicht, damit wir spannende Unterhaltung haben. Nicht, damit wir Spekulationen über den Zeitpunkt der Entrückung anstellen können. Die Antwort steht in 1. Thessalonischer 4, Vers 18:
"So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander."
Wir müssen nicht traurig sein wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Wir wissen, dass der Herr Jesus wiederkommt und die Seinen heimholt. Das ist unsere Freude, ist unsere Hoffnung, ist unser Trost im Leben und im Sterben.
"Ich brauch zu jeder Stund dein Nahesein, denn des Versuchers Macht brichst du allein. Wer hilft mir sonst, wenn ich den Halt verlier? In Licht und Dunkelheit, Herr bleib bei mir! Von deiner Hand geführt, fürcht ich kein Leid, kein Unglück, keiner Trübsal Bitterkeit. Was ist der Tod, bist du mir Schild und Zier? Den Stachel nimmst du ihm: Herr bleib bei mir! Halt mir dein Kreuz vor, wenn mein Auge bricht; im Todesdunkel bleibe du mein Licht. Es tagt, die Schatten fliehn, ich geh zu dir. Im Leben und im Tod, Herr, bleib bei mir!"
Theodor Werner