In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt, und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung hat er sie erlöst; und er hob sie empor und trug sie alle Tage der Urzeit. (Jesaja 63,9)
Unsere Not ist seine Not
Unser Bibelwort ist ein lebendiges Zeugnis von der Liebe Gottes zu denen, die an Ihn glauben und sich in großen Schwierigkeiten befinden. Der Vers bezieht sich zunächst auf das irdische Volk Gottes, auf Israel. Aber zweifellos dürfen wir ihn anwenden auf das himmlische Volk Gottes, das sind alle Gläubigen der heutigen Zeit.
Jesaja beschreibt die innige Nähe Gottes besonders anschaulich: So nahe ist Gott den Seinen, dass Er ihre Bedrängnisse so mitempfindet, als ob es seine eigenen wären! Aber Gott kann nicht bedrängt werden; sein Thron wird nicht erschüttert, was sich auch ereignen mag. Gerade deshalb ist dieses Wort für uns so wertvoll, denn es ist dieser große, erhabene Gott, der mit uns empfindet! Und nicht nur das: Der „Engel seines Angesichts“ hat sie gerettet. Es ist die persönliche Offenbarung Gottes, die im Alten Testament wiederholt „der Engel des HERRN“ genannt wird. Gott selbst ist also für sein Volk der Ausweg aus allen Nöten.
Eine alte Christin war schon durch manche Glaubensprüfung gegangen. Als sie wieder einmal in Bedrängnis war, rief sie aus: „Nun bin ich doch gespannt, wie ER aus dieser Schwierigkeit herauskommt!“ So sehr empfand sie ihre Not als sein Problem, dass sie ihren eigenen Anteil daran fast vergaß.
Wie vorbildlich sind solche Kinder Gottes, die sich schlicht und vertrauensvoll auf Gottes Wort und seine Verheißungen stützen. – Neigen wir nicht stattdessen oft dazu, sehr anspruchsvoll und theoretisch über den Glauben zu reden?
aus "Der Herr ist nahe" Kalender - 07.01.2025