Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an. (1. Johannes 5,18)

 

Wie reagiere ich bei Anfechtungen?

 

Der Apostel Johannes beschreibt die Gläubigen auf eine abstrakte Weise. Er sieht sie als Kinder Gottes, die neues, ewiges Leben empfangen haben und damit eine neue Natur, die das Gute liebt und das Böse meidet. Zwar können auch Kinder Gottes noch sündigen, was wir leider täglich tun, aber das ist bei dieser Sichtweise der traurige Ausnahmefall und kein Dauerzustand (vgl. Kap. 2,1.2; 3,9).

 

Grundsätzlich handelt der Gläubige so, wie es seiner neuen Natur entspricht. Deshalb bewahrt er sich auch vor den Einflüssen der Welt. Er sieht sich vom Bösen umgeben und erblickt darin eine Gefahr für sich, denn er hat auch noch die alte, sündige Natur, die für Versuchungen empfänglich ist.

 

Wie aber können wir uns vor dem Bösen be­wahren? Beginnt das nicht damit, dass wir uns bewusst sind, nicht schutzlos in die feindliche Umgebung eintauchen zu können? Dann werden wir die Aufgaben und Fragen des Tages vor Gott, unseren Vater legen, und Ihn um Rat, Hilfe und Bewahrung bitten. Zugleich werden wir in der Bibel Nahrung und Kraft für den Tag suchen, um dem Bösen widerstehen zu können. Nicht zuletzt werden wir dem neuen Leben Raum geben, das sich nach der Gemeinschaft mit Gott sehnt; es möchte Ihn, den Gott des Lichts und der Liebe, in wahrer Gottesfurcht den Tag über vor Augen haben.

 

Wenn wir nicht schon am Anfang des Tages die Weichen für einen bewahrten Tagesablauf stellen, werden wir den Abend kaum unangetastet vom Bösen erreichen.

 

Leider kommt es vor, dass „der Böse“ uns in einem Augenblick der Unaufmerksamkeit überrascht. Wie gut, wenn wir das dann sofort unserem himmlischen Vater bekennen! Dann ist unser Gewissen wieder frei und die Gemeinschaft mit Ihm ungetrübt.

 

aus "Der Herr ist nahe" 17.07.2024