Als aber der König hereinkam, um sich die Gäste anzusehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid anhast? Er aber verstummte. (Matthäus 22,11.12)
Das fehlende Hochzeitskleid
In einem Gleichnis erzählt Jesus von einem König, der eine Hochzeitsfeier ausrichtet. Während des Festes kommt der König, um sich jeden Gast anzusehen. Dabei entdeckt er einen Menschen, der kein Hochzeitskleid trägt. Dieses Verhalten ist ein Affront gegen den König, denn es war damals üblich, dass der Gastgeber jedem Gast ein feierliches Gewand bereitstellte. Vermutlich lehnt dieser Mensch das angebotene Kleid ab, weil er seine eigene Kleidung für schöner oder geeigneter hält.
Dieser Mann steht für viele Menschen, die mit ihren eigenen Vorstellungen zu Gott kommen möchten. Sie meinen, das ewige Leben durch ein ehrbares Leben und gute Werke erreichen zu können oder durch Kirchenbesuche und Religiosität. Sie nähen sich ihr eigenes Kleid und kümmern sich wenig um das Kleid, das Gott ihnen geben möchte. Dabei ist dieses Kleid das einzige, das zählt! Denn so schön das Gewand des Mannes auch ausgesehen haben mag, es war nicht das Hochzeitskleid.
Das vom König angebotene „Hochzeitskleid“ weist hin auf die „Kleider des Heils“, mit denen Gott uns bekleiden möchte (Jesaja 61,10). Es spricht von „Gottes Gerechtigkeit“, die Er uns geben möchte, wenn wir an seinen Sohn glauben (Römer 3,22). Im Gegensatz dazu steht die menschliche Selbstgerechtigkeit. Mit dem „Hochzeitskleid“ ist Christus selbst gemeint, denn Paulus schreibt davon, dass die Glaubenden „Christus angezogen“ haben (Galater 3,27).
Ja, die entscheidende Frage, die gegenüber Gott zählt, ist: Habe ich Christus? Wie stehe ich zu seinem Sohn?
„Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“
(1. Johannes 5,12).
aus "Der Herr ist nahe" Kalender - 07.02.2025