Die Jünger aber nahmen Saulus bei Nacht und ließen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterließen. (Apostelgeschichte 9,25)

 

Wir sind in Gottes Hand

 

 

Gottes Wege mit den Seinen sind sehr verschieden: 

 

Jakobus, der Bruder des Johannes, wird von Herodes gefangen genommen. Gott lässt es zu, greift auch nicht ein – und Jakobus stirbt den Märtyrertod (Kap. 12,2).

 

Dann lässt Herodes auch Petrus gefangen nehmen. Er verwahrt ihn im Gefängnis, weil er ihn wenige Tage später öffentlich hinrichten lassen will. Hier greift Gott ein und rettet Petrus, indem ein Engel des Herrn ihn in der Nacht weckt und ihm die Gefängnistüren und Stadttore zur Flucht öffnet. So wird Petrus durch ein Wunder vor dem sicheren Tod bewahrt (Kap. 12,3-10).

 

Saulus dagegen predigt hier in Damaskus und trifft, wie so oft, auf den Widerstand der Juden. Sie wollen ihn töten und wiegeln dafür sogar den Statthalter des Königs Aretas auf, der die Stadt bewachen lässt, damit Saulus nicht entkommen kann (2. Korinther 11,32.33). Doch wenn Türen und Tore verschlossen sind, bleiben noch die Fenster. Und so lassen die Gläubigen Saulus durch ein Fenster in einem Korb an der Mauer hinab. Eine drama­tische Rettungsaktion bei Nacht! 

 

So sind Gottes Wege: Jakobus – getötet; Pet­rus – durch ein Wunder befreit; Saulus – mit Hilfe eines Korbs geflüchtet. Und so handelt Gott auch heute noch: Den einen nimmt Er durch einen Heimgang hinweg, einen anderen bewahrt Er auf wunderbare Weise in einer gefährlichen Situation, und einen Dritten trägt Er mit großem Erbarmen durch Nöte und Schwierigkeiten hin­durch.

 

Es ist und bleibt wahr: Gottes Wege sind „höher als unsere Wege“ und seine Gedanken „höher als unsere Gedanken“. Aber fest steht auch, dass „alle seine Heiligen in seiner Hand sind“! (Jesaja 55,9; 5. Mose 33,3).

 

aus dem "Der Herr ist nahe" Kalender 14.10.2024