Es geschah, als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids; und Jonathan liebte ihn wie seine Seele.

(1. Samuel 18,1)

 

Fehlende Gottesfurcht und Demut trennt!

 

Hier ist der Anfang einer Freundschaft, die trotz schwieriger Umstände ein Leben lang hält. Die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein: Jonathan ist Kronprinz in Israel, David hingegen nur ein einfacher Hirte. Was sie vereint, ist der Glaube an den lebendigen Gott.

 

Kurz zuvor sagte David zu dem mächtigen Kämpfer der Philister: „Ich komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen … Diese ganze Versammlung soll erkennen, dass der HERR nicht durch Schwert und durch Speer rettet; denn des HERRN ist der Kampf!“ (Kap. 17,45.47). Im Vertrauen auf Gott trat David mit seiner einfachen Schleuder dem schwer bewaffneten Goliath entgegen und besiegte ihn.

 

Jonathan bewies einen ähnlich großen Glauben, als er einige Zeit zuvor sagte: „Für den HERRN gibt es kein Hindernis, durch viele zu retten oder durch wenige.“ Auch er errang einen großen Glaubenssieg (Kap. 14,6).

 

Lebendiger Glaube an Gott verbindet zu allen Zeiten sehr unterschiedliche Menschen miteinander. Wenn aber auch unter Christen manche Freundschaften, Ehen und Familien auseinanderbrechen, dann liegt es neben fehlender Gottesfurcht nicht selten an fehlender Demut.

 

Da können wir von Jonathan und David lernen. Jonathan machte David gegenüber nie seine höhere Stellung geltend, im Gegenteil. Als David in Not war, „machte sich Jonathan auf und ging zu David in den Wald und stärkte seine Hand in Gott“ (Kap. 23,16.17). 

 

Eine geistliche Gesinnung verbindet auch heute noch: „Erfüllt meine Freude, dass ihr gleich gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst; ein jeder nicht auf das Seine sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.“ Philipper 2,2-4

 

aus "Der Herr ist nahe" 28.02.2024